Schneealpe

Schon seit langer Zeit hatte ich eine Wanderung auf die Schneealpe geplant. Mein Ausgangspunkt ist Hinternasswald. Windberg 5 Stunden steht auf dem Wegweiser. Es sind 1200 Höhenmeter. Ich richte mich auf 4 Stunden ein. Anfangs geht es in Serpentinen steil durch den Wald hinauf, danach moderat auf einer Forststrasse weiter, bis man wieder (noch steiler) zur Karlalm aufsteigt. Die Jagdhütte gehört der Gemeinde Wien, die hier ausgedehnte Grundstücke (Quellschutzgebiet) besitzt. Erste Pause. Den Ameisbühel lasse ich aus, an der Lurgbauerhütte gehe ich vorbei. Beide nehme ich mir für den Abstieg vor, der über den Nasskamm, Nassriegel und das Reisstal führen soll. Nach etwas mehr als 3 Stunden Gehzeit erreiche ich den Windberg. Mir ist schon vor etlichen Wochen bei meiner Wanderung auf den Grossen Sonnleitstein aufgefallen, dass die Zeitangaben auf den Wegweisern sehr grosszügig ausgelegt sind. Dennoch bin ich überrascht, wie schnell ich oben war. Bis zum Windberg bin ich nur einem Wanderer begegnet. Er ist von Altenberg aufgestiegen. Dafür ist am Gipfel viel los. Eine Schulklasse macht einen Ausflug. Man kann auf einer Mautstrasse von Neuberg an der Mürz bis auf 1450 Meter mit dem Auto herauffahren. Entsprechend beliebt ist die Schneealpe. Zweite Pause und die Frage, wie es nun weitergehen soll. Es ist erst 11 Uhr. Kurz entschlossen steige ich nach Norden zum Melkboden und zur Kleinen Bodenalm ab. Nicht nur, weil es noch früh ist und um eine Rundwanderung zusammenzubringen, sondern auch, weil bei dieser Abstiegsvariante eine Menge Bäche vorhanden sind - mir wäre das Wasser sonst knapp geworden. Der Weg duch den Melkboden erinnert mich an den Schweizer Nationalpark (Abstieg von der Fuorcla Val Sassa). Zwar ist das Tal nicht so breit, aber in Punkto Wegführung, Wildheit und Einsamkeit sehr vergleichbar. Mir kommt ein einziger Wanderer entgegen. Nicht immer ist der Weg in gutem Zustand, aber der Abstieg bietet exzellente Blicke auf die Donnerwand und das Gamskirchl. Dritte Pause beim Kreuzungspunkt Steinalpl auf 990 Metern Seehöhe. Dann weiter über den Kaisersteig nach Osten. Beim Kreuzsattel treffe ich noch eine Wallfahrergruppe, danach bis Hinternasswald niemanden mehr. Für den Rückweg ab dem Gipfel brauche ich 4 Stunden (reine Gehhzeit). Eine etwas längere Tour, bei der es nichts ausmacht, dass der Kaisersteig am Ende eine Forststrasse ist, auf der es sich einfach zum Ausgangspunkt zurückkehren lässt.