Überschreitung Rothorn-Alpjuhorn im Baltschiedertal


Publiziert von lorenzo , 27. Juni 2014 um 12:43.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:26 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 9:15
Aufstieg: 2165 m
Abstieg: 1760 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Ausserberg
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Finnu
Kartennummer:LK 2527 Lötschental (Zusammensetzung); C. Blum, Clubführer Berner Alpen 3, SAC 1994

Bereits bei der Einfahrt in den Bahnhof Visp kann man durch das Zugfenster eine erste Ansicht von Rot- und Alpjuhorn hoch über Erl am östlichen Abhang des unteren Baltschiedertals erhaschen. Von der Niwärch-Suone aus nimmt das Tagesprojekt dann zwar konkretere Formen an, nur frage ich mich, auf was ich mich da eingelassen habe: auf eine Alpinwanderung, eine Kletter- oder eine Hochtour? Je höher ich steige, desto klarer wird, dass weder das Eine noch das Andere zutrifft: wie so oft in den Südrampentälern handelt es sich vielmehr einfach um eine Bergtour im üblichen Sinn, aber - wie meistens in den Südrampentälern - natürlich um eine richtige, die es zudem in sich hat...

Aufstieg zum Rothorn
Von Ausserberg weiss-rot nach Choruderri, der Niwärch-Suone entlang nach Ze Steinu und hinauf nach Erl. Auf dem eingezeichneten Bergweg über Rämi zu den Färrichu (2335m), weiter in die Roti Chumma (2350m) und bis ca. 2400m. Nach W auf Pfadspuren an der ausgeprägten S-Rippe vorbei zu einem undeutlichen Grasrücken und über diesen hinauf (T4) zum SW-Grat, der etwa in der Mitte zwischen P. 2534 und dem Gipfel des Rothorns erreicht wird. Über diesen (grasdurchsetztes Gehgelände, Stellen I-II, Schwierigkeiten links oder recht umgehbar) zur Einmündung der S-Rippe und weiter zum Rothorn (Gedenkkreuz NE des Gipfels), 5-6h, L. 

Überschreitung Rothorn-Alpjuhorn:
Vom Rothorn kurzer Abstieg über den NE-Grat zur Lücke 2923, L, wo der Alpjuhorn WSW-Grat beginnt. Man bleibt  am Besten auf dem Grat, wo die Felsen relativ fest sind (Pfadspuren, Steinmänner, Stellen I-II): über einen 1. Aufschwung zu einem längeren flachen Gratabschnitt und nach einer Gratsenke über einen 2. Aufschwung zum Alpjuhorn (Gipfelkreuz), 1h, L. 

Abstieg vom Alpjuhorn
Über den plattigen S-Grat abkletternd (I-II) zum oberen Gendarmen, dessen Kopf W auf einem Band umgangen werden kann. Vom unteren Gendarmen kann ca. 7m über eine feingriffige Platte abgeklettert (III) oder abgeseilt werden (Schlinge vorhanden). Weiter über unangenehmen Schutt  (Vorsicht!) zur Lücke 2965 und durch das SW-Couloir (ca. 35 Grad, im Frühsommer Firn, später Schutt) ins Kar und zum Bergweg bei P. 2629 hinunter, 1h, WS.

Rückweg
Auf dem Bergweg bis ca. 2500m und auf einem Pfad (nicht eingezeichnet) über dem eingezeichneten Felsband zurück zu den Färrichu. Weiter auf dem eingezeichneten Bergweg bequem über P. 2290 und P. 2207 nach Honalpa und wieder weiss-rot über Honegga und P. 1672 nach Finnu, 2-3h, T3.

Insgesamt 9-11h.

Material: zusätzlich Helm, Leichtpickel, ev. 20-30m Reepschnur.

Ausserberg 7.30, Rothorn 12.15, Alpjuhorn, 13.00, Finnu 16.45 (letztes Postauto 18.16).

Tourengänger: lorenzo


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Kommentare (2)


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cumulus67 hat gesagt: Danke!
Gesendet am 27. Juni 2014 um 15:23
Hallo lorenzo
Herzlichen Dank für den Bericht! Das ist ein altes Projekt von mir, bis in die Roti Chumme schaffte ich es schon mal... Und genau auf solch einen Bericht wartete ich:-) Super Infos! Ich liebe die Seitentäler der Südrampe, das ist so eine urige Gegend. Und vor allem ist man auf solchen Touren (abgesehen von den einheimischen Schafhirten) meist ganz alleine.

En Gruess, Andi

lorenzo hat gesagt: RE:Danke!
Gesendet am 27. Juni 2014 um 21:28
Hallo Andi

mit der Roti Chumme hast Du ja die anstrengende Pflicht schon geschafft und könntest Dir jetzt noch die genussvolle Kür gönnen...

Ich schätze die Südrampentäler auch wegen ihrer Einsamkeit, habe mich aber diesmal auf einer der Alpen umso mehr über die Einladung von drei freundlichen Einheimischen zu einem erfrischenden Glas gefreut.

Gute Touren und Grüsse

lorenzo



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