(Gleich zwei) UNESCO-Weltkulturerbe - Bordeaux


Publiziert von PStraub , 7. Juli 2014 um 11:01.

Region: Welt » Frankreich » Aquitaine » Gironde
Tour Datum: 3 Juli 2014
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:

Nach einigen eher 'vertikalen' Wanderungen wieder einmal etwas Kultur.
 
Die Altstadt von Bordeaux ist seit 2007 UNESCO-Weltkulturerbe. Der Schutzbereich umfasst eine Fläche von 1810 ha, also fast die Hälfte der Stadt zwischen den Boulevards und der Garonne.
 
Zudem sind drei Kirchen (Saint-André, Saint-Michel, Saint-Seurin) im Rahmen der Pilgerpfade nach Santiago de Compostela auf der UNESCO-Weltkulturliste.
 
Bordeaux war schon im 3. Jahrhundert eine bedeutende gallisch-römische Stadt. Das (archäologische) Musée d'Aquitaine ist voll von Funden aus dieser Zeit.
 
Im frühen 6. Jhd. fiel Aquitanien an die Franken. Es gibt begründete Hinweise, dass das später mächtige und reiche Kloster Sainte-Croix bereits durch Clodwig, also vor 611 gegründet wurde. 
 
Im Mittelalter gehörte Aquitanien zum angevinisch-englischen Reich. Dank des Weinhandels mit England wurde die Stadt wohlhabend.
 
Der Philosoph Montaigne ("Essais") war von 1581 bis 1586 Bürgermeister der Stadt. Und Baron von Montesquieu, Winzer und Philosoph, verfasste hier "Vom Geist der Gesetze".
 
Doch ist die Hauptstadt der Gironde alles andere als ein steingewordenes Museum, sondern eine höchst lebendige und anscheinend auch lebenswerte Stadt. Die lokalen Behörden bemühen sich offensichtlich, für die Einwohner Mehrwert zu schaffen. 
 
So wurde mit der neuen Strassenbahn, "Tram" genannt, ein modernes und leistungsfähiges öffentliches Verkehrsmittel geschaffen. Und entlang der Garonne-Quais wurden Spielplätze, Märkte und gegenüber der Place de la Bourse ein Wasserspiel mit Nebeleffekten erstellt. 
 
Für den Städtewanderer sind die (steinernen) Sehenswürdigkeiten zentral genug, um zu Fuss erkundet zu werden. Als Orientierung dient die Fußgängerzone Rue Sainte-Catherine. Obwohl Shopping- und Flaniermeile, findet man selbst hier neben dem üblichen Gucci-Armani-Mix (Mist?) auch ganz normale Läden und Beizen mit vernünftigen Preisen.
 
Die Gebäude der Stadt sind praktisch einheitlich aus einem hellgelben Travertin erbaut. Der Stein ist leicht zu bearbeiten, aber nicht allzu stark. Darum gibt es nur wenige Gebäude mit mehr als drei Stockwerken. Nur ein paar Glockentürme und Kirchen überragen das Häusermeer. 
 
Von letzteren sind Saint-André und Sainte-Croix bemerkenswert.
Saint-André besteht letztlich aus zwei Teilen: Der hochgotische Chor im Osten und das nur wenig "verfälschte" romanische Langhaus im Westen. Ungleich hoch und breit, mussten sie durch kunstvolle Anpassungen im Querschiff "zusammengeflickt" werden.
Sainte-Croix wurde zwar gotisch umdekoriert, ist aber unübersehbar romanisch im Baukörper.
 
Ungewohnt für Bergler ist, dass die Garonne ständig die Richtung wechselt. Je nach Gezeitenstand fliesst sie tal- oder bergwärts. Wobei der Pegelhub mehrere Meter beträgt.
 
Wer nach all den Steinen ins Grüne will: Die nähere Umgebung bietet Seen und Wälder zum Baden, Wandern und Biken. Velos sind übrigens für einen Euro pro Tag zu mieten.
Und wens weiter hinaus zieht, der findet in den Landes bis hinunter nach Biarriz Wälder, Dünen und Strände bis zum Abwinken.

Übrigens soll um Bordeaux herum auch Wein produziert werden. Doch das darf ein Wanderer natürlich nur vom Hörensagen wissen ..

Tourengänger: PStraub


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Kommentare (2)


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MaeNi hat gesagt:
Gesendet am 7. Juli 2014 um 11:26
> Übrigens soll um Bordeaux herum auch Wein produziert werden. Doch das darf ein Wanderer natürlich nur vom Hörensagen wissen ..

Wer wandert, sollte auch ausreichend trinken...was hat niemand so genau definiert ;-)

PStraub hat gesagt: RE: Trinken
Gesendet am 8. Juli 2014 um 07:38
Das sind Worte der Weisheit, die ich künftig gerne beherzigen werde.
Aus rein gesundheitlichen Gründen natürlich .. ;-)


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