Cima di Pèjo (3549m)


Publiziert von alpinos , 24. Juni 2014 um 22:22.

Region: Welt » Italien » Lombardei
Tour Datum:30 Mai 2014
Hochtouren Schwierigkeit: ZS-
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW bis Rifugio Ghiacciaio dei Forni; Parkplätze.

Auftakt zum Skitouren-Erlebnis im Veltlin
[Tour mit Norbert]

Über die sieben Berge... ja, die gestrige Anreise war lange, aber durchaus abwechslungsreich und landschaftlich spannend. Besonders die Fahrt über den Umbrailpass war ein Erlebnis. In der gemütlich und fast leeren Forni-Hütte genossen wir abends die italienische Gastlichkeit und das gute Essen und berieten über die nächsten Tage. War doch irgend etwas bei der telefonischen Kommunikation mit dem Hüttenwirt schief gelaufen. Statt "Schnee bis Hütte" lag dieser erst weiter hinten im Tal und wir stellten uns auf eine langen Tragezeit ein. War allerdings doch gar nicht so schlimm; wie sich am nächsten Morgen herausstellte, erreichten wir tragfähigen Schnee bereits nach ca. 35 min. Wir deponierten Skier und Material unter einem der großen Felsen und konnten so mit nur einmal Skitragen drei herrliche Frühjahrstouren genießen.



Um kurz nach halb fünf starteten wir in den recht kühlen Morgen. Mit aufgebundenen Skiern wanderten wir zügig auf dem trockenen Wanderweg ins Tal hinein. Bereits nach ca. 35 min etwa bei P. 2216 konnten wir die Skier montieren und liefen auf hart gefrorenem Schnee weiter teileinwärts. Rechts haltend erklommen durch eine breite Rinne zwischen P. 2428 und P. 2463 den Felsabbruch und erreichten kurz darauf die ersten Ausläufer des noch gut eingeschneiten Ghiacciaio dei Forni. Entlang der Mittelmoräne vorbei an P. 2666 zogen wir hinüber zum linken Rand des Gletschers und stiegen dort am Gletscherbruch (ca. 2800 m) vorbei auf das nächste Gletscherplateau. Kurz darauf erreichten wir den von P. 3107 herabziehenden Felsgrat und gelangten nach einer 90°-Kurveum den Grat herum nach links in das breite, sich nach oben hin verjüngende und steiler werdende Couloir. Zunächst steigen wir in zahllosen Spitzkehren hinauf, das obere Drittel erklommen wir dann zu Fuss in gutem Trittschnee und in gerader Linie über die kleine Wächte (südlich P. 3226).

Hatten sich am Himmel bei Sonnenaufgang nur ein paar Wolken in hübschen Farben gezeigt, zogen nun dichtere Wolken und Nebelbänke durch das Gebiet und erschwerten uns die Sicht. Wir hielten uns daher an die Felsen auf der rechten Seite und stiegen nun wieder auf Skiern durch den immer steiler werden Hang hinauf. Schließlich wurden die Skier wieder aufgebunden und durch den etwas tieferen Schnee stiegen wir weitere ca. 150 m den Grat entlang bergan. Schließlich wurde das Gelände flacher und kurz darauf konnten wir das Gipfelkreuz im Nebel erkennen.

Die Wolken lockerten immer wieder auf und wir konnten ein paar Blicke in die Täler im Süden werfen, bevor sich der Vorhang wieder schloss. Nach einer kleiner Rast warteten wir einen lichten Moment ab und machten uns an die Abfahrt. Oben war der Schnee recht gedeckelt, der steile Hang zu P. 3226 war besser als gedacht. Nach steiler Einfahrt in Couloir zogen wir unsere Schwünge auf dem harten, jedoch angenehm zu fahren Schnee den Gletscher hinab. Zum Schluss gab's noch etwas Sulz. Etwas oberhalb der Brücke über den Gletscherbach deponierten wir Material und Skier und wanderten zufrieden zurück zur Hütte.

Am Sonntag konnten wir *vom Palon de la Mare die Gipfelflanke der Cima di Pèjo besser einsehen. Statt den Grat entlang aufzusteigen, hätten wir - bessere Sicht vorausgesetzt - zunächst weiter nach Westen queren und anschließend einen Gletscherrücken zurück auf den Grat hinauf steigen können. Sah aus der Ferne etwas weniger steil aus. Aber auch so war's eine spannende Tour!

Tourengänger: alpinos


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