Der Weg ist das Ziel - Via Matzlenstock zum Charenstock


Publiziert von PStraub , 14. Juni 2014 um 15:39.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:13 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Chärpfgruppe 
Aufstieg: 2100 m

Von der Wanderung zurück im Gasthaus Mettmenalp erzählt mir der einzige Gast, er wäre um den Garichtisee gewandert. Nun, er hatte die "kleine Runde" gemacht, und die "grosse" würde vom Matzlenstock via Kärpf zum Gandstock führen. Insofern war meine Route so etwas wie die "mittlere" Garichtisee-Umrundung.  
 
Im Vordergrund stand dabei der Versuch, den Matzlenstock möglichst konsequent über den Geissegg-Grat zu besteigen.
 
Zuerst gings mit dem Bike von Schwanden ins Chis, wo ich das Velo bei der Seilbahnstation unterstellte. Das Timing war suboptimal: Es war der Tag des Alpaufzugs. Die Bauern brachten ihr Vieh per Transporter bis ins Chis, und zwar möglichst in über-breiten Anhängern.
 
Ab hier auf dem markierten Weg bis P. 1177 und dann gerade hinauf bis P. 1658. Dieser Abschnitt ist nicht markiert, aber in sehr gutem Zustand, ein wirklich schöner Waldweg. Das war früher ein Weidegebiet der Schwandner Ziegenherde, am überall wachsenden Farn erkennt man, dass das Gelände noch vor gar nicht so langer Zeit genutzt worden war.
Bei P. 1658 ein paar Schritte auf dem markierten Weg und gleich wieder zurück auf den Grat. Nun folgte für 300 Höhenmeter Tros der übelsten Sorte: Wer Erlen nicht mag, wird hier nicht richtig glücklich. Und nur wer Gamsspuren zu deuten weiss, kommt ohne gröbere Blessuren hoch. 
Bergamotte ist hier quer zum Wanderweg abgestiegen und hielt das schon für ziemlich wild. Doch im Vergleich zum Grat ist das dort offenes, frei begehbares Gelände.
 
Vom ehemaligen Triangulationspunkt P. 1953 zum Gipfelstein des Matzlenstockes (ca. 1970 m), der aus unerfindlichen Gründen keine Höhenkote hat. Der Übergang weist über weite Strecken gute Gamswechsel auf und ist einfach begehbar.
 
Nun via Matzlenfurggel - Börtli nach Ober Nideren und gleich wieder hinauf Richtung Vorder Matt. Wenn man den Einstieg gefunden hat (nicht zu tief angehen), ist diese Wegspur in einem erstaunlich guten Zustand. Ab ca. 2000 m bin ich immer sanft ansteigend zum Wandfuss des Charenstocks aufgestiegen und anschliessend via oberes Ende von dessen Nordgrat auf den Gipfel. An sich hätte ich auch durch die Verschneidung aufsteigen können, aber das war dreckig und schmierig, das musste nicht sein.
 
Auf dem Plateau bei ca. 2000 m habe ich eine Gruppe von jüngeren Gemsen aufgescheucht, vermutlich Jährlinge, welche die Geissenherde jetzt verlassen mussten. Und auf einem Schneefeld etwas weiter oben traf ich auf eine grosse Gruppe von Geissen mit den neuen Kitzen. Die sind schon ganz flink unterwegs!
Dazu stiess ich an mehreren Stellen auf einzelgängerische Böcke. Das waren alles "Zufallstreffer": Es scheint, dass die Population eine stattliche Grösse hat und gesund ist.
 
Vom Gipfel auf dem Nordgrat bis auf ca. 2300 m hinunter und dann, soweit möglich auf Schneefeldern via die Seenplatte und dem Klettergarten hinunter zum Garichtisee. Der Weg dort weist beträchtliche Wasserschäden und Hangrutsche auf, da muss es letzthin recht gewütet haben.
 
Nach einem "Einkehrschwung" in der Beiz gings erst mit der Luftseilbahn und dann mit dem Bike hinunter. Das ist eine recht übersichtliche und darum sehr schnelle Strecke - zum Glück unterliegen Bikes keinen Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Doch es war Freitag, der 13.: Beim Absteigen vom Bike bleibe ich halbwegs hängen und falle seitlich auf den Arsch. Da wird eine Weile Badi statt Wandern angesagt sein.
 
Man sammelt auf dieser Runde zwar einiges an Höhenmetern, aber von der Schwierigkeit (kaum über T4) und von Blumen, Wild und Aussicht her ist das eine äusserst lohnende Tour. 

Tourengänger: PStraub
Communities: Bike & Hike


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Kommentare (3)


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Gelöschter Kommentar

PStraub hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. Juni 2014 um 09:32
Bezüglich A***: Geht schon wieder besser, war scheinbar doch nur eine Prellung.

Bezüglich Mettmen-Beiz: Wenn das so kommt, wie angedacht, wird das eine richtig gute Sache.
Gemäss jetziger Wirtin haben sie rund 80 % des Geldes zusammen, und die Bauvisiere stehen auch schon.

Gruss Peter

Bergamotte hat gesagt:
Gesendet am 14. Juni 2014 um 17:45
Meine Variante wäre dann wohl die mittelgrosse Garichti-Umrundung gewesen... Hmm, das Kraut am Matzlenstock hab ich noch in "bester" Erinnerung; kaum vorstellbar, dass das noch wilder geht. Schön, dass Du's trotzdem durchgezogen hast. Und gute Besserung!


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