Berchtesgadener Hochthron Klettersteig im Nebel


Publiziert von Delta Pro , 7. Mai 2014 um 18:35.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum:27 April 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K3+ (ZS+)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 1240 m

Spannender Klettersteig in den Berchtesgadener Alpen - leider bei dichtem Nebel

Auf der Suche nach einer knackigen Tour in der Region Berchtesgaden, welche bei der aktuellen Schneelage schon möglich ist und noch vormittags gemacht werden kann (mehr liess mein wie meistens enger Zeitplan nicht zu), fiel man der Blick schnell auf den Klettersteig am Untersberg. Hikr hat schon mehrere gute Berichte dazu auf Lager. Ich empfand den Klettersteig als relativ anspruchsvoll. Die Route verläuft interessant auf einer klassischen Linie durch die 400m hohe, fast senkrechte Ostwand. Steigbügel sind an den steilsten Stellen angebracht, aber nur wo wirklich nötig. Dazwischen ist immer noch der Einsatz von Muskelkraft gefragt. Herausfordernd war vor allem die Ungewissheit zur Wetterentwlcklung, da ich mich ab kurz nach dem Einstieg im dichten Nebel befand.

Das Wetter während der Nacht war wunderschön - kein Anzeichen von den eigentlich schlechten Wetterprognosen für dieses Wochenende. So marschierte ich um halb acht Uhr vom Parkplatz Ettenberg los ohne mir grosse Gedanken zu machen, ob der Berchtesgadener Hochthron das richtige Programm für einen Wetterumsturz wäre. Beim Aufstieg zum Scheibenkaser drückte immer wieder die Sonne durch die Bäume. Als ich bei der Alp ankam, musste ich aber bemerken, dass die Gipfel in nur einer Stunde schon komplett in die Wolken eintauchten und sich unten im Tal eine dicke Nebelsuppe daran machte in die Höhe zu steigen. Dennoch wanderte ich weiter zu Einstieg, den ich nach rund anderthalb Stunden ab Parkplatz erreichte. Absolute Stille - offenbar kein Mensch weit und breit, fast etwas unheimlich. Der Nebel schluckt jedes Geräusch. Soll ich einsteigen oder nicht? Die Entscheidung ist schnell gefasst: mit Tempo hoch, den Abstieg würde ich auch im Regen finden.
Schon nach den ersten Metern des Steigs wird mir klar, dass ich die Route etwas unschätzt habe und besser die Bergschuhe statt meiner weichen Wanderfinken angezogen hätte. Tatasächlich muss man sich teils recht ranhalten und gut arbeiten um in die Höhe zu kommen. Insgesamt macht der Klettersteig aber echt viel Spass, da er schön und abwechlungsreich angelegt ist. In der Mitte staune ich nicht schlecht, als plötzlich ein Einheimischer vor mir steht und mich fragt, ob ich dem Wetter noch trauen würde. Er würde auf jeden Fall jetzt absteigen. Als Schweizer, der als erstes Mal im Berchtesgadener Land ist, komme ich mir etwas kühn vor dennoch weiter zu kraxeln. Doch das Wetter scheint stabil zu sein. Und auf dem Klettersteig kann man sich ja nicht im Nebel verlaufen... In der "Hanglschuppe" und in der "Rauen Welt" werden die Unterarme nochmals gefordert, doch ich kann den guten Pace bis zum Gipfel durchhalten, wo ich genau eine Stunde nach dem Einstieg ankomme. Leider immer noch bei Null Sicht.
Abstieg über ausgedehnte Schneefelder über das Stöhrhaus und den schönen Höhenweg zurück zum Scheibenkaser. Auch hier herrscht immer noch Nebel-Tristesse und die Temperatur ist merklich gefallen.

Tourengänger: Delta


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Kommentare (2)


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chosenfew hat gesagt: Exposition beachten
Gesendet am 7. Mai 2014 um 21:03
Schöner Bericht. Aber bitte, bitte führe Deine Leser nicht in die Irre und beachte die Details. Das ist keine Südwand, der ist definitiv ostseitig exponiert. Vielen lieben Dank ;-)

Delta Pro hat gesagt: RE:Exposition beachten
Gesendet am 7. Mai 2014 um 22:22
Danke, korrigiert...


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