Kemptner Kopf, 2191m, Mindelheimer Hütte und Geißhorn, 2366m


Publiziert von lila , 2. Juli 2014 um 15:03.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:24 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1650 m
Kartennummer:Alpenvereinskarte BY 2 Kleinwalsertal, 1:25 000

Dienstag:
Unser Kursprogramm beinhaltet auch eine Hüttenübernachtung. Umsichtig, wie unsere beiden Guides sind, wählen sie für den Aufstieg den Tag mit dem schlechtesten Wetter der ganzen Woche (Lernchance heißt das auf Pädagogendeutsch, bei schönem Wetter kann ja jeder). Heute bekommt sogar jeder Rucksack seine eigenen zwei Sitzplätze im Walserbus... Ein Hauch von Galgenhumor breitet sich beim Start in Höfle aus, leise rieselt der Nieselregen auf farbenfrohe Gore-Tex-Jacken. Ein gewisser Kochbeuteleffekt stellt sich allerdings nach kurzer Zeit ein und manch einer beschließt, lieber vom Regen gekühlt  als in der angeblich so dampfdurchlässigen Membran gesotten zu werden. 

Schnell zieht sich die Gruppe auseinander, Sprinter sausen vor, Plauderer bilden kleine, bunte Grüppchen, Träumer verlieren sich in Gedanken beim gleichmäßigen durch-den-Regen-Trotten. Und die Alpensalamander, ja, den Alpensalamandern, denen taugt's. 

Nach zweieinhalb Stunden sind wir an der Fiderepaßhütte und kehren ein. Ein Ofen bollert warm in der Gaststube, heißer Tee -  wahlweise kühles Bier - tun gut.  Der ursprünglich geplante Mindelheimer Klettersteig fällt natürlich ins Wasser, die Alternative führt über die Fiderescharte (nordseitiges Schneefeld) und an der Südostseite der Schafalpenköpfe entlang mehr oder weniger auf gleicher Höhe bleibend zur Mindelheimer Hütte. Viel los ist nicht, unsere 13-köpfige Gruppe macht fast die Hälfte aller anwesenden Gäste aus.

Die Motivation, nach dem Kaffee nochmal die schlammigen Schuhe anzuziehen um die knapp 200 Höhenmeter auf den Hüttenklapf (Kemptner Köpfl) zu gehen, bringen noch fünf Leute auf. Für M ist das keine Frage, schließlich hat er den ganzen weiten Weg seinen Gipfelschnaps (Glasflasche!) raufgetragen, jetzt braucht er dafür natürlich noch einen Gipfel. 

insgesamt:
Aufstieg 1400 HM, oben am Kemptner Köpfl T3+, sonst T2
Abstieg 600 HM
5 1/2 Stunden


Mittwoch:
Das Wetter ist besser als vorhergesagt, die nassen Klamotten wieder halbwegs trocken, also alles wunderbar. Unterhalb des Geißhornes findet sich ein unten flach auslaufendes Schneefeld, ideales Übungsgelände für die Schneerutschspielchen, die man üblicherweise im Rahmen eines solchen Kurses veranstaltet und die zu allerlei Blödeleien einladen. Irgendwie hat uns das das Geißhorn übel genommen, jedenfalls versteckt es seinen Gipfel genau für die halbe Stunde in einer Wolke, während der wir oben sind. Egal, lustig ist's trotzdem - noch.
Beim Abstieg hört der Spaß für mich ziemlich schnell auf, mein linkes Knie meldet sich mit heftigen Schmerzen  - allerdings harmlos, wie sich später herausstellt, aber ich werd halt auch alt und klapprig.  Die Koblat-Überschreitung und den Gemstelpass muss ich deshalb auslassen und direkt vom Koblatpass zur Oberen Gemstelalpe absteigen. P begleitet mich, im Schnecken-tempo erreichen wir lange nach den anderen die Hintergemstelalpe (sehr empfehlenswerter Heidelberjoghurt),  wo einer unserer Guides schon einen Jeep organisiert hat, mit dem er mich die gesperrte Forststraße durchs Gemsteltal hinaus zur Bushaltestelle hinunterfährt. Mir ist das sehr unangenehm, es geht aber nicht anders. 


insgesamt:
Aufstieg 400 HM, Geißhorn T3-, sonst T2
Abstieg 1050 HM bis Hintergemstelalpe


Tour im Rahmen der Fortbildung "Alpines Wandern mit Schülern" , Kurs der Zentralen Fortbildungseinrichtung für Sportlehrkräfte des Landes Hessen (ich bin zwar keine Sportlehrerin, durfte aber trotzdem teilnehmen).
 

Tourengänger: lila


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