Bei Reinhold Messner zuhause: Schloss Juval und Schnalser Waalweg


Publiziert von marmotta , 14. Mai 2014 um 22:15. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 2 Mai 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 470 m
Strecke:Staben - Schloss Juval - Mairhof - Hochgalsaun - Kastelbell
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit der Vinschgerbahn nach Staben
Zufahrt zum Ankunftspunkt:mit der Vinschgerbahn nach Kastelbell

Entlang des Etschtals zeugen noch heute zahlreiche mehr oder weniger gut erhaltene Schlösser und Burgen von der bewegten Geschichte des Vinschgaus während des Mittelalters. Besondere Berühmtheit hat in jüngster Zeit das Schloss Juval erlangt, nachdem Reinhold Messner die Anlage in den 80er Jahren aufwändig restauriert und zu einem Museum umgebaut hat. Ein Besuch des Messner Mountain Museums lässt sich ideal mit einer der wohl schönsten Höhenwanderungen über dem Etschtal, entlang des Schnalser Waalwegs, verbinden.
 
Da wir zuerst das Schloss Juval besichtigen wollen, wählen wir als Ausgangsort das kleine Örtchen Staben (554 m), das ebenso wie der geplante Endpunkt Kastellbell (577 m) bequem mit der Vinschger Bahn erreichbar ist (Fahrplan). Zwar gibt es einen (kostenpflichtigen) Shuttle-Service hinauf zur Schlossanlage, aber "natürlich" wählen wir die Variante per pedes, hat man auf dem abwechslungsreichen Weg, auf dem bereits die Schlossherren früher mit ihren Pferden hinaufgegangen waren, doch immer wieder schöne Ausblicke auf die Etsch und die sich im ganzen Tal ausbreitenden Obstplantagen und Weinberge. Bei warmem, sonnigem Wetter erreichen wir nach ca. 1 h das Schloss Juval (915 m), wo wir am Kiosk Tickets (EUR 8,00 für Erwachsene) für die nächste geführte Besichtigung erstehen. Das Schloss ist mit Ausnahme der Sommermonate Juli und August, in denen die Familie Messner dort in ihrer Sommerresidenz wohnt, von Ende März bis Anfang November durchgehend für Besucher geöffnet (Mittwoch Ruhetag). Es beherbergt mehrere Kunstsammlungen, wie bspw. eine umfangreiche Tibetika-Sammlung, eine Maskensammlung sowie eine sehenswerte Bergbildsammlung - der Führer lotst die Besucher auch durch den "Expeditions- und Vorratskeller" Reinhold Messners, in dem neben diversen Ausrüstungsgegenständen eine ordentliche Anzahl von Gläsern mit eingemachter Marmelade stehen. Reinhold wird also diesen Sommer nicht verhungern…
 
Nach der Besichtigung setzt pünktlich ein heftiger Regenschauer ein, was uns zu einer Einkehr in den gemütlichen Räumen des Schlosswirts veranlasst. Frisch gestärkt durch Kaiserschmarren und einer Kaffeespezialität treten wir anschliessend -bei nun wieder herrlichem Sonnenschein- die Höhenwanderung entlang des Schnalser bzw. Tscharser Waalwegs an. Die "Waale" sind kleine Wasserläufe (ähnlich der Suonen im Wallis), mit denen im niederschlagsarmen Vinschgau früher das Gletscherwasser in die fruchtbaren Sonnenterrassen und Felder entlang des Etschtals geleitet wurde. In abwechslungsreicher Wanderung durch Wälder und Weinberge geniessen wir auf dem schmalen, aber gut zu begehenden Pfad den stets schönen Ausblick ins Tal und die gegenüberliegenden Berge. Man kann die Wanderung an verschiedenen Stellen abbrechen und ins Tal absteigen, trotz unsicherer Wetterlage entscheiden wir, zumindest bis Kastellbell zu gehen und dabei den Abstecher hinauf zur Burgruine Hochgalsaun (ca. 790 m) zu machen. Dieser Abstecher ist sehr lohnend, von den Gemäuern der alten Burg hat man einen herrlichen Blick auf Kastellbell mit seinem bekannten (und namensgebenden), gut erhaltenen Schloss.
 
Auf dem Abstieg gehen wir noch ein kurzes Stück entlang des Latschander Waalwegs. Leider geraten wir auf den letzten Metern vor dem Ort in einen heftigen Regenschauer - für einmal hat der Wetterbericht, der für den ganzen Tag immer wieder Regen vorhergesagt hatte, Recht behalten… 

Tourengänger: marmotta, nevada


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