Dschungelfeeling von Biberbrugg nach Seewen (SZ)


Publiziert von kopfsalat , 6. Juli 2014 um 14:24.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum: 5 Juli 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Alptaler Berge   Mythengruppe   Albiskette - Höhronen 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:25km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Biberbrugg
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Schwyz
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Eigentlich wollte ich etwas eher gemütliches machen. Ein wenig wandern, ein wenig die Natur, Pflanzen, Vögel beobachten. Und das ganze für einmal nicht im Jura, sondern in den Voralpen. Ein kurzer Blick in die Karte und der Hügelzug zwischen Biberbrugg und Haggenegg schien mir interessant da nicht allzu hoch und mit viel offenem Wald für gute Tierbeobachtungen. Alles in allem grob geschätzt ca. 25km, also nichts Aussergewöhliches.

Leider war der Blick zu kurz. Ich übersah ein paar nicht unerhebliche Details. Zuerst einmal ist es kein durchgehender immer leicht angsteigender Grat, wie ich mir das vom Jura her gewohnt bin, sondern besteht aus zahlreichen Erhebungen, zwischen denen es immer wieder verhältnismässig steil 20-50m runter und wieder rauf geht.

Aber auch das Wetter war mir nicht so wohlgesonnen, wie es zuerst den Anschein erweckte. Es war zwar leicht bedeckt. Aber durch die heftigen Regenfälle des Vortages, war noch alles mit Wasser gesättigt, das nun nach und nach zu verdunsten begann.

Wie ich im Nachhinein bei Swissmeteo herausfand, bewegte sich die Luftfeuchtigkeit zwischen 80% und über 90%. Das schlimmste war, dass diese Luftfeuchtigkeit in erster Linie im Wald hängen blieb, wo sich auch die steilen Auf- und Abstiege befinden. Ein Schritt und schon bachnass geschwitzt. Ein Dschungelfeeling, ganz ohne Tiger und Elefanten. Auf den vom Windwurf gezeichneten breiten Kämmen ging dafür ein angenehmes Lüftchen und ab und an fielen sogar noch ein paar verirrte Regentropfen.

So gings rauf und runter. Die Tierbeobachtungen hielten sich in Grenzen, eine Weinbergschnecke, ein Kuckucks-Weibchen, ein Reh und ein gutes Dutzend fotogeile Rindli.

Sitzt man dann in der Beiz auf der Haggenegg auf der Terrasse und freut sich über die geschaffte Tour, freut man sich zu früh, denn das Pièce de Résistance kommt erst. Es müssen nun 1000 Höhenmeter vernichtet werden. Der erste Teil zum Glück auf einem nagelneu angelegten Wanderweg, der auf map.geo.admin.ch nur erkennbar ist, wenn man die Wanderweg-Ebene darüberlegt. Am Schluss dann aber noch gut über 3km auf fussaufreibendem Asphalt.

Wieso fussaufreibenend werdet Ihr fragen. Mit moderner Turnschuhtechnologie ist dies doch nur noch ein Problem der guten alten Zeit. Nun ja, aus irgendeinem im Nachhinein nicht mehr nachvollziehbaren Grund wollte ich diese Zeit wieder aufleben lassen und hab dazu meine Retro-Wanderausrüstung aus dem Schrank hervorgeholt, inklusive der 1.1kg schweren - pro Stück -  "traditional English Workboots".

Fazit
Das nächste Mal genauer Vorbereiten. Auf der anderen Seite war's eine Art (un)willkommenes Kraft-und-Stamina-Training für den kommenden UL-Wander-Sommer.

Schwierigkeitszuordnungsbirchermüesli
Der Weg ist abwechselnd mal gelb, mal rot-weiss markiert. Von den angetroffen Schwierigkeiten her wäre solch ein Weg im Jura wohl durchwegs gelb markiert, entspricht aber stellenweise schon einem T2. Wobei er problemlos durchgehend mit Turnschuhen begehbar ist.

NB
Zu guter Erst hab ich's auch noch fertiggebracht, in Biberbrugg meinen Feldstecher in der S-Bahn nach Einsiedeln liegen zu lassen. Wer also gestern einen schwarzen gummiarmierten ex-Schweizer Armee-Feldstecher irgendwo im Schwyzer Hinterland rumgondeln sah, es wäre wohl meiner gewesen.

Tourengänger: kopfsalat


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»