Güferhorn & Rheinwaldhorn/Adula


Publiziert von Dolmar , 12. Mai 2014 um 01:21.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Valsertal
Tour Datum:10 Mai 2014
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Ski Schwierigkeit: SS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   CH-TI   Gruppo Rheinwaldhorn   Gruppo Pizzo di Cassimoi 
Zeitbedarf: 14:00
Aufstieg: 2690 m

Skitour auf zwei fast gleich hohe Gipfel, das Rheinwaldhorn ist der deutlich prominentere,
das Güferhorn aber nicht mindere Horn. Beide Hörner können mit Idealgletschern fürs Skifahren
aufwarten.

Speziell das Güferhorn wurde bisher auf Hikr. noch selten begangen.
Ob`s am relativ langen Zustieg für den Prachtgletscher liegt ?. Oder am Rückweg, welcher im Normalfall
durch das flache Canaltal führt ?.

Auf jeden Fall eine Tour die Ausdauer verlangt. Aber echt lohnt.

Start um 4:00 Uhr bei der Endstation Postauto.
mit geschulterten Ski hinauf zur Kapelle und wieder hinab zur Canalbrücke, einige 100m auf dem Fahrweg nach rechts (Richtung Läntahütte) bis zum Wegweiser Abzweig Furggeltihorn / Skitour Güferhorn. Hier noch einige Meter in Latschen steil hinauf, bis die Schneedecke ausreichend bzw. geschlossen ist um mit dem eigentlichen Skiaufstieg beginnen zu können.
Bald nach dem ersten Steilstück wird Butzeggen erreicht, hier bald nach rechts zur Blachtenalp queren und weiter über mäßig geneigte Hänge zu P.2560.

Die Einsattelung welche den Durchbruch in der Felsbarriere des Furggeltihorn darstellt, ist nicht auf anhieb zu sehen, sie liegt unmittelbar unterhalb von P.2849. (siehe Bild).
(Meiner einer hatte hier einen kleineren Umweg abzulaufen).
Abfahrt von der Einsattelung kurz Steil ca. 40° Grad hinab, weiter querend zum Fuß des Güfergletschers ca. auf Höhe 2650m. Wiederanstieg zuerst gegen die Güferlücke und dann in weiten Kehren hinauf.
Ab ca. Höhe 2900m wird`s flacher und es geht gutmütig aber nicht Enden wollend dem Güferhorn entgegen. Die Verhältnisse ließen am Grat einen Aufstieg mit Ski bis zum Gipfel zu.
Um Punkt 10:00 Uhr bei noch gutem Wetter diesen erreicht .

Hier kann je nach Schneelage bzw. Jahreszeit auch vor dem Schlußgrat Skidepot gemacht werden.

Teil 1 des Tages wäre somit erreicht. Teil 2 steht rechter Hand zum greifen nah.
Nur das wie dort hinkommen ist noch zu bedenken. Ein auf dem Gipfel aufkommender Gedanke der Begehung des Grates zur Läntalücke verwerfe ich wieder, da ich nicht alles einsehen konnte.

Also über den nach Osten sehr steil abfallenden Güfergletscher abfahren.
Die Machbarkeit sollte sich während der Befahrung herausstellen. Ich konnte im Vorfeld keinerlei Info`s über eine Abfahrt finden.
Gleich vom Gipfel weg in die steile NE-Wand eingefahren um entsprechende Einblicke zu bekommen. Auf ca. Höhe 3100m wird`s kurz flacher um dann auf der linken Seite (Südöstlich) am Blankeis vorbei äußerst Steil abzufahren. Neigung um die 50° Grad auf knapp 100m.

Man gelangt in einen flachen Trichter welcher wiederum mit einer Steilstufe verlassen wird.
Im Prinzip gerade hinab, oder wie in meinem Fall eher nach Süden abfahrend zum Beginn des Steilaufschwungs des Läntagletschers.

Der Weg auf das Rheinwaldhorn von Norden ist schon öfters dokumentiert, deshalb hier kein genauerer Routenbeschrieb.
Die Beine hatten schon ein paar Höhenmeter und Strecke in sich, weshalb sich der Aufstieg zäh gestaltete. Die Schneelage war Gott sei Dank Super für einen schon etwas müden Tourengeher.
Mit dem Läntagletscher verhält es sich wie mit dem Güfergletscher, schön aber irgendwie nicht Enden wollend, Nach gefühlten 5 Stunden Aufstieg (es waren 2Std.) Stand ich dann ausgepauert aber g`hörig glücklich um 13:45 Uhr auf dem Rheinwaldhorn. dem höchsten Tessiner Berg, und für mich eigentlich auch der Startpunkt des Hinterrheins. (Ohne dem nahen Rheinquellhorn hier was abschwatzen zu wollen.)
Und dem Startpunkt einer Unternehmung welche irgendwann und ohne Zeitlimit fortgesetzt wird.
Die Verfolgung des Rheins bis zur Mündung zu Fuß und Fahrrad.

Die Gipfelrast musste wegen starkem Wind ausfallen, sofort nach dem umbauen über den endlosen Gletscher abgefahren. Da ich schon etwas spät dran war, war im unteren Teil des Gletschers schon schwerer Pappschnee, welcher das Tal hinaus zur Läntahütte noch vollends zu Bremsschnee wurde.
Mit viel Stockeinsatz diese erreicht.
Hier habe ich dann erst mal mein Vesper mit einem Bier verdrückt. Es war dann weiterhin stöckeln angesagt, und zwar bis zur Lampertschalp.
Hier die Ski wieder aufgebunden, mittels einer Art Brücke auf die andere Seite des Baches gewechselt. Auf dem Fahrweg den Rest des Tales hinaus, über die Canalbrücke etc. bis zur Endstation Postauto spaziert.
Spaziert weil ich nur noch ein Tempo von einem Spaziergang anschlagen konnte, ich war schlichtweg
geschafft, Akku leer.
In Gehzeiten waren das 1 Std. stöckeln und 2 Std. wandern.
Mein Auto habe ich mit den ersten Regentropfen zusammen um 18:00 Uhr nach 14:00 Std wieder erreicht.

Die Verhältnisse an beiden Gletschern waren noch Topp, von Spalten war gar nichts zu sehen.
Nur das erreichen dieser tollen Gletscher ist nicht ohne größeren Aufwand möglich.
Aber es lohnt.





Tourengänger: Dolmar


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Kommentare (1)


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Merida hat gesagt: Super
Gesendet am 27. Mai 2014 um 22:42
Hoi Markus
Sieht immer noch ganz schon winterlich aus da oben.
Diese Gipfel muss ich mir merken, danke für den Bericht und die Photos und natürlich Gratulation zu einer weiteren SS-Skitour!
Grüäss, Stephan


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