Die ultimative Voralpentour mit alt bekannter Bergführerin! Zum Chöpfenberg


Publiziert von Lulubusi , 9. Mai 2014 um 10:40.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum: 1 Mai 2014
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-SZ   Oberseegruppe 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 960 m
Abstieg: 960 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Auto nach Innthal im Wägital
Kartennummer:LK 1:25000 BL1133 Linthebene, BL1153 Klöntal

Chöpfenberg 1896m, mit altbekannter Bergführerin!

Schon länger ist es her, dass Andi und ich eine Bergtour unternommen haben. Deshalb war es wieder mal an der Zeit eine gemeinsames Projekt zu unternehmen. Diesmal soll es etwas im Wägital sein. Der Chöpfenberg erscheint uns gerade richtig.

Bei der Planung mussten wir allerdings feststellen, dass wir mit feuchtem und durchweichtem Restschnee, wie auch mit aufkommendem Nebel rechnen mussten. Diese Perspektiven machten uns dann doch etwas unsicher, ob wir den Weg selber finden würden! Aber wir wollten doch auf dem Gipfel ankommen!

So entschieden wir uns für eine Anfrage bei der uns bereits bekannten Bergführerin. Zu unserer Überraschung hatte sie Zeit und hat sich bereit erklärt, uns auf den Berg hoch zu führen. Kurzerhand buchen wir sie. Jetzt kann es also los gehen!

In Pfäffikon am Bahnhof treffen wir uns alle und fahren ins Wägital. Etwas oberhalb Innertahl, beim Weiler Heuboden auf gut 1000m deponieren wir für die nächsten Stunden unser Fahrzeug. (wirklich Parkplätze gibt es hier aber nicht) So können wir ungefähr 20 Minuten Marschzeit überbrücken.

 

Vom Heuboden P.1023 wandern wir erstmal in östlicher Richtung. Wir folgen dem Fahrweg durch den Gwürzwald, an Gwürz vorbei zur Alp Schwarzenegg P.1324. Der Himmel war bewölkt und Nebelschwaden umhüllen die höchsten Berge, was unser Entscheid die Tour mit Bergführerin zu unternehmen, verstärkte.

Ab Alp Schwarzenegg wird das Gelände zum ersten Mal etwas anspruchsvoller. Auf einem Bergwanderweg geht es hoch zum Pass Schwarzenegghöchi P.1379. Hier müssen wir uns zum ersten mal orientieren. Der richtige Weg zum Ziel muss erwischt werden, denn ganze 5 Wege führen in unterschiedliche Himmelsrichtungen vom Wegweiser weg. Instinktiv schlägt unsere Bergführerin den Richtigen Weg ein. Immer wieder faszinierend wie einfach routinierte Bergführer sich im Gelände orientieren können.

 

Leicht nach Norden abdrehend, geht es nun an der Eindruck einflössenden, senkrechten Nordwand des Bockmattli entlang, zur Alp Trepsen P.1352. Bis nach Trepsen war der Weg teilweise etwas morastig. Wegspuren waren aber immer auffindbar. Bis hier hin hätten wir den Weg noch gefunden, aber ab jetzt! Na Hallo! Jetzt wurde das ganz zu eine sehr anspruchsvollen Angelegenheit! Zwei Bachüberquerung in recht dichtem Wald im Knöchel tiefem Matsch standen uns bevor. Trotz grösster Vorsichtsmassnahmen schafften wir es nicht, unverdreckt das offene Weideglände der Alp Chöpfen P.1456 zu erreichen. Wie hätten wir wohl ohne die gute Führung von Schyla (Bergführerein) ausgesehen? Wir trauen uns kaum daran zu denke, Alptraumhaft wär das wohl gewesen.

 

Nun beginnt der wirklich steile Aufstieg unserer Tour. Die Südflanke des Chöpfenbergs, an dessen Fuss die Alp liegt, gilt es zu überwinden.

Von der Alp Chüpfen wandern wir zuerst, schräg aufsteigend in östlicher Richtung, auf den Rücken der Marchegg. Der Weg, dem wir erst noch folgen konnten, verlor sich irgendwo in der Flanke. Zwischenzeitlich umhüllten Nebelschwaden auch den Chöpfenberg, was die Wegfindung doch beträchtlich erschwerte! Routiniert findet allerdings Schyla mit Kompass und Karte schnell den Richtigen Weg! Richtig froh waren wir über ihre professionelle Begleitung.

 

Von der Marchegg drehen wir nun nach Westen und steigen über das steile und grasige Gelände bis unter die Felsen der Südflanke. Matschiger, durchweichter Resteschnee in der steilen Grasflanke machte den Aufstieg zu einer äusserst delikaten Angelegenheit.

Zweifelnd und Unsicher ob wir uns da nicht etwas übernommen haben, mehr stolpernd als gehend, quälen wir  uns da hoch. Nur dank dem guten Zureden von Schyla erreichen wir schliesslich ohne grossen Rutscher, der wohl üble Folgen gehabt hätte die Felswand, unter der es deutlich flacher und einfacher westwärts weiter geht. Hätte wir da gewusst, was uns noch bevorsteht, ich glaub wir wären umgekehrt.

Glücklich in flachem Gelände gehen zu können, waren wir wieder optimistisch den Gipfel zu erreichen. Der Optimismus verflog aber schlagartig, als wir vor dem Aufstiegscouloir standen welches mit einer gut zwei Meter hohen Felsstufe, als Schlüsselstelle, von uns alles abverlangte. An der Grenze unserem technischen Können wie auch der Psychischen Belastbarkeit, bewegten wir uns im Couloir langsam aufwärts. Immer schön unsere Führerin folgend, die uns stets die besten Griffe und Tritte zeigte. Hier waren wir uns einig! Es war das einzig richtige für diese Toure unsere Bergführerin zu Buchen. Bereits im 2012 hat sie uns gut geführt Bericht was uns im Aufstieg Mut machte. Zu erwähnen ist noch, dass die wirklich kritischen Stellen im Couloir mit Drahtseilen versichert sind.

 

Zwischen Felsen hindurch, mal direkt hoch, mal querend, mal frei, mal am Seil gesichert (Drahtseilsicherung) steigen wir durch das Couloir hoch. Plötzlich zeigt sich im Nebel das Gipfelkreuz. Natürlich überliessen wir unserer Führerin Schyla die Ehre, als erste auf dem Gipfel des Chöpfenberg P.1896 zu stehen.

Wegen der zwischenzeitlich aufgezogenen Wolken war der Aussicht Grenzen gesetzt. Schön war es trotzdem! Der Gipfelerfolg war für uns umso ruhmreicher, da wir wohl ohne die gute Führung den Gipfel nie erreichte hätten. Wir wären wahrscheinlich irgendwo im Tal im Matsch stecken geblieben.

 

Da Schyla dem Wetter nicht ganz traute, mahnte sie uns schon bald daran, die Pause zu beenden, damit wir uns auf den Abstieg machen können. Für den Abstieg durch die Südflanke benötigen wir annährend gleich lange wie für den Aufstieg. Bis zur Marchegg folgen wir unseren Aufstiegsspuren. Hier wählen wir einen etwas anderen Abstieg, konkret, eine einfacher Abstiegsvariante.

 

Dies führt uns via Dürrenbüche und Scheidegg zur Alp Trepsen zurück. Von hier, nach dem Gipfelerfolgt treibt uns ein inneres Hochgefühl an, wandern wir auf der Aufstiegsroute zurück zum Auto.

 

Fazit

Eine tolle sehr abwechslungsreiche Voralpentour auf einen tollen Voralpengipfel geht zu Ende. Bei Nässe und Resteschneefeldern aber nicht gerade als erste Wahl zu empfehlen, ausser man hat wie wir einen äusserst routinierte und professionelle Bergführerin gebucht.

 

Andi und ich werden gerne mal wieder auf ihre Hilfe zurück greifen!

 

Genaue Route

Innerthal Heuboden P.1023, P.1101, Gwürzwald, Gwürz, Schwarzenegg P.1324, Schwarzenegghöchi P.1379, Ahornboden, Alp Trepsen P.1352, P.1343, Alp Chöpfen P.1456, Marchegg, Chöpfebberg P.1896, Marchegg, P.1587, Dürrenbüchel, Scheidegg, Trepsen, Ahornboden, Schwarzenegghöchi, Schwarzenegg, Gwürzwald, P.1101, Innterthal Heuboden


Tourengänger: Sputnik, Lulubusi


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T4+ I
1 Mai 14
Chöpfenberg 1896m · Sputnik

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