Gitschen - zu früh dran


Publiziert von Frangge , 17. Juni 2014 um 19:12.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum: 7 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 

Voller Tatendrang und mit besten Wetteraussichten wollte ich auch ohne Mitwanderer auf den Gitschen. Leider hat es dann doch nicht gereicht. Was aber nicht heisst, dass der Tag über dem Isental kein schöner gewesen wäre.

Aber von vorne: Um nicht zu sehr in Eile zu geraten, bin ich mit der ersten ÖV-Verbindung ins Isental gefahren – sehr früh also. Eine kleine Verzögerung gibt es dann noch, als der Lenker eines entgegenkommenden Autos es nicht schafft, gerade rückwärts zu fahren. Schliesslich steigt der Busfahrer aus und stösst selbst zurück in die nächste Ausweichbucht. Kurios. Um viertel nach acht komme ich in Isental an und folge den Schildern nach Schartialp. Zunächst verläuft der Weg unterhalb des Waldes entlang, ich folge dem Weg nach Usser Birchi und finde dort eine kleine Abkürzung, wo in der Karte kein Weg verzeichnet war.

Ab hier führt der Pfad etwa eine Stunde lang durch Wald, es ist bereits sehr warm und der Schweiss läuft in Strömen. Ich folge dem Wanderweg weiter bis zum Schartihöreli (T3 bis dahin). Bereits im Anstieg zum Schartihöreli kann man oft tief hinunter zum Urner See schauen und hat eine schöne Aussicht auf die Schächentaler Berge und viele mehr. Auf dem Schartihöreli halte ich mich nur sehr kurz auf, da dort eine Mückenplage herrscht.

Ich steige ab zu Hinter Wang und folge dem Weg Richtung Gitschen. An der Alp Oberberg werde ich gewarnt, dass der Weg auf den Gitschen noch nicht begehbar wäre. Ich antworte, dass ich einfach versuchen werde, wie weit es geht und dann eben umkehren werde. Mir wird auch schon gesagt, dass ich auf dem Rückweg gerne etwas zu trinken bekommen würde. Ich folge also dem blau-weiss markierten Weg. Er führt zunächst die Nordwestflanke über zwei einfach zu querende Schneefelder hinauf.

In die Ostflanke querend wird der Weg nun recht ausgesetzt das Band entlang und ich sehe von weitem schon ein paar Schneefelder in eher heiklen Passagen. Ich beschliesse, mir das etwas genauer anzusehen und komme recht gut über das erste Schneefeld, in dem es schon Spuren hat. Ausrutschen oder Schnee lostreten wäre hier auch schon fatal. Jetzt geht es weiter zum zweiten Schneefeld. Dort versuche ich zunächst, unterhalb des Schneefeldes durch nassen, feinen Schutt zu steigen. Das ist aber zu rutschig und ich mache kehrt. Nach einem weiteren Anlauf ist mir klar, dass hier Schluss ist.

Ich mache mich auf den Weg zurück zur Alp Oberberg, komme aber erstmal nicht weit, da ich beschliesse, an einer Stelle mit besonders schöner Aussicht mein z’Mittag zu mir zu nehmen. Dabei lasse ich mir ausgiebig Zeit, bevor ich mich weiter an den Abstieg mache.

Am Oberberg gibt es eine weitere Rast mit feinem Most und einem längeren Schwatz mit meiner Wirtin und ihrem Sohn, der die Alp vorbereitet, so dass ab nächsten Wochenende die Schafe weiden können. Mein weiterer Weg führt mich durch die Sunnig Planggen an der Alp Neiberg vorbei ins Chlital. Am Talboden angekommen werde ich sofort von ein paar Jungvieh begrüsst, die sofort naja nicht von mir, sondern von meinen salzigen Hemd begeistert waren. Von hier geht es nur noch zurück nach Isental.

Schade zwar, dass ich den Gipfel nicht erreicht habe, allerdings war mir ohnehin bewusst, dass dies ein optimistisches Unterfangen so bald im Jahr sein würde. Dennoch war dies bis jetzt die schönste Wanderung in diesem Jahr. Wetter, Sicht, der Weg, bunt blühende Alpen und die Begegnungen auf dem Oberberg haben sicher dazu beigetragen, dass es ein schöner Bergtag war. Das war nun meine dritte Wanderung um das Isental und mit jedem Mal gefällt mir dieses Stück Bergwelt besser. Sicher einer meiner Lieblingsorte in der Schweiz. Und da der Gitschen nicht der einzige Gipfel ist, der noch aussteht, darf ich zitieren: heute ist nicht alle Tage, ich komme wieder, keine Frage. Leider hat es jetzt doch etwas länger für diesen Bericht gedauert, wenn nicht jetzt schon, bald sollten die 'Show-stop' Schneefelder weg sein...


Tourengänger: Frangge


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