„Köpfe-Sammeln“ im Verwall: Itonskopf, Alpilakopf und Wanna-Köpf – von Dalaas nach St.Anton i.M.


Publiziert von dulac , 7. Juni 2014 um 23:46.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Verwallgruppe
Tour Datum: 6 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:15
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1600 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus Nr. 90 Bludenz - Langen a.A. Hst. Dalaas Gasthaus Krone
Zufahrt zum Ankunftspunkt:MBS-Bahn Schruns - Bludenz Hst. St. Anton i. M.
Kartennummer:Kompass 1:50.000 Silvretta - Verwallgruppe

Eine knappe Woche *zuvor hatte ich bereits auf dem Alpilakopf gestanden, doch war es dann zeitlich zu knapp geworden, um auch noch den Itonskopf zu besuchen. Danach war ich in diesem *Bericht von goppa darauf gestoßen, daß der andere Anstieg von Dalaas über Küngsmaisäß noch attraktiver wäre, allerdings auch anspruchsvoller.

 

Bereits der Anstieg beim ersten Mal, von Dalaas zum Kristbergsattel, hatte mich fasziniert. Die Erwartungen für heute waren dementsprechend hoch.

 

Der Busanschluß in Bludenz paßte heute optimal, so daß ich diesmal nicht erst nach Langen und dann wieder zurückfahren mußte. Start somit um 8 Uhr 30 in Dalaas an der Haltestelle Gasthaus Krone.

 

Zunächst auf dem asphaltierten Sträßchen bis nach ca. einer Viertelstunde eine kleine Häusergruppe passiert wird, wo ein einfacher, leichter Wanderweg nach rechts abbiegt, während es halblinks, und nun zum ersten Mal auch markiert, auf den Steig zum Küngsmaisäß geht. Nach der örtlichen Farblogik ist er wbw also als „alpiner Steig – nur für Geübte“ gekennzeichnet.

 

Nun noch wenige Meter dem Fahrweg gefolgt dann zeigt sich, etwas verdeckt, eine blaue Markierung mit Pfeil in einer umzäunten Wiese. Eine Wegspur ist nicht erkennbar, deshalb war für mich nicht sicher, ob es sich nicht auch nur um eine Vorankündigung handeln könnte.

 

Drum noch ein kurzes Stück weiter bis der Weg hinter einer Abschrankung auf dem Parkplatz zu einem Schießstand endet. Auch bis dort keine Abzweigung erkennbar, abgesehen von einer Art Gartentür, die sich dann aber als verschlossen herausstellt. Ich klettere drüber und steige über die weite Wiese auf, halte mich dabei aber etwas nach links, und kurze Zeit später ist auch die Spur des Aufstiegswegs erkennbar. Es wäre demnach richtig gewesen, bereits an der ersten Markierung über den Weidezaun zu klettern.

 

Am oberen Ende der Weide ein Gatter. Überklettern geht am schnellsten. Kurz danach führt der Steig in eine Art Klamm. Dies ist eigentlich auch schon die - seilgesicherte - Schlüsselstelle: schmale Spur, ausgesetzt an einer Wand entlang. Wenige Meter auch über drei nebeneinander liegende Holzbohlen. Es kommt ein wenig Suonen-Feeling auf. Dann noch eine kurze Leiter, und es ist auch schon wieder vorbei, abgesehen davon, daß der Steig danach über weite Strecken recht steil ist wie auch schmal. Die Markierung ist durchgehend komplett und gut. Das schließt freilich nicht aus, daß man sie manchmal nicht gleich wahrnimmt und sich ein wenig umsehen muß.

 

Doch es ist ein absolut lohnender Aufstieg: Erst durch Laubwald, weiter oben dann Nadelwald. Überhaupt viel Grün ringsum und schön schattig. Der Untergrund zumeist Waldboden oder vergleichbar angenehm.


Ungefähr nach einer Stunde wird eine kleine Lichtung mit einer Jagdhütte passiert und schon geht es wieder hinein in den Wald.

 

Anderthalb Stunden nach dem Start ist Küngsmaisäß erreicht. Die Alp ist noch nicht bestoßen, die Alphütten noch verschlossen. Vermutlich wird sich dies wohl in Kürze ändern.

 

Von hier bietet sich erstmals auch ein umfassenderer Blick ins Klostertal und das nördlich gelegene Lechquellengebirge, namentlich auch auf die imposante Rote Wand.

 

Wie um Almen herum häufig so auch hier, haben die Kühe, allerdings bereits in der letzten Saison, dafür gesorgt, daß die weitere Wegspur nicht auf Anhieb zu finden ist.

 

Sie verläuft leicht oberhalb des Baches, in Aufstiegsrichtung links.

 

Am oberen Ende der Alp, das erste Mal wieder ein Wegweiser: Zum Itonskopf ein kurzes, fast ebenes Stück nach links, wo man nach vielleicht 10 Minuten auf den Grat stößt und damit zugleich auf den Bergweg, der vom Kristbergsattel zum Itonskopf führt.

 

Diesen Weg kenne ich schon: Also zur Oberen Wiese, am „Korallenriff“ vorbei, Richtung Alpilakopf aufgestiegen, den direkten Weg zum Itonskopf nach rechts verlassen und der erste Kopf ist erreicht. Exakt 3 Stunden nach dem Start, netto wie brutto, denn bisher ohne eine Pause, die den Namen auch verdient gehabt hätte.

 

Auch auf dem Alpilakopf halte ich mich nicht viel länger auf als es nötig war, um mich im Gipfelbuch einzutragen, denn jetzt lockt der Itonskopf. Heute scheint er gut besucht zu sein.

 

Der Übergang und Aufstieg weit kürzer als es mir vor wenigen Tagen erschienen war. Gerade einmal eine Viertelstunde. Der Aufstieg wiederum „nur für Geübte“, aber bestens drahtseilversichert und insgesamt auch nur wenige Meter. Die Zeitangabe „5 Min.“ erscheint eher großzügig.

 

Wenige Minuten vor 12 Uhr bin ich am Gipfel und werde es für die nächsten ein und eine Viertelstunde auch bleiben.

 

Die Rundumsicht ist grandios, die Luft heute überdies relativ klar: ein Genuß! Gipfelfotos, die Brotzeit, ins Gipfelbuch geschaut und mich eingetragen, und dann einfach zurückgelehnt (an das Gipfelkreuz) und gefreut über die schöne Tour und den wunderbaren Aussichtspunkt.

 

Allmählich habe ich nach und nach auch Gesellschaft bekommen.

 

Für den Abstieg, den ich letztendlich nicht mehr hinausschieben konnte, hatte ich mir die Route über die Wannaköpf, Montaneu und dann zum Rellseck ausgesucht.

 

Von der Route konnte man freilich nicht sprechen. Zuviele alternative Wegspuren verlaufen einfach in diesem Gebiet. Mein Ziel war es drum, soweit wie möglich dem rechten (nördlichen) Grat zu folgen.

 

Nachdem ich den ersten Kopf erreicht hatte (ich nenne ihn einfach mal Wannakopf Nr. I zur besseren Veranschaulichkeit meiner Route hier - ohne aber die von marmotta auf seiner *Tour gesetzten Wegpunkte in irgendeiner Weise verändern oder ergänzen zu wollen), mußte ich erkennen, daß das was vom Itonskopf aus wie ein Gipfel aussah, in Wirklichkeit durch eine ausgeprägte Mulde getrennt war und auf der gegenüberliegenden Seite einen Wiederaufstieg erforderte. Diesen noch etwas höheren Kopf möchte ich in eigener inoffizieller Zählung mal als Wannakopf Nr. II bezeichnen.

 

Doch noch war ich nicht bei dem auf meiner Karte verzeichneten Kreuz vorbeigekommen, das so meine Vermutung wohl auf der höchsten Erhebung der Wannaköpf stehen müßte.

 

Von Wannakopf Nr. II drum einige Meter in ungefähr östliche Richtung abgestiegen, wo ich diesen höchsten Punkt vermutete. Die Latschenfelder und das wenig übersichtliche Gelände mit zahlreichen Mulden machten das Unterfangen nicht eben leichter.

 

An der Stelle, die hier wohl die höchste sein mußte, befand sich wohl eine Feuerstelle (wie auch auf Wannakopf I und II), ein Gipfelkreuz freilich war weit und breit nicht zu entdecken.

 

Egal, kann man nichts machen. So entscheidend ist dies nun auch wieder nicht!

 

Über schönes Wiesengelände mit gelegentlichen Latschenfeldern drum nun hinab nach Montaneu (hier hatte es das verzeichnete Kreuz tatsächlich!) und anschließend zum Rellseck.

 

Auf der Aussichts- und Sonnenterrasse der Wirtschaft noch eine Stärkung und dabei die Alternativen für den weiteren Abstieg gegeneinander abgewogen: Von hier nach Bartholomäberg und dann den Bus nach Schruns? Oder besser gleich, aber einige Höhenmeter mehr im Abstieg, direkt nach St. Anton i.M.? Der Weg zwar länger, doch dafür stünde mir eine Dreiviertelstunde mehr Zeit zur Verfügung, um dennoch denselben Zug von Schruns nach Bludenz zu erreichen.

 

Die Wahl fiel auf St. Anton. Nicht immer war die Wegweisung über alle Zweifel erhaben. Doch dann blieb in einem konkreten Fall immer noch die Möglichkeit, direkt über eine Wiese abzusteigen um wieder auf den richtigen Pfad zurückzugelangen. Insgesamt scheinen diese Wege eher wenig begangen zu werden, trotz des attraktiven Umfelds und einiger prächtiger, in voller Blüte stehender Blumenwiesen.

 

Mir hat er gefallen wie auch die gesamte Tour. Ich kann goppa nur zustimmen, der die Besteigung des Itonskopfes über Küngsmaisäß als eine seiner Lieblingstouren bezeichnet hat.

Meine Wegezeiten:
Dalaas - Küngsmaisäß                                           1h30
Küngsmaisäß - Alpilakopf                                     1h30
Alpilakopf - Itonskopf                                            0h15
Itonskopf - Wannaköpfe - Montaneu - Rellseck    1h30
Rellseck - St. Anton i.M. Bahnstation                   1h30


 


Tourengänger: dulac
Communities: ÖV Touren


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