HTW - Monte Rosa - Allalinhorn 4027m

Heute geht's los, die Hochtourenwoche im Monte Rosa Gebiet. Das Wetter ist (noch) fantastisch. Um 11:30 treffe ich auf die anderen Teilnehmer der Tourenwoche. Eine kurze, herzliche  Begrüssung durch den Bergführer Dani.
 
Samstag, 26. April 2014 - Tag 1
Er schlägt dann sogleich vor, aufgrund der unsicheren Wetterlage noch eine Tour aufs Allalinhorn in Angriff zu nehmen (ja das gibt’s um fast 12:00 noch auf eine Hochtour losziehen). Das liessen wir uns nicht zweimal sagen. Und schon sitzen wir im Alpin-Express. Dieser befördert uns innert weniger Minuten nach Mittelallalin auf 3500m. Wir hatten keine Eile, wir hatten Zeit. Unser Tagesziel hiess ja schlussendlich Britannia-Hütte.
 
Wir zogen die Felle auf und folgten dem breiten Fuss-, Fahrweg, den Skilift queren und nun der Aufstiegsspur folgen. Es war heiss, bald entledigten wir uns der Softshell-Jacken. Noch 2 - 3 Kehren und schon standen wir auf dem Feejoch P3826. Den Grat zum Feejoch beging ich vor einigen Jahren, dieser ist fantastisch zu klettern, nicht schwierig, aber umso eindrücklicher. Das Matterhorn will sich nicht zeigen - schade!
Nun noch die letzten Höhenmeter bis zum Gipfel des Allalinhorn's P4027. Wir waren allein auf dem Gipfel wie bei meinem letzten Besuch auf dem Allalinhorn. Alle sprechen von einem Gewusel und Gedränge mit hunderten von Bergsteigern, ich kann das gar nicht nachvollziehen ;-). Um diese Zeit noch auf dem Gipfel eines 4000er zu stehen - macht Spass.
Wir fuhren anschliessend wieder zum Feejoch und weiter bis nach Felskinn. Die Bergbahnen haben ihren Betrieb bereits eingestellt und machen die Luken dicht (Sommerpause). Hoffentlich ist der Verbindungsstollen nicht abgeschlossen. Wir hatten Glück und konnten diesen passieren. Da konnten wir unsere Stirnlampen bereits brauchen. Und nun, noch hinüber zur Brittaniahütte P3030.
 
Schlussendlich wurde es doch noch ein langer Tag, ein Tag ohne Pause und etwas 'richtiges' gegessen und zu wenig getrunken zu haben. Da spürte ich dann doch die letzten Meter zur Hütte.
 
Noch vor dem Abendessen ist stockdicker Nebel aufgezogen. Es begann leicht zu schneien. Die Wetterprognosen für die nächsten Tage versprachen nichts Gutes. Jedesmal wenn wir den neusten Bericht konsultierten, verschlechterte sich dieser.
 
Sonntag, 27. April 2014 - Tag 2
Aufgrund des Schneefalls beschlossen wir auszuschlafen  und erst spät aufzustehen. Wir genossen das Frühstück trotzdem. In der Nacht sind gut 30cm Neuschnee gefallen. Heute Sonntag und morgen  Montag sollen nochmals mindestens 50cm dazukommen. Der Bericht für Dienstag zeigte eine kurze Beruhigung, jedoch am Mittwoch ist bereits wieder Schneefall angesagt. Wahrlich nicht das Gelbe vom Ei. Geplant waren die Touren aufs
Rimpfischhorn
Strahlhorn mit Abfahrt über den Adlerplass zum Findelgletscher, Gegenaufstieg zum Stockhornpass und hinüberqueren zur Monte Rosa Hütte
Dufourspitze
Cima di Jazzi mit anschliessender Abfahrt nach Zermatt

Wir berieten nun ob ein Ersatzprogramm möglich sei. Doch bei diesen Schneemengen sind Touren bei der nun herrschenden Lawinengefahr nicht zu verantworten. Also fuhren wir nach Saas Fee ab, dies über die geschlossenen Skipiste mit 30cm Pulverschnee, flockig, luftig und alles auf einer sensationellen Unterlage. Unten angekommen studierten nochmals alle Fakten und die Wetterkarten. Keine Chance! Leider mussten wir hier die Tourenwoche bereits abbrechen. Schade!
 
Fazit:
Alle waren voll motiviert, das Wetter hat uns einen jähen Strich durch die Rechnung gemacht! Das Gute daran ist, die Berge laufen nicht weg. Ich werde es wieder versuchen. Bereits letztes Jahr wurde eine Monte-Rosa Tourenwoche ebenfalls aus Wettergründen abgesagt. Aller Guten Dinge sind Drei - dann klappt's bestimmt im 2015!
Der Entscheid ist hart, aber realistisch betrachtet - richtig. Es bringt nichts sich im Schneetreiben, Nebel auf einen Gipfel zu quälen und sich der Lawinengefahr auszusetzen.

Und noch etwas in eigener Sache:
Diese Tour wurde durch die Bergschule Uri organisiert und durchgeführt. Wie beschrieben mussten wir diese jedoch bereits am Sonntagmorgen nach  nichtmal 24h abbrechen. Dafür verrechnet uns die Bergschule mehr als 40% der Gesamtkosten.
Ich nenne das eine regelrechte abzocke und werde nie wieder mit dieser Bergschule eine Tour unternehmen und wo immer es geht dieses Gebahren kundtun.

Dieser Fall endete dann mit Unterstützung des Kassensturz/Espresso doch noch zu meiner Zufriedenheit. Eine Info im SRF1 wurde diesbezüglich ausgestrahlt, hier der entsprechende Link dazu:

http://www.srf.ch/konsum/rechtsfragen/sonstiges-recht/tour-abbruch-bekomme-ich-mein-geld-zurueck

Nachtrag vom 13.10.2014:
Fact ist nun, dass die Bergschule Uri ihre Preise um z.T. mehr als 20% angehoben hat. Ist dies nun die Reaktion darauf? Zum Glück gibts noch die Konkurrenz.