Fronalpstock (2124m) über den Nordostgrat


Publiziert von ossi , 8. Juli 2014 um 12:05.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 1 Juli 2014
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: S-
Klettern Schwierigkeit: V (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Schilt-Mürtschengruppe 
Aufstieg: 1205 m
Abstieg: 1270 m
Strecke:Mulleren-Fedensattel-Schijenstock-Mittagstöckli-Fronalpscharte-Fronalpstock-Fronalppass-Fronalp-Chenel
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Alpentaxi nach Mulleren
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Autostop oder Bhf. Näfels-Mollis
Kartennummer:1154

Mit drei im Wandbuch eingetragenen Begehungen in den letzten gut zwanzig Jahren dürfte die Route über den Nordostgrat auf den Fronalpstock als nicht extrem Überlaufen gelten. Es verwundert also nicht, dass man hier kaum Begehungsspuren, keinerlei Wegzeichen, angebrachte Sicherungen und dergleichen mehr findet. Von losem Fels ausgeräumt ist die Route schon gar nicht und den Parkplatz für die grossen Reisebusse sucht man auch vergebens.

Zum Aufwärmen starten wir am Fedensattel und überschreiten den Grat Schijenstock-Mittagstöckli-Fronalpscharte. Auch diese Tour verdient ohne weiteres die T6-Bioknospe, von den Ansprüchen her bewegt sie sich aber durchaus im vernünftigen T6-Rahmen. Mehr dazu unter www.hikr.org/tour/post7496.html.

Fronalpstock Nordostgrat (T6, S-, V): Als etwas weniger vernünftig möchte ich an dieser Stelle die Tour über den NE-Grat auf den Fronalpstock bezeichnen. Besonders erheiternd ist nicht nur die eine kurze Seillänge in gutem Fels im unteren Teil des Grates auf einen Gendarmen, an welchem man leider keine Sicherungsmöglichkeiten findet. Denn auch weiter oben folgen zwei Seillängen direkt an der NE-Kante im oberen vierten Grad, wobei sich das Gestein einer miserablen Qualität erfreut. In der Szene wird gemunkelt, dass alle eben erwähnten Seillängen umgangen werden können; eine konkrete Prüfung vor Ort im Falle einer Wiederholung ist durchaus anzuraten.

Start auf der Fronalpscharte. Dem ersten Bollwerk weicht man östlich aus und überquert eine plattige Zone. Ist das ganze Bollwerk umgangen, steigt man nordwärts haltend durch eine Schrofenzone hoch, bis man den Sattel unmittelbar hinter dem Bollwerk und damit den Nordostgrat erreicht hat. Nach einigen Metern erreicht man eine Kombination von zwei Gendarmen: Einen kleinen Gemüselastigen und den im Eingangstext erwähnten Gendarm im fünften Grad (alles zusammen ca. 30m, "Sicherungsbaum" vorhanden). Nun ein Stück einfach geradeaus.

Den nächsten Aufschwung versuchen wir zuerst über einen Vertikal-Gemüsevorhang zu ersteigen. Angesichts der viel leichteren Umgehung nur wenig unterhalb des Grates in der Nordflanke (Wildspuren) beenden wir diesen hoffnungslosen Versuch und wählen die Umgehung. Auch anschliessend bleiben wir in der Nordflanke wenig unterhalb der Gratkante, weil hier recht gut über Gras aufgestiegen werden kann. Dann und wann ist ein kleinerer Graswulst zu übersteigen.

Nach einer Weile wählen wir wieder die Gratkante und kommen so in den Genuss der im Eingangstext zur Route erwähnten zwei Seillängen in brüchigem Fels. Eine Umgehung im Steilgras der Nordflanke scheint möglich und würde ich im Rahmen einer Wiederholung sicher prüfen. Allerdings sieht das Gelände auch dort sehr anspruchsvoll aus.

Nach diesem Aufschwung ist die Sache dann gegessen. Es folgt ein wunderschönes Stück über den horizontalen Grat und auch der letzte Aufschwung zum Gipfel vollzieht sich in gut gestuftem, herrlichem T6-Gelände. Hier kann man wieder so richtig geniessen.

Abstieg über den Normalweg Richtung Mollis, bis uns eine freundliche Frau mit ebenso freundlichen Kindern mit ins Tal nimmt. Vielen Dank. Danke auch an tricky für seine höchst angenehme und natürlich auch sehr kompetente Begleitung. Hat gut geklappt!


Tourengänger: ossi, tricky
Communities: T6


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T6 S- 5a

Kommentare (1)


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Linard03 hat gesagt:
Gesendet am 8. Juli 2014 um 23:11
super Tüürli - aber weeeiit ausserhalb meiner Kategorie ... ;-))
schön beschrieben & coole Fotos!


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