Walengrat (2350m), neun Stunden im Gewitter.
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Eine etwas ältere Tourbeschreibung vom Walengrat. Nicht als "pathetische Heldentour", sondern als Warnung vor sorglos geplanten Bergtouren angedacht.
Wir hätten dem Senn auf der Oberfelderalm glauben sollen: "Ab Mittags wird´s gewittern".
Wir steigen am späten Vormittag dennoch vom Walegg über einen steilen Rasengrat zum Einstieg des Walengrates. Es ist sehr schwül!
Am ersten steilen Felsaufschwung - etwa 20 Meter hoch - seilen wir uns an (II bis III-). Als ich oben Marion nachsichere beginnt mit einem Donnerschlag um Punkt zwölf Uhr ein Gewitter!
Erst jetzt denken wir daran, die Tour abzubrechen. Es beginnt heftig zu schneien.
Da es nicht möglich ist, auf der erreichten Rasenkuppe eine sichere Abseilstelle einzurichten, entschliessen wir uns dazu, die Tour fortzusetzen, um über den Wiss Tritt wieder zurück an den Bannalpsee zu kommen.
Dichtes Schneetreiben, kaum Orientierung .... wir legen das Seil ab, jeder klettert für sich alleine weiter.
Die kurze Flucht in eine nasse Felshöhle endet damit, daß mich ein heftiger Schlag (abgeleiteter Blitz?) am Arm trifft.
Vor uns ist ab und zu schemenhaft unser Ziel, der Groß Walenstock zu erkennen. Gegen zwei Uhr nachmittags verlassen wir den Grat und queren über schwieriges Gelände nach Osten. Hartgefrorene Firnflächen sind ohne Steigeisen nur schwer zu passieren. Immer wieder gibt es kurze Rutschpartien...
Am Nachmittag erreichen wir das Sätteliteufi - kurzzeitig reissen die Wolken auf und wir sehen tief unter uns den Bannalpsee.
Wir steigen einige Höhenmeter den Wiss Tritt hinunter, verlieren dabei viel Zeit, weil wir uns letzlich nicht über die gefährlich nassen Passagen weiter nach unten wagen....
Mit Mühe steigen wir demoralisiert wieder nach oben - dann wieder heftiges Gewitter!
Über den Sätteligrat finden wir den endlich den Durchschlupf in sichere Gefilde.
Steile, nasse Grashänge führen uns zunächst tiefer. In einem weiten Bogen geht es schliesslich über ein endloses Karrengebiet rund um den Chli Sättelistock. Wir erreichen gegen acht Uhr abends den Oberfeldkaren. Unvermittelt taucht plötzlich aus dem Nebel eine Kuh vor uns auf. Erleichterung! Von jetzt an taste ich mich vorsichtig bis zur nächsten "sicheren Stelle" weiter, während Marion auf meinen Ruf: "Nachkommen" wartet.
Schließlich der nahe See... Beruhigende Lichter der Hütte.
Nach neun Uhr abends ereichen wir dieses Berggasthaus mit dem letzten Tageslicht, immer noch begleitet von roten Blitzen.
Zerschunden betreten wir die Hütte, in der alle Gespräche sofort verstummen....
Neun Stunden am Walengrat - bestimmt nicht zur Nachahmung empfohlen!!
Aber es war ein Stück Realität in unserer "Bergsteiger-Laufbahn", aus der wir für die Folgezeit gelernt haben.
Fotos?
Leider nur zwei alte Scans. Bei dieser Tour dachte ich zu allerletzt an das Fotografieren...
Wir hätten dem Senn auf der Oberfelderalm glauben sollen: "Ab Mittags wird´s gewittern".
Wir steigen am späten Vormittag dennoch vom Walegg über einen steilen Rasengrat zum Einstieg des Walengrates. Es ist sehr schwül!
Am ersten steilen Felsaufschwung - etwa 20 Meter hoch - seilen wir uns an (II bis III-). Als ich oben Marion nachsichere beginnt mit einem Donnerschlag um Punkt zwölf Uhr ein Gewitter!
Erst jetzt denken wir daran, die Tour abzubrechen. Es beginnt heftig zu schneien.
Da es nicht möglich ist, auf der erreichten Rasenkuppe eine sichere Abseilstelle einzurichten, entschliessen wir uns dazu, die Tour fortzusetzen, um über den Wiss Tritt wieder zurück an den Bannalpsee zu kommen.
Dichtes Schneetreiben, kaum Orientierung .... wir legen das Seil ab, jeder klettert für sich alleine weiter.
Die kurze Flucht in eine nasse Felshöhle endet damit, daß mich ein heftiger Schlag (abgeleiteter Blitz?) am Arm trifft.
Vor uns ist ab und zu schemenhaft unser Ziel, der Groß Walenstock zu erkennen. Gegen zwei Uhr nachmittags verlassen wir den Grat und queren über schwieriges Gelände nach Osten. Hartgefrorene Firnflächen sind ohne Steigeisen nur schwer zu passieren. Immer wieder gibt es kurze Rutschpartien...
Am Nachmittag erreichen wir das Sätteliteufi - kurzzeitig reissen die Wolken auf und wir sehen tief unter uns den Bannalpsee.
Wir steigen einige Höhenmeter den Wiss Tritt hinunter, verlieren dabei viel Zeit, weil wir uns letzlich nicht über die gefährlich nassen Passagen weiter nach unten wagen....
Mit Mühe steigen wir demoralisiert wieder nach oben - dann wieder heftiges Gewitter!
Über den Sätteligrat finden wir den endlich den Durchschlupf in sichere Gefilde.
Steile, nasse Grashänge führen uns zunächst tiefer. In einem weiten Bogen geht es schliesslich über ein endloses Karrengebiet rund um den Chli Sättelistock. Wir erreichen gegen acht Uhr abends den Oberfeldkaren. Unvermittelt taucht plötzlich aus dem Nebel eine Kuh vor uns auf. Erleichterung! Von jetzt an taste ich mich vorsichtig bis zur nächsten "sicheren Stelle" weiter, während Marion auf meinen Ruf: "Nachkommen" wartet.
Schließlich der nahe See... Beruhigende Lichter der Hütte.
Nach neun Uhr abends ereichen wir dieses Berggasthaus mit dem letzten Tageslicht, immer noch begleitet von roten Blitzen.
Zerschunden betreten wir die Hütte, in der alle Gespräche sofort verstummen....
Neun Stunden am Walengrat - bestimmt nicht zur Nachahmung empfohlen!!
Aber es war ein Stück Realität in unserer "Bergsteiger-Laufbahn", aus der wir für die Folgezeit gelernt haben.
Fotos?
Leider nur zwei alte Scans. Bei dieser Tour dachte ich zu allerletzt an das Fotografieren...
Tourengänger:
MichaelG
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Kommentare (12)