Leilachspitze (2.274 m) über SW-Rinne, Steinkarspitze über NW-Grat (2.067 m)


Publiziert von Manu81 , 22. Juni 2014 um 23:17.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:19 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1320 m
Abstieg: 1320 m
Strecke:19,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Auto bis an den (teuren) Vilsalpseeparkplatz

Ein kurzer Bericht von meiner Premieren-Tour 2014 :-)

Der Wetterbericht versprach freundliches Wetter für Fronleichnam im Allgäu - daher war schnell der Entschluss gefasst, die erste ernstzunehmende Wanderung für dieses Jahr anzugehen. Ein Ziel war ebenso schnell gefunden, da ich mit diesem widerspenstigen Gipfel noch eine Rechnung offen hatte: die Leilachspitze sollte es werden! Beim ersten Versuch hat es auch aufgrund des hier im Forum schon häufig thematisierten Schneefeldes kurz vor Einstieg in die Gipfelrinne mit einer Besteigung nicht geklappt...

Um 8:30 Uhr ging es also am Parkplatz des Vilsalpsees los. Über die Traualpe gings in knapp 1:30 zur Landsberger Hütte hoch. Spontan entschieden wir uns dann noch die Steinkarspitze über den Nordwest-Grat mitzunehmen:  eine sehr lohnende Unternehmung. Wenngleich ich doch auch etwas überrascht war: die letzten Meter das NW-Grates sind durchaus anspruchsvoll. Nicht unbedingt klettertechnisch (nur I), sondern eher was die Ausgesetztheit anbelangt. Nach kurzer Gipfelrast stiegen wir über den Ostgrat Richtung Steinkarscharte und Lechtaler Scharte ab. Nun die Südhänge der Luchsköpfe gequert in stetigem Auf und Ab, und auf die grüne Schulter im Ostgrat des östlichen Luchskopfes (hier auch „Abzweig“ zum Luchskopf). Danach geht es ca. 80 Hm abwärts zum Verbindungsgrat in Richtung der vielbeschriebenen, bröseligen Gipfelrinne der Leilach. Der Grat ist in schneefreiem Zustand als absolut unproblematisch zu bezeichnen. Sicherlich an der einen oder anderen Stelle etwas schmaler, z.T. auch etwas bröselig, aber doch zumeist recht gutmütig. Wir hatten noch ein kleines, ca. 2 m  breites Schneefeld zu queren, das sich jedoch an völlig unproblematischer Stelle befand.
 
Die Gipfelrinne sieht von weitem (z.B. von der Luchskopf-Gratschulter) recht schwierig und steil aus. Je näher man kommt, desto eher  nimmt man jedoch die „Schwachstellen“ der Rinne war. Im Aufstieg halten wir uns möglichst weit rechts an den Felsen, da dort noch z.T. halbwegs brauchbare Griffe und Tritte zu finden sind. Der Rest ist schlichtweg ein einziger Schutthaufen – zumindest aber meines Erachtens nicht sonderlich ausgesetzt. Aber: Schön ist was anderes! So geht es also immer 2 Schritte hoch und einen wieder runter – bis man irgendwann in der Scharte ankommt (Blick nach Norden/Osten wird frei).
 
Dann kommt der „Plaisir-Teil“ der Tour: über schöne, wenig ausgesetzte Ier-Kletterstellen geht es innerhalb weniger Minuten zum Gipfel der Leilachspitze! Leider bleiben wir nur wenige Minuten, da doch teils recht massiver Regen aufzieht. Gimpel, Rote Flüh und Co. sind schon kaum mehr zu sehen. Daher: schnell wieder runter!
 
Im Abstieg dann die Überraschung: die Schotter-Rinne lässt sich ganz passabel „abfahren“: hierbei aber bitte immer auf Steinschlag achten. Bei uns war alles frei :-) Zügig gings also runter, und über die Lechtaler Scharte und das östliche Lachenjoch gerade noch rechtzeitig vor einem ziemlichen Guss in die Landsberger Hütte. Alle weiteren geplanten Tagesziele (ev. Luchsköpfe, Sulzspitze SW-Grat) lassen wir (diesmal) außer acht. Nach Regenpause sind wir dann auch noch die letzten 700 HM zum Parkplatz runter.
 
Fazit: schöne, abwechslungsreiche Tour die durchaus ihren Reiz hat. Ich würde die Tour aber das nächste Mal eher im Herbst, bei klarer Sicht machen!


Tourengänger: Manu81


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