Hochglück (2573 m) - der lange Grat von der Lamsenspitze


Publiziert von 83_Stefan , 2. Juli 2014 um 22:26. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum:21 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T6+ - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: IV (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K3- (ZS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 16:00
Aufstieg: 2300 m
Abstieg: 2300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Vorder- und Hinterriss zum Ende der Mautstraße; Großparkplatz am Alpengasthof Eng.
Unterkunftmöglichkeiten:Lamsenjochhütte (DAV-Sektion Oberland, 1953 m).
Kartennummer:AV-Karte 5/3 - Karwendelgebirge Ost und AV-Karte 5/2 - Karwendelgebirge Mitte.

Wolkenfetzen legen ihren kalten Atem von Norden her über den nur handbreiten, brüchigen Grat, in Sichtweite bereits der nächste senkrechte Aufschwung. Wie mag es dort nur weiter gehen? Dann verschwindet der wild zerrissene Grat wieder im Nebel, von tief unten aus der Eng hört man die Kuhglocken läuten. Fast schon apokalyptisch braut sich das Gewölk mit den abweisenden Felsgestalten zu einer drohenden Kulisse zusammen. Wir befinden uns am Karwendel-Hauptkamm, irgendwo zwischen Lamsenspitze und Hochglück, wo nur alle paar Jahre ein menschlicher Fuß den Boden berührt. Dass der Grat eine Herausforderung ist, wird schnell klar. Wilde Zerrissenheit, handbreite Gratabschnitte, das unglaublich brüchige Gestein und die kaum zu steigernde Ausgesetztheit lassen keinen Zweifel zu: diese Überschreitung gehört sicherlich zu den ganz wilden Unternehmungen im Karwendelgebirge!

Am großen Parkplatz des Alpengasthofs Eng am Ende der Mautstraße von Hinterriss beginnt das Abenteuer. Auf breiter Straße noch ein paar Meter taleinwärts, bis nach links ein Steig durch Wald hinauf zur Versorgungsstraße der Binsalm führt. Auf ihr nach links weiter zum Nieder-, später zum Hochleger. Eine Schotterstraße, später dann ein deutlicher Steig leitet hinauf zum Westlichen Lamsenjoch. Wie abweisend die Wände von hier wirken, über denen man bald hinüber zum Hochglück klettern wird! Vom Westlichen Lamsenjoch führt der Steig hinüber zur Lamsenjochhütte, ein kleiner Gegenanstieg inklusive. Die Hütte ist erreicht, das Bier sollte man sich in Anbetracht des noch folgenden Programms allerdings sparen, es sei denn, man möchte dort übernachten und die Tour am nächsten Morgen fortsetzen...

Von der Lamsenjochhütte führt ein Steig durch das Kar zum Beginn des Klettersteigs, der durch die Wand nach oben leitet und am Ende spektakulär durch den gewaltigen Brudertunnel die andere Seite erreicht. Was für ein gegensätzliches Bild: die Vertikale ist der Horizontalen gewichen. Man folgt dem Steig nach rechts am oberen Rand des Lamskars hinüber zum Gipfelaufbau der Lamsenspitze (hier mündet der markierte Normalanstieg von der Lamsenjochhütte ein), der umrundet wird. Zunächst durch eine Rinne, bald über deren rechte Begrenzungsrippe geht's versichert hinauf ins gutmütige Schrofengelände, durch das sodann der Gipfel erreicht wird. Die Lamsenspitze ist ein klasse Aussichtspunkt, der Grat zum weit entfernten Hochglück jagd zurecht Angst ein.
Am markierten Steig geht's ein Stück zurück bis zu einer Kehre. Der Weg wird verlassen, durch Schrofen geht es auf den Grat und man erreicht bald darauf die Mitterspitze, ein recht unscheinbares Gipfelchen mit hübschem Tiefblick. Spätestens hier endet der Plaisir-Teil der Tour.

Am Grat weiter zu einer Scharte und wo ein Weiterweg am Grat nicht mehr möglich scheint, durch steile Schrofen hinunter in die Südflanke. Eine Rinne wird auf einer großen Felsbrücke gequert, danach geht's durch brüchiges Schrofenterrain (bis II) wieder hinauf zum Grat. Bald darauf ist die Schafkarspitze erreicht (Steinmann, Gipfelbuch). Konnte man bisher noch von einer "gewöhnlichen T6-Tour für Spezialisten" sprechen, ändert sich das jetzt, denn der direkte Übergang zur Barthspitze ist von einem ganz anderen Kaliber.

Am Grat durch eine übel brüchige Steilstufe in westlicher Richtung abwärts (II). Jetzt folgt das einzige Erholungsstück auf der gesamten Überschreitung - ein breites Gratstück lädt zum genussvollen Dahinschlendern ein. Der Grat schnürt sich zusammen und erreicht eine schmale Einschartung. Jetzt wird's zapfig, eine vergilbte Schlinge mit optimistischer Verankerung über einem nach Süden abbrechenden Höllenschlund gibt zu denken - hier wird doch niemand abgeseilt haben?!? Jenseits der Scharte über den unglaublich scharf wirkenden Grat mit senkrechtem Abbruch nach beiden Seiten aufwärts (III, teilweise brüchig), auf der anderen Seite durch in Auflösung begriffenen Karwendelfels wieder hinab (II+, sehr luftig) und nordseitig etwas ausweichend hinauf zum höchsten Punkt der Barthspitze (III) - Kaffeeblick in die Eng inklusive! Was für ein außergewöhnlicher Gipfel! Seit unserem Besuch ist im Gipfelsteinmann ein Gipfelbuch in Metallgamelle vergraben - allzu viele Eintragungen wird es wohl nicht geben, auf beschriebener Route sowieso nicht. Der bewältigte Gratabschnitt sieht furchteinflößend aus, der Übergang zum Hochglück noch schlimmer.

Der südseitige Abstieg in Richtung Schafkarscharte ist zunächst vergleichsweise unproblematisch (aber brüchig), kurz vor der Scharte sorgt aber ein steil abfallendes Gratstück (III, brüchig, ausgesetzt) wieder für einen Adrenalinschub. Der folgende Zacken kann nordseitig umgangen werden (sehr brüchig) und man steht in der Schafkarscharte, die sowohl nach Osten wie auch nach Westen mächtig steil abbricht.

Die bisherige Tour war zu langweilig? Dann kann man mit dem weiteren Übergang zum Hochglück Abhilfe schaffen, denn es wird noch ein gutes Stück anspruchsvoller. Ein senkrechter, gelber Aufschwung zieht nach oben. Zunächst direkt an der Kante, später in die Nordseite ausweichend, wird er bezwungen (III+, teilweise brüchig). Laut AV-Führer ist der nun folgende, lange Grat eben - im Prinzip stimmt das, aber nur dann, wenn man die wilde Zerrissenheit außer Acht lässt. Die vielen Zacken werden zunächst meist überklettert (bis IV-, teilweise enorm brüchig), dazwischen gibt's teilweise nur handbreite Gratabschnitte aus zusammengebackenem Karwendelschutt. Schön, dass man dabei immer die Touristen in der Eng im Blick hat, die 1200 Meter weiter unten ihren Kaffee trinken und staunend auf diese Wände schauen. Dort, wo sich die dominierende Graterhebung vor dem Hochglück in den Weg stellt, wird der Grat nach Süden in die brüchige Steilflanke verlassen, die bereits beim Anschauen auseinander bricht. In teilweise heikler Querung geht es um die Erhebung herum und man erreicht durch eine steile Rinne die Scharte (bis II, höllisch brüchig), wo man auf die Nordseite wechselt. Jetzt legt sich das Gelände endlich deutlich zurück. Man quert leicht ansteigend die Nordflanke, bis man auf den durch Steinmänner und Steigspuren erkennbaren Normalanstieg trifft. Dieser leitet durch eine Rinne nach oben zum Gipfelkreuz (mit -buch) mit den seltsamen Blitzableitern. Der Blick zurück lässt erschaudern, die umliegende Karwendelprominenz sorgt für Entzücken. Der Tiefblick von diesem wuchtigen Felskoloss ist gigantisch, ebenso der Blick in die "bleichen Berge" und darüber hinaus bis in die Zentralalpen.

Weiter geht's! Auf dem Normalanstieg wieder die Nordflanke hinab, dann nach links auf den Grat hinaus. Wo er steiler wird, kann man links davon in die brüchige Südflanke ausweichen (II), dann geht's am Grat wieder weiter, bis die Östliche Hochglückscharte erreicht ist. Der Turm, der den Übergang zur Westlichen Hochglückscharte sperrt, wird südseitig umgangen: Durch eine unangenehm brüchige Steilrinne hinab, bis man sie günstigerweise nach rechts verlassen und durch brüchige Felsen (II) wieder ansteigen kann. Um ein Eck herum und dann steht man in der Westlichen Hochglückscharte.

Nach Norden geht's die steile Rinne hinab ins Hochglückkar, wo endlich fester Boden unter den Füßen erreicht wird. Man visiert den Moränenrücken etwa in der Mitte des Kars an, an dem Steinmänner beginnen, die bergab leiten und später nach links aus dem Kar hinausführen. Am Kirchl vorbei und unterhalb der Wände, die die Eiskarlen nach Norden begrenzen nach Westen, bis die deutlichen Steigspuren durch Latschen bergab leiten. Über eine Wiese hinunter zum Brantlboden und weiter zur Engalm, von wo eine geteerte Straße zurück zum Parkplatz am Alpengasthof Eng führt. Eine lange, abenteuerliche Tour ist Geschichte!

Schwierigkeiten:
Aus der Eng über Westliches Lamsenjoch zur Lamsenjochhütte: T2.
Über Brudertunnel zur Lamsenspitze: ZS- (Klettersteig), T3+, I.
Via Mitterspitze zur Schafkarspitze: T6-, II (brüchig).
Weiter zur Barthspitze: T6+, III (teilweise sehr brüchig und ausgesetzt).
Von der Barthspitze über Schafkarscharte zum Hochglück: T6+, IV- (teils extrem brüchig und gigantisch ausgesetzt).
Vom Hochglück über Westliche Hochglückscharte in die Eng: T6-, II (bei der Umgehung des Turms zwischen den beiden Hochglückscharten, sonst einfacher).

Fazit:
Eine landschaftlich herausragende 5*-Rundtour, die an Wildheit, Ursprünglichkeit und Einsamkeit wohl nur schwer zu überbieten ist. Die beschriebene Überschreitung von der Schafkarspitze zum Hochglück ist nur absoluten Könnern zu empfehlen - sie ist definitiv mehrere Nummern schwieriger als der durchschnittliche HIKR-T6er und aufgrund des sehr brüchigen Gesteins auch mit einem nicht zu vernachlässigenden Restrisiko behaftet. Auf der gesamten stundenlangen Überschreitung gibt es keinen trivialen Notabstieg! Die Brüchigkeit des Felses ist erstaunlich!

Mit auf Tour: Uwe, Yeti69.

Kategorien: Karwendel, Klettersteig, 5*-Tour, 2500er, T6.

Tourengänger: 83_Stefan, Yeti69


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 21207.gpx Tourenskizze (kein GPS)

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (46)


Kommentar hinzufügen

Andy84 hat gesagt: Chapeau!!
Gesendet am 2. Juli 2014 um 22:43
Geniale Runde mit tollem Bericht und atemberaubenden Bildern. Seids schon wilde Hunde.
Und da hast recht, da schauen viele T6-Touren mickrig dagegen aus.

VG Andy

Winterbaer hat gesagt:
Gesendet am 2. Juli 2014 um 23:16
Bah, jetzt bin ich durch mit den Bildern...gruselig beeindruckend!
> Ab hier ist Schluß mit lustig... es folgen ausgesetzte Gratpassagen mit vielen "Sollbruchstellen"
> Bester Karwendelfels bricht erst beim Klettern auseinander, noch nicht beim Anschauen.
> Endlos lang, ausgesetzt, extrem brüchig... dazwischen ein übler Abseiler - der Grat zum Hochglück ist hart!
Wessen Idee war das denn?:-) Hat auf solchen Bergen der Mensch überhaupt was zu suchen, frag ich mich. Und...würdet Ihr es nochmal machen? Hat`s Euch auch schon mal so richtig schön gegraust? Ehrlich jetzt? War das die schlimmste Tour aller Zeiten? Richtig: nichts für schwache Nerven...schon nicht mal beim Zuschauen!:-)

Buam, ich hab wirklich Angst um Euch, was Ihr da so treibt in den Bergen!

Passt auf Euch auf
Uschi

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Juli 2014 um 23:20
> sie ist definitiv mehrere Nummern schwieriger als der durchschnittliche HIKR-T6er und aufgrund des sehr brüchigen Gesteins auch mit einem nicht zu vernachlässigenden Restrisiko behaftet

Vielleicht solltet Ihr den Uwe-Yeti-Stefan-Karwendel T7-er einführen? Oder besser gleich T8, wegen der Brüchigkeit? Sehr Gruselig!!!!!!

kardirk hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. Juli 2014 um 09:48
Aber Uschi,

dafür gibts doch die UIAA Skala. Die T-Skala ist eigentlich nur fürs Bergwandern gedacht, da ist bei den meisten Berghasen und Bären bei II spätestens Schluss, alles darüberhinaus gehört ins Reich der Kletterer. Vielleicht sollte man noch eine Brüchigkeistskala erstellen - Bombenfest - Fest - Brüchig - Bröslig - Krawendlig.

Schöne Grüße
Dirk

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. Juli 2014 um 10:30
Ja Dirk, Du hast recht, eigentlich sollte ich hier nicht mal meinen Mund aufmachen, um zu solchen Hammer-Touren was zu sagen und wo dann ggf. ein Schmarren raus kommt:-)
Ich wollte nur die Eindrücke hier auf Hikr. relativieren, die ich von solchen Bildern habe und dann aber T6 in anderen Touren auch ganz, ganz anders aussieht, nach meinem laienhaften Ermessen. Es stimmt, dass ich mich mit der Bewertung nicht richtig auskenne und sie deshalb auch selber nicht verwende bzw. ich keine Lust auf Diskussionen habe, das wäre doch viel leichter oder gar auch mal schwerer.

Da ich aber nun mal diese 3 "Wahnsinnigen" dieser Hochglück-Tour etwas näher "kenne", hab ich einfach Angst um sie:-) Natürlich bewundere ich alle, die fähig sind, solche Touren zu gehen und ich wäre gern selber auch "stärker", was Touren über II anbetrifft. Aber ich brauch einfach zum Bergsteigen (ja ich bin nur ein schissriger Bergwanderer, ich weiß!) nicht immer dieses Angstgefühl im Bauch.

Passt alle auf Euch auf, vor allem, wenn die Tritte und Griffe nur noch wegbrechen! Ich will nicht, dass Euch was passiert und bei solchen Touren steht schon die Frage im Raum, ob das dann einfach nur "Schicksal" ist.

Schöne Grüße zurück
der alte schissrige Bergbär! Aber genießen tut er`s trotzdem!
Servus Dirk!

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juli 2014 um 14:35
Also ich denke, die Tour gehört weder in die Schublade "Klettern", noch in die Schublade "Wandern", sondern sie ist dem klassischen Bergsteigen zuzuordnen. Da es keine Bergtouren-Skala (mit Ausnahme der Hochtourenskala, aber ab welcher Höhe ist eine Hochtour eine Hochtour?!?) gibt, versuche ich, die Schwierigkeiten durch Kombination von T-Skala mit UIAA-Skala widerzugeben. T6+ für die Brüchigkeit und das schlimme "Gehgelände", der Rest für die klettertechnischen Ansprüche.
Reine Klettertouren sind jedenfalls wesentlich weniger gefährlich, Wandertouren auch... aber klassisches Bergsteigen ist für mich halt einfach am interessantesten.

algi hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juli 2014 um 17:14
Hallo Dirk,

dein Vorschlag ist gar nicht so übel.
Tatsächlich gibt es neben der reinen Schwierigkeitsbewertung einer Route auch eine Ernsthaftigkeitsbewertung. Leider wurde noch keine allgemein anerkannte und normierte Skala in diesem Bereich festgelegt.

Robert Jasper hat mal einen Vorschlag dazu erarbeitet, in dem evt. auch die Brüchigkeit ( psychische Anforderung ) Berücksichtigung findet: http://www.robert-jasper.de/fileadmin/redaktion/pdfs/vorschlag-e-bewertung.pdf

Liebe Grüße
Albert

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juli 2014 um 14:29
Hallo Uschi, es gehört schon mal dazu, dass es einem "graust", sonst wäre es ja nicht spannend ;-) .

trainman hat gesagt:
Gesendet am 3. Juli 2014 um 00:08
Wer diesen Weg gegangen ist, der fürchtet weder Tod noch Teufel...Gratulation zu einer Tour, die außerhalb meiner Reichweite ist .

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juli 2014 um 14:40
Hallo trainman, vielen dank!
Oh doch, die Angst muss zur rechten Zeit immer dabei sein, denn sonst liegt man schnell unten im Kar. Wer keine Angst kennt, ist ein Narr. Lieber ein Mal feige, als ein Mal tot ;-) !

algi hat gesagt:
Gesendet am 3. Juli 2014 um 07:53
Wuide und anspruchsvolle Tour mit hervorragenden Bildern. Gratulation. Gut, dass das Wetter so mitgespielt hat, bei einigen Passagen schauts ja schon recht neblig her.

VLG Albert

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juli 2014 um 14:42
Hey algi, vielen Dank! Wild war die Tour wirklich, wäre bestimmt was für dich gewesen!
Das Wetter war deutlich schlechter als vorhergesagt. Du hast es ja selber an der Viererspitze erlebt... aber zumindest war es trocken und gegen Abend sonnig.

silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 3. Juli 2014 um 08:14
Herzliche Gratulation zu dieser spektakulären Tour! Die Bilder ein Augenschmaus!

Grüess an Euch topp Bergsteiger
maria

Gelöschter Kommentar

silberhorn hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juli 2014 um 11:44
Sali Markus

bleibe beim Topp, dafür gebe ich Walter Bonatti... ;-).

LG, maria

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juli 2014 um 14:46
Hallo Maria, auch ich danke dir für dein Lob! Wirklich top waren damals die Bergsteiger, die ohne Karten etc. in unbekanntem Gelände und ohne Möglichkeit den Hubschrauber im Ernstfall rufen zu können nur um des Abenteuers willen im Gebirge unterwegs waren. Genau genommen gehen wir alle ja nur ihre Touren nach... viele Grüße zurück!

kardirk hat gesagt:
Gesendet am 3. Juli 2014 um 09:40
Servus,
auch von mir Gratulation zu dieser aussergewöhnlichen Tour.
Den Übergang Schafkarspitze Barthspitze hatte ich auch schon mal im Auge, jetzt weiß ich, no go für mich. Ihr seit ja mittlerweile schon in der Mittelklasse angekommen, bin ja mal gespannt, wie weit Ihr so noch kommt. Aber der Barthgrat als Klassiker sollte jetzt ja für Euch kein Problem mehr sein, es sei denn er ist zu leicht, da nur III. Auch der Übergang Tiefkarspitze-Wörner wär doch ein lohnendes Unternehmen für Euch - na ich bin mal gespannt.
Interessant fand ich, das Ihr die Schafkarspitze doch über die Flanke angegangen seit und nicht direkt über den Grat, der eine Turm der da im Wege steht, sollte kaum schwerer sein, als der Rest Eures Weges.
Den Turm in der Hochkarscharte braucht man übrigens gar nicht so tief umgehen, direkt aus der östl. Scharte führen südseitig schmale Leisten steil aufwärts, man quert dann relastiv nahe der Kante im IIer Gelände.
Leider geht bei mir arbeitstechnisch derzeit überhaupt nichts, daher neidvoller Blick auf alle, die die schöne Zeit nutzen können.

Viele Grüße
Dirk

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juli 2014 um 14:53
Hey Dirk, dankeschön!
Ehrlich gesagt wüsste ich nicht, womit man diese Tour im Karwendel noch toppen kann - vielleicht mit einer der pervers brüchigen Routen in den Lalidererwänden... aber das muss meiner Meinung gar nicht sein, ich geh genauso gerne mal wieder auf den Schafreuter etc. Die reinen Klettertouren interessieren mich eigentlich überhaupt nicht.
Wir sind die Schafkarspitze auf der schnellsten Route angegangen, schließlich ist der Faktor "Zeit" bei dieser Unternehmung mitentscheidend. Wir haben die Tour am längsten Tag des Jahres gemacht und trotzdem war's relativ eng! Beste Grüße zurück!

Nic hat gesagt:
Gesendet am 3. Juli 2014 um 13:22
Hammer Tour! Absolut genial! Gratulation! Leider weit jenseits meiner Möglichkeiten.

VG

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juli 2014 um 14:55
Hey Nic, vielen Dank! Ach, deine Touren sind doch auch richtig gut! Es muss (und darf!!!) nicht immer "high risk" sein, sonst macht man was falsch!

schuhlos hat gesagt:
Gesendet am 3. Juli 2014 um 13:35
Servus ihr Drei,

wilde Tour von "wilden Hunden" - absolut nichts für mich, aber danke für den Bericht und die schönen Bilder.

Chris

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juli 2014 um 15:05
Hallo Chris, danke dir! Es freut mich, wenn meine Berichte angesehen werden ;-) !

MANAL hat gesagt:
Gesendet am 3. Juli 2014 um 14:04
Auch von mir ein Dankeschön für den Bericht und die Fotos. Vielen Dank, dass ihr mir auf diese Weise einen Einblick gebt in Gelände in das ich mich niemals reintrauen würde. Beeindruckend ist es auf jedem Fall. Wünsche euch auch weiterhin das notwendige Glück dass alle elementaren Griffe und Tritte halten!

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juli 2014 um 15:07
Hallo MANAL, vielen Dank! Du sagst es - man braucht immer das Quäntchen Glück... auf manchen Touren auch mehr als ein Quäntchen ;-) .

alpstein hat gesagt:
Gesendet am 3. Juli 2014 um 21:30
Wilde Bursch'n seid Ihr! Respekt!

Spannend zu lesen und die Fotos erst :-)

Gruß
Hanspeter

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juli 2014 um 15:08
Hey Hanspeter, danke für den Kommentar! Es ist mal wieder eine eher ungewöhnliche Unternehmung gewesen...

Gelöschter Kommentar

83_Stefan hat gesagt: RE:Glückwunsch
Gesendet am 4. Juli 2014 um 15:11
Hallo wegener, vielen Dank! Wir haben eigentlich nur ganz selten gesichert, wenn ich mich richtig erinnere an zwei Aufschwüngen und zwei oder drei Mal beim Abklettern/Abseilen, ansonsten hätte alleine schon die Zeit nicht gereicht. Außerdem hätte man meist kaum sichern können, zu brüchig der ganze Mist.

Hade hat gesagt:
Gesendet am 3. Juli 2014 um 23:44
Seits scho narrische Hund! Wahnsinn hey...
Recht vui wuider gehts nimma!
Viele gibts wohl wirklich ned, die da hoch - und auch wieder lebendig runter- kommen... Dass da ne Sicherung hält, kann man doch nicht wirklich erwarten, oder?
Auch wenn ich es nie ganz verstehen werden, was an diesem Bruch so anziehend ist, wenns so schönen festen Fels gibt ;) Nur weil es exklusiver ist?
Großen Respekt auf jeden Fall :-)

VG Daniel

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juli 2014 um 15:21
Hey Hade, wieder gut runter zu kommen ist die Hauptsache, klar!
Zu den Sicherungen: Natürlich nimmt man sich im Zweifelsfall viel Zeit, passende Sicherungspunkte zu finden, im besten Fall gleich mehrere. Aber wenn's nichts gibt... in der Not frisst der Teufel eben Fliegen. Man sollte einen Abgang dann einfach tunlichst vermeiden.
Das Karwendel ist einfach "unser" Gebirge - wenn man schon so oft auf einen Grat geschaut hat, dann möchte man ihn auch mal begehen... dass es brüchig ist lässt sich eben nicht ändern...

ADI hat gesagt:
Gesendet am 4. Juli 2014 um 10:06
bin mir ned ganz sicher, ob des mei Hosnbodn ausghalten hätt......

;-)

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juli 2014 um 15:21
Wie haben wir damals vor den Villerspitzen gesagt: vor der Tour nochmal zum Sch... gehen, dann passt das schon ;-) !

Bene69 hat gesagt:
Gesendet am 4. Juli 2014 um 20:29
Pfui Deifi is des schee !
Glückwunsch Buam zum Karwendel-Splitterritt

Gelöschter Kommentar

Bene69 hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. Juli 2014 um 22:42
I glaub die Gschichte überlass i den Karwendel-Spezies - i bleib lieber im Steilgras ;-)

Ovidam hat gesagt: Bin begeistert!
Gesendet am 10. Juli 2014 um 08:20
Hallo 83_Stefan,
herzlichen Glückwunsch, ich bin beeindruckt, das war eine grandiose Tour in grandioser Umgebung. Da habt Ihr ja vorgelegt für diese Saison :-).
Aber woher hattet Ihr die Nerven, bei diesem permanenten Adrenalinpegel noch so viele tolle Photos zu schiessen? Die Bedingungen waren ja ideal dafür ...
Nach dieser Supertour könnt Ihr dann den Jubigrat zum sanften und gemütlichen Auslaufen gehen!
Noch viel Spaß und schöne Touren in dieser Saison!
Jürgen.

83_Stefan hat gesagt: RE:Bin begeistert!
Gesendet am 10. Juli 2014 um 16:11
Hallo Jürgen, vielen Dank! Die Tour war wirklich eine unvergessliche Unternehmung! Und wenn man wie ich die Digitalkamera immer griffbereit hat, dann entstehen die vielen Fotos fast von selbst ;-) .
Hmmm, ich schätze, dass ich mir den "Jubigrat" doch endlich mal ansehen muss, damit ich mitreden kann. Ich als gebürtiger Oberbayer war noch niemals auf der Zugspitze, mit Ausnahme eines dienstlichen Besuchs mit der Seilbahn...
Beste Grüße!

Ovidam hat gesagt: RE:Bin begeistert!
Gesendet am 10. Juli 2014 um 16:48
... auf jeden Fall sind das neben dem toll zu lesenden Bericht geniale Photos geworden, auch wegen der Wetterbedingungen. Und bei mir hast Du den Vorsatz ausgelöst, endlich mal wieder ins Karwendel zu gehen dieses Jahr! Das ist Jahre her bei mir und es waren eher die "Mainstream"-Gipfel wie Lamsenspitze, Birkkarspitze und Hundskopf ...

Gelöschter Kommentar

Ovidam hat gesagt: RE:Bin begeistert!
Gesendet am 11. Juli 2014 um 08:11
Ehre wem Ehre gebührt, und mir gebührt sie beim Jubigrat (noch) nicht. Aber ich hatte Eure tolle Tour sofort mit demselben in Verbindung gebracht, weil ich schon einige Wochen drüber grüble, ob ich mir als großes Saisonziel den Jubigrat oder den Ortler vornehmen will :-). Deshalb hab ich viel drüber gelesen und Euren Bericht sofort damit verglichen.
Nachdem ich aber schon ein wenig Graterfahrung habe, u.a. am Bernina und immerhin auch schonmal quer über den Palü marschiert bin, kann ich Eure Leistung nur umso mehr bewundern. Meine Meinung: der Jubi ist schon länger und das alte Klettersteigeisen weg. Aber man muß nicht erst 1.300 m auf eine Lamsenspitze aufsteigen am Überschreitungstag, sondern übernachtet oben. Zudem bröselts da deutlich weniger und alle kritischen Stellen weisen optimale Sicherungsmöglichkeiten auf. So ist das z. B. auch am Bernina und das tut der Psyche gut. Den Jubi würde ich mir zutrauen (evtl. mit Führer, weil es dann beim Sichern einfach viel schneller geht und Zeit ist am Jubi ein Faktor), Eure Tour eher nicht!
Ein langes Statement auf eine kurze Frage ... Jedenfalls wünsch ich Euch noch viele tolle Touren und kommts immer wieder gut runter!

Wagemut hat gesagt: Wir haben..
Gesendet am 27. Juni 2017 um 10:47
gestern mit leichter Abwandlung einen großen Teil eurer Tour begangen. Gleichzeitig war es quasi eine Enzensperger-Gedächtnis-Tour, der mit Schafkarspitz-NW-Wand, Barthspitze und Hochglück-NO-Grat drei Erstbegehungen an einem Tag gemacht hatte!!

Als schwierigste Passage hab ich die ausgesetzte, brüchige Kletterei vor der Barthspitze empfunden. Gesichert haben wir nicht. Der erste Abschnitt des NO-Grat vom Hochglück lässt sich übrigens über ein langes Band in der Nordseite problem los umgehen. Die dann folgenden Kletterstellen sind ein wahrer Genuss, da rel. fest.

Danke nochmal für die Inspiration für diese Tour! Wird nicht das letzte Mal sein, dass ich die Tour mach.

Viele Grüße,

der Joseph

Nyn hat gesagt:
Gesendet am 5. Oktober 2020 um 20:33
HGlW zu diesem genialen Stück grandiosen Bergsteigens!

Warum finde ich diesen Abenteuer-Bericht erst jetzt?
Mei, da wäre ich liebend gerne mit Euch dabei gewesen. Echt!
Bekomme allein vom Angucken eurer Bilder das ganz große Kribbeln....

Der Name Barthspitze erinnert mehr als passend an den legendären Erschließer der nördlichen Kalkalpen, Hermann v. Barth. Und quasi als Sahnehäubchen der Name "Hochglück" - ...Welch schöner ...Zufall?
Das Glück, welches nach solcher Tour einen durchströmt, ist für den Laien vielleicht schwer zu fassen. Dem reinen Sportklettern geht die Ernsthaftigkeit einfach zu sehr ab - das was ihr hier bietet, ist reines, echtes Bergsteigen im Sinne und Geist früherer Erschließer.

Der Weg ist das Ziel. Je "verrückter", desto besser.
Chapeau!

Im -schwer zu ziehenden- Vergleich dürfte vielleicht die Gesamt-Ü der Heiterwand (s.d.) ein ähnliches Kaliber sein, die ist aber im Schnitt mit besserem Fels beglückt.

Nyn

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. Oktober 2020 um 19:29
Hallo Nyn, danke für deinen Kommentar. Es war wirklich eine toller Tag, der mir in Erinnerung bleiben wird. Die Heiterwand-Überschreitung wäre sicherlich auch interessant. Dürfte auch recht lang sein und ist bestimmt sinnvoll, wenn man die Anstiege zu Tarrentonspitze und Hauptgipfel bereits kennt. Viele Grüße!

Nic hat gesagt:
Gesendet am 21. November 2021 um 19:05
Es gibt mittlerweile übrigens ein Video über die Überschreitung der Barthspitze auf Youtube. Man erkennt dort im Gipfelbuch (erstaunlicherweise) verhältnismäßig viele Einträge 2021 (Glaube 6 bis September). Und alle haben die Überschreitung von der Lamsen zum Hochglück gemacht...Hätte ich nicht erwartet nach diesen Bildern und deinen Schilderungen.

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. November 2021 um 19:23
Hallo Nic, danke für deinen Kommentar! Also bei sechs Besteigungen im Jahr zählt der Gipfel für mich zumindest noch nicht zu den Klassikern der Münchner Hausberge ;-) .

Bergsteigen ist halt einfach in Mode. Trotzdem hat man immer noch genug Möglichkeiten, ruhige oder gar einsame Touren zu finden. Auf YouTube schaue ich grundsätzlich nicht, dann ärgere ich mich auch nicht. Kritischer sehe ich kommerzielle Anbieter wie komoot, deren Geschäft es ist, Leute in die Berge zu bringen. Aber auch das wird nicht zum Untergang des Abendlands führen.

Kaum zu glauben, dass die Sommersaison schon wieder vorbei ist. Für nächsten Sommer wünsche ich dir jedenfalls viele erfüllte Bergtouren und immer eine gute Rückkehr. Auf Winter habe ich jedenfalls noch keine Lust. Vielleicht steige ich wieder auf Geotope um. Viele Grüße!

Nic hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. November 2021 um 21:39
So hatte ich das gar nicht gemeint. Es hat mich einfach überrascht, dass doch verhältnismäßig "viele" diese sehr anspruchsvolle Bruchtour machen. Dachte, die wird nur alle paar Jahre von ganz abgebrühten Leuten unternommen. Davon scheint es demnach aber doch ein paar mehr zu geben. Dir auch schöne Touren und stets eine gute Heimkehr. Auf den Winter habe ich auch keine Lust.

VG Nico


Kommentar hinzufügen»