Schnuerstock (2131m) & Witenstock (2392m)


Publiziert von أجنبي , 2. Juli 2014 um 10:30.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum: 1 Juli 2014
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1150 m
Strecke:Gurtnellen P. 935 – P. 966 – P. 1048 – Näntriger Wald – Egg – P. 1878 – Schnuerstock – Schönen Boden (P. 2082) – Witenstock – P. 1936 – Wildampferen – Sewlisegg – Staldi – P. 1468 – Heissigegg – Hinter Arni – Arnisee – Bergstation LSB
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV bis Gurtnellen Dorf, Schulhaus (P. 935)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:LSB ab Arnisee, ÖV ab Intschi
Kartennummer:LK 1:25.000: 1211 Meiental, 1212 Amsteg

Wer sich für Lawinenverbauungen interessiert, dem sei diese Tour empfohlen. Und wer sich für botanische Steilaufstiege begeistern kann, ist am Schnuerstock auch nicht falsch. Die Tour von Gurtnellen zum Arnisee über den Schnuer- und den Witenstock ist aber auch für andere Liebhaber des gemütlichen Alpinwanderns durchaus empfehlenswert.

 

Als ich neulich den neuen SAC-Alpinwanderführer „Gotthard“ besorgte, fürchtete ich zuerst, die Hälfte der Touren bereits gemacht zu haben, da ich mich als Zentralschweizer ja routinemässig in den Tälern und auf den Bergzügen des Gotthardgebiets austobe. Glücklicherweise war dem nicht so. Neben ein paar alten Pendenzen (Pizzo Gallina, Poncione di Manió, Cima di Camadra...) fanden sich darin durchaus auch einige weniger bekannte Leckerbissen. Und einen davon wollte ich mir heute vornehmen: den Schnuerstock. Falls genug Zeit und Motivation blieb, wollte ich auch noch dem Witenstock einen Besuch abstatten.

 

Als einziger Fahrgast fuhr ich mit dem Kleinbus nach Gurtnellen Dorf hoch, wo ich im Dorfladen (gleich neben der Endstation Gurtnellen Dorf, Schulhaus) meine Trinkvorräte aufstockte. Die Verkäuferin war die letzte Person, die ich bis Hinter Arni zu Gesicht bekam. Um 8.15 Uhr startete ich. Das Profil der Tour war ganz nach meinem Geschmack: erst gemütliches Einlaufen bis P. 966, danach etwas steiler ansteigend und schliesslich im Näntriger Wald steil genug, um Höhenmeter im Schnellzugtempo zu vernichten. Bei der gemütlichen Schutzhütte Egg machte ich eine Stunde nach Abmarsch eine kurze Pause und trank Wasser vom Brunnen, bevor ich mich auf zu den Lawinenverbauungen machte, welche mich die nächsten Stunden begleiten würden.

 

Das Gebiet zwischen Schwarz Berg und P. 1878 gefiel mir besonders – nicht nur, weil der Gipfel immer näher kam. Danach zog der Weg derart lange Richtung Schönen Boden hinüber, dass ich bereits befürchtete, die Abzweigung zum Schnuerstock verpasst zu haben. Dem war aber nicht so. Und überhaupt: Sie ist bestens zu sehen und deshalb kaum zu verpassen. Nun ging's blau-weiss-markiert in die Höhe und auf Nahkontakt mit den Verbauungen. Wegen des hohen Grases war der Trampelpfad oft kaum sichtbar – und die eigenen Füsse auch nicht. Von den Regenfällen war alles noch etwas nass.

 

Durch ein steiles Grascouloir führt der „Weg“ hoch in den Sattel nördlich des Gipfels. Hier deponierte ich meinen Rucksack und machte mich am kurzen Gipfelgrat zu schaffen. Dieser ist bis zum Gipfelkreuz mit einem zuverlässigen Drahtseil gesichert. Die Kraxelei ist kurz, etwas ausgesetzt aber absolut einfach und unproblematisch. Um 10.30 Uhr, also 2h 15min nach Abmarsch in Gurtnellen, erreichte ich den Gipfel. Da es oben ziemlich windete, machte ich mich nach ein paar Fotos gleich wieder an den botanischen Abstieg durch die Lawinenverbauungen.

 

Auf ca. 2020m erreichte ich wieder den rot-weiss-markierten Wanderweg, welchem ich bis zum Schönen Boden (P. 2082) folgte. Dort hat's übrigens auch eine Art Gipfelbuch. Mittlerweile war es 11 Uhr und der Magen knurrte, doch die Mittagspause wollte ich weiter oben verbringen. So stieg ich eilig (nun wieder auf blau-weiss-markiertem T4-Pfad) auf den Witenstock hoch. Die Botanik war dort nicht so hoch gewachsen, was den Aufstieg etwas angenehmer machte als am Schnuerstock. Der Weg war auch hier nicht immer bestens zu sehen, doch die Markierungen verhindern eigentlich, dass man allzu grobe, weniger lustige Ausflüge ins Dickicht oder ins Steilgelände unternimmt. Um 11.30 erreichte ich den Gipfel des Witenstocks und gönnte mir an einer windgeschützten Stelle die verdiente Rast.

 

Da ich um 13.55 Uhr beim Arnisee das Bähnli (und danach den Anschluss-Bus) erwischen wollte, ging's bereits um 12 Uhr in den Abstieg. Für diesen ging ich nicht zurück zum Schönen Boden, sondern folgte den blau-weissen Markierungen über den Ostgrat. Nach kurzer Zeit hatte ich die letzten Lawinenverbauungen hinter mir gelassen. Bald erreichte ich die Alp Wildampferen, wo ich beinahe den Weg verfehlte und in Richtung Ronen weitergegangen wäre. Schliesslich fand ich am Stall die Wegmarkierungen, so dass es in nordöstlicher Richtung weiter gehen konnte. Via Sewlisegg ging's zum Staldi runter, wo ich um 13 Uhr eintraf und von mampfenden Kühen begutachtet wurde.

 

Nun drosselte ich mein Tempo etwas, da ich wusste, dass die Zeit reichen würde, um das Bähnli noch zu erwischen. Um nicht nochmals hochlaufen zu müssen, wählte ich den Weg entlang der Wasserleitung zur Heissigegg. Dazu gibt's zwei Einstiege: den ersten gleich oberhalb der Brücke bei P. 1468, den zweiten etwas weiter unten via eine kleinere Brücke, die man auf der Karte vergeblich sucht. Um 13.45, also fünfeinhalb Stunden nach Abmarsch in Gurtnellen bzw. 1h 45min nach Abmarsch auf dem Witenstock, traf ich bei der Seilbahnstation ein.


Tourengänger: أجنبي


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