Teils luftig rund um die Cima Rocca


Publiziert von alpstein , 19. Juni 2014 um 13:06.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:10 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 650 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Riva - Biacesa bis Ampel, dann rechts ab und nach 50 m gleich noch mal rechts ab bis zu einem PP
Unterkunftmöglichkeiten:Einkehrmöglichkeit ggfs. Bivacco Arconi (nicht immer geöffnet)
Kartennummer:Kompass Alto Garda, Ledro

Das Urlaubsende nahte unaufhörlich. Im Rhythmus von Wandern und Sightseeing/Bummeln stand wieder ein Bergunternehmen auf dem Programm, welches uns nochmals an die Stelle führen sollte, wo der Urlaub bei der dritten Tour nach einem bösen Umknicker schon zu Ende schien. Insbesondere aber interessierte es uns die Fortsetzung der Ferratta Fausto Susatti durch die SE-Wand der Cima Rocca zu absolvieren, was aus der Distanz von der Cima Capi betrachtet kaum möglich erschien.

Ausgangspunkt war wieder Biacesa (392 m) im Valle di Ledro. Die Sonne heizte schon am Morgen ordentlich ein. Es kam uns aber entgegen, dass der Aufstieg zum Bivacco Arconi (858 m) über den Sentiero delle Laste am früheren Morgen weitgehend unter dem Blätterdach und auch wegen der SW-Exposition im Schatten verläuft.  Bevor man diese steile, felsdurchsetzte Flanke erreicht, geht es aber erst mal gemütlich über den Senter dei Bech dahin. Der folgende Aufstieg ist wegen der leichten Kraxelpassagen und dem schönen Tiefblick kurzweilig.  Es wird zwar angeraten, aber ein Klettersteigset braucht der erfahrene Bergwanderer hier noch nicht.

Am Bivacco Arconi mussten wir schon die Trinkvorräte im Rucksack anzapfen. Den folgenden Klettersteig Folatti passierten wir nun in der Gegenrichtung. Die Route führt in einem hohen Bogen durch eine mit Büschen und Latschen bestandene Felswand. Wie weit die Felswand darunter abfällt, sieht man erst richtig vom See aus im Zoom.  Am Ende des Steigs trafen wir auf die ersten Personen und es kamen auch auf der restlichen Strecke des Tages nur noch drei dazu. Es scheint sich zu lohnen, möglichst zeitig nach dem eh schon späten Frühstück in den Unterkünften aufzubrechen.

Den Schützengraben passiert, trifft man an der Abbruchkante auf den Klettersteig Susatti (Weg 405), wo ein Wegweiser die Richtung zum nördlichen Teil der Ferratta vorgibt. In die andere Richtung kommt man in mehreren Minuten zum Gipfel der Cima Capi. Erst dem Grat mit der mehrere hundert Meter senkrecht abfallenden Felswand entlang, führt der Nordteil des Steiges dann in Stufen runter bis er mehr horizontal die SE-Wand der Cima Rocca quert.

Der Vergleich mit dem Lisengratsteig am Säntis drängte sich mir auf. Allerdings ist der nördliche Teil des Susatti-Steigs um einiges exponierter und der Pfad der Felswand entlang schmaler. Schwer ist das Ganze nicht, aber die Exponiertheit gibt diesem Abschnitt doch einen Hauch von „Schnüerliweg“. Wir haben unser Karabiner hier gerne in das Drahtseil gehängt, insbesondere bei einem Abstieg auf Eisenbügeln mit viel Luft unter den Füßen.

Später ging es die „verlorenen“ Höhenmeter wieder zur Bocca Pasumer (980 m) hoch, was in der sengenden Hitze ganz schön schweißtreibend war. Auf die Besteigung der Cima Rocca haben wir daher verzichtet und erst mal Brotzeit gemacht. Über den Weg 460B und dann 460 sind wir schließlich in einfachem Gelände nach Biacesa abgestiegen, wo das 4 1/2 stündige Unternehmen sein Ende fand.

Fazit: Eine interessante und kurzweilige Tour, in den Sommermonaten aber wohl eher weniger oder nur am frühen Morgen zu empfehlen. Alleine im Rocchetta-Massiv gäbe es noch viele interessante Pfade zu erkunden. Nachteil der Gegend ist, dass es für "ältere Herrschaften" keine die Beine schonenden "Abstiegsmöglichkeiten" gibt.

Route: Biacesa – Senter dei Bech – Sentiero delle Laste – S. Giovanni – Bivacco Arconi – Ferrata Foletti – Ferrata Susatti-Nord – Bocca Passumer – Weg 460B – 460 bis Biacesa

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Tourengänger: alpstein, Esther58


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 4. Januar 2015 um 20:48
diese Route würden wir selbstverständlich bei einem weiteren Gardasee-Besuch in unser Programm aufnehmen - besten Dank, Hanspeter + Esther!

glg Felix

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Januar 2015 um 06:31
Das Rochetta-Massiv oberhalb Riva bietet noch weitere interessante Kombinationsmöglichkeiten, die man allerdings nicht in der Hochsommerhitze machen sollte.

Besten Dank + Grüße
Hanspeter


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