Große Runde im Wilden Kaiser: Goinger Halten und Regalmwand


Publiziert von steindaube , 18. Juni 2014 um 22:20.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Kaiser-Gebirge
Tour Datum:16 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-T 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 2250 m
Abstieg: 2250 m
Strecke:18.5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Griesenau mautpflichtig zur Griesner Alm (3 Euro).
Kartennummer:Alpenvereinskarte 8 Kaisergebirge

Angesichts der guten Wettervorhersage habe ich spontan einen Tag frei genommen und eine große Runde im Wilden Kaiser gedreht. Gestartet bin ich von der Griesner Alm.

Erst folgt man der Fahrstraße Richtung Stripsenjochhaus, die bald zu einem kleinen gemütlichen Steig mutiert, der durch einen schattigen Buchenwald aufwärts zieht. Nach einiger Zeit werden die Bäume weniger, Latschen kommen auf, genauso kleinwüchsige Weiden. Man hat bereits permanent die Steinerne Rinne im Blick, die sich zwischen Predigtstuhl und Goinger Halten auf der Linken sowie Fleischbank auf der Rechten herabzieht. Der immer noch vorhandene Restschnee auf vielleicht 1400m Höhe zeugt von den gewaltigen Lawinen die durch die Rinne im Winter abgeht. Es geht aber erst ein stückchen daran vorbei bis zum Wildanger, von dem man drahtseilversichert über den Eggersteig in die Steinerne Rinne hinein quert und weiterhin drahtseilversichert dieser aufwärts folgt. Schwierig ist es hier nicht, teilweise aber etwas ausgesetzt. Dort wo sich das Gelände langsam etwas abzuflachen beginnt, erwarten mich zwei Gämsen in einem Schneefeld stehend und trotten langsam in größerer Entfernung vor mit das Tal hinauf.

Recht schnell ist das Ellmauer Tor erreicht, der Sattelpunkt dieses Tals, das sich auf der anderen Seite wieder hinab zur Gaudeamushütte zieht. Vom Ellmauer Tor geht es steil, aber mäßig schwierig rot markiert hinauf zur Hinteren Goinger Halt. Hier habe ich zufällig auf die Uhr geschaut und es waren genau 2:22 Stunden vergangen. Mit Aussicht war nicht viel, da sich spontan ein paar Wolken um die Gipfel gehängt haben (die sich später aber wieder zurückzogen). So blieb es auch beim Weiterweg zur Vorderen Goinger Halt. Um diesen Gipfel zu erreichen steigt man erst kurz der roten Markierung folgend ab und hält sich dann abwechselnd dem Grat folgend oder ihm westlich ausweichend in südlicher Richtung mit ausreichender Markierung durch Steinmänner (T5-). Die Vordere Goinger Halt weist kein Kreuz, aber ein Gipfelbuch auf.

Auf entsprechendem Weg geht es wieder hinab zum Ellmauer Tor. Auf der gegenüberliegenden Seite ragen die Gipfel der Vorderen und Hinteren Karlspitze auf, die noch einige unangenehm steile Schneefelder aufweisen. Ursprünglich hatte ich überlegt, zu diesen Gipfeln weiter zu gehen. Ich entschied mich jetzt spontan um, und stieg zuerst richtung Gruttenhütte ein Stück ab. Kurz bevor der Weg unter den Südostgrat der Südlichen Karlspitze zieht (eine schöne Klettertour in der sich auch eine Seilschaft aufhielt), geht es durch's Geröll auf deutlichen Steigspuren links ab und weiter hinab bis man auf den rot markierten Steig trifft, der dem Hang entlang nach Südosten führt. Ihm folgend mache ich einen kleinen Abstecher zum unscheinbaren Gipfel des Brennenden Palfen, der mit einer beachtlichen Aussicht gen Süden zum Hauptkamm (heute dunstig) und gen Norden zur Gipfelkette des Wilden Kaisers selbst aufzuwarten weiß.

Nun geht es noch einmal steil bergauf Richtung Kleines Törl. Der Abstecher auf die Regalmwand (T5/II) ist recht schnell gemacht, erfordert aber Trittsicherheit. Ein lohnender Gipfel. Den knackigen Übergang (ich denke mindestens T6) hinüber zur Regalmspitze ziehe ich nicht in Erwägung zumal die Beine nach mehr als 2000 Höhenmetern nicht mehr die frischesten sind.

Also wieder hinab und die paar Meter hinauf zum Kleinen Törl. Dort wartet nordseitig noch ein Schneefeld auf mich, das ich angesichts relativ weicher Schuhe vorsichtig rückwärts absteige, ein spitzer Stein kommt als Pickelersatz zum Einsatz. Auf dem Boden des Griesnerkars angekommen, genieße ich es die kleinen Blümchen zu bewundern die überall aus kargen Felsritzen sprießen. Ich mache mich auf den Weg hinüber zur Fritz-Pflaum-Hütte unterhalb der Flanke des Kleinkaisers entlang und gebe beim Abstieg durch das Große Griesner Tor hinab zur Griesneralm noch einmal ein bisschen Gas.

Nach neun Stunden und etwa 2250 Höhenmetern stärke ich mich noch an einem beachtlichen Kaiserschmarrn, den ich beim Gasthof Fischbachalm verzehre, bevor ich mich auf den Heimweg mache.

Tourengänger: steindaube
Communities: Alleingänge/Solo


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