Wissgandstöckli - Hochfinsler


Publiziert von Delta Pro , 11. Juni 2014 um 20:25.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 9 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Spitzmeilengruppe   CH-GL 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1280 m

Von Glarus nach Flums – wunderschöne Zweitages-Weitwanderung über 22 Gipfel (2. Tag)

Vom Bärenboden über Glarus bin ich am Tag zuvor über Gufelstock (bis dorthin mit Begleitung von sglider), Bützistock und Spitzmeilen bis in die idyllische Ebene von Schaffans gewandert. Nach einem Biwak auf einem trockenen Rasen, so gross, dass die Fifa die WM sofort starten könnte, verbrachte ich eine ruhige Nacht und setze mit den ersten Sonnenstrahlen die Tour fort. Die Überschreitung vom Wissgandstöckli über Guli, Hochfinsler zur Guscha gehört mit Sicherheit zu den schönsten Gratwanderungen der Walensee-Region. Umso erstaunlicher, dass sie seit unserer Gipfelsammel-Tour im 2007 nie mehr in ihrer Gesamtheit gemacht wurde. Insgesamt nimmt man nicht weniger als 10 Gipfel mit. Dies bei einer Höhendifferenz im Aufstieg von nur 1300 Metern. Die Grattour bietet immer beste Aussichten in alle Richtungen und ist nirgends schwierig oder heikel, wenn es auch stellenweise ein genau richtiges Mass an Konzentration braucht. Insgesamt: Absolut empfehlenswert.

Der Aufstieg mit dem ersten Licht über Schneefelder und den verwächteten Grat zum Wissgandstöckli ist "hiking at its best". Schon kurz nach 6 Uhr morgens bestaune ich die Glarner Riesen und die unzähligen Berggestalten der Ostschweiz. "Abfahrt" durch die eingeschneite Ostflanke und über den recht langen Bergkamm über den netten Gipfel des Oxni. Weiter, nun nicht mehr auf dem Wanderweg, über den Grat hinauf zum Schnüerligrat (T3), wo ich einem anderen Biwakierer begegne. Die Überschreitung der Fulegg ist lohend und etwas steiler, besonders der Abstieg zur Lauifurggla (T4+). Nun zum relativ oft besuchten Gipfelsteinmann des Guli (Gipfelbuch) und weiter über den Grat zu den Apösteln. Die ersten Stufen werden im Aufstieg links umgangen. Ein schmales, aber gut ausgetretenes Weglein führt dann zum Südgipfel. Die Überschreitung ist abwechslungsreich und verlangt ab und zu leichte Kraxelei (T4). Der Schlussaufstieg zum Hochfinsler weist eine kurze Steilstufe auf, wo die Tritte gut gewählt sein wollen (T5). Dann über den Grat einfach zum Gipfelkreuz. Der Weiterweg auf dem Grat-Pfad zum Steingässler gehört zu meinen absoluten Favoriten. Kurz nach dem Gipfel biegt die Wegspur von der Hauptroute ab und folgt dem Kamm. Schon bald wird das Gelände steiler und durch eine unangenehm schmierige Rinne, an deren Ende sich eine kurze Felsstufe befindet (T5, II) steigt man sehr eindrücklich genau gegen den fragilen Felsturm des Zigerchnörri hinunter. Vor diesem muss man in die Ostflanke ausweichen, da die Scharte nicht direkt begehbar ist. Der Weg für durch eine gut gestufte Verschneidung wieder zum Grat zurück und folgt dann dem breiten, aus der Ferne doch "gfürchig" anzusehenden Band in der Westflanke des Hoch Gamatsch (T4). Der Gipfel wird durch eine kurze Felsrinne am nördlichen Ende des Bands erstiegen. Anschliessend folgt man dem Sporn, der direkt gegen den Steingässler leitet und findet dort wieder ein gutes Weglein, das durch die Grasflanken führt. Abstecher auf den Steingässler und dann - das Wandervolk ist langsam zahlreich unterwegs - über die Guscha und den schönen, erstaunlich steilen Weg zur Schönhalde, wo ich mir aufgrund der Hitze eine Talfahrt gönne. Von der Talstation braucht's aber nochmals eine halbe Stunde Marsch nach Flums um mit dem öV weiterzukommen.

Durchgangszeiten:
Schaffans (Biwak): 5.45
Wissgandstöckli: 6.20
Guli: 8.00
Hochfinsler: 9.00
Schönhalden: 10.45

Tourengänger: Delta


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