Unterwegs im Reich der Wurzelgriffe


Publiziert von Zaza , 26. April 2014 um 21:27.

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum:25 April 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Zürcher Oberland   CH-ZH   CH-SG 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1900 m
Abstieg: 2000 m
Kartennummer:1093

Alpinismus im Kanton Zürich, das hätte bis vor wenigen Jahren ziemlich exotisch getönt. Doch seit delta und ossi ab 2006 auf dieser Plattform die zahlreichen kraxligen Routen im Züri Oberland beschrieben haben, ist das Potential auch den Nicht-Locals bekannt. Seit einiger Zeit wollte ich mal einen Augenschein in dieser für mich völlig unbekannten Gegend nehmen, heute war es endlich soweit. Vorweg: Die Gegend ist wirklich sehr reizvoll, man lernt hier die ländliche Seite des Kantons Zürich kennen, die ans Emmental (Napfgebiet) erinnert.

Ausgerüstet mit der bisher unberührten Hörnli-Karte aus meiner Kartensammlung (Jahr 1972!) hüpfe ich nach der recht langen Anreise in Fischental aus der S-Bahn und steige gleich steil auf auf einem Weg, der auf dieser Karte noch eingetragen ist, Richtung Hasenböl. Der Name passt, es war ja erst grad Ostern, aber unterwegs treffe ich vor allem Gemsen. Danach weitgehend weglos runter zum Hof Chleger und im Früetobel aufwärts, auf der Basis dieses Routenbeschriebes von Ossi. Bei der hinteren Bachverzweigung mache ich erstmals Bekanntschaft mit dem typischen Gelände des Züri Oberlandes. Stotzig geht es aufwärts, da und dort mit Hilfe von Wurzelgriffen, bis unter die Nagelfluhwand. Nun quere ich dem Fuss der Wand entlang Richtung Westen, bis sich eine (auch auf der LK erkennbare) Möglichkeit zum direkten Aufstieg bietet. Dieser Hang sieht aus der Distanz gutmütig aus, ist aber auf einen kurzen Abschnitt arg steil. Im Normalfall würde ich das als T6 beurteilen, denn im Abstieg hätte ich wenig Lust drauf...jedenfalls muss man sich daran gewöhnen, sich vor allem an Wurzelgriffen hinauf zu arbeiten.

Mit dreckigen Händen komme ich in friedliches Gelände und weil das Wetter wider Erwarten stabil scheint, mache ich der Aussicht zuliebe noch den Bogen über Warten und Schnebelhorn zum Roten. Nun über Waldberg (willkommener Brunnen) hinunter zur Hulftegg-Strasse und auf der Höhe von Burgstock über den NE-Sporn zum Johannenböl (Route z.B. hier erwähnt). Dann nach Charhörnli und hinunter ins Bärtobel, um mit der Hörnli Westwand den ganz grossen Klassiker der Gegend zu erkunden. Die Route ist gut zu finden (vgl. z.B. hier), bei Unsicherheiten orientiere man sich an den Veloanhängern...

Weil ich nicht mit anhaltend schönem Wetter und darum auch nicht mit einer längeren Tour gerechnet hatte, sind die Vorräte allmählich knapp, so bin ich froh darum, in der Wirtschaft auf dem Hörnli einkehren zu können. Danach gehe ich noch weiter bis Sternenberg und auf dem Hundschilen-Weg hinunter nach Bauma.

Schöne Sache, gerne wieder! Allerdings reichen mir die T5-Routen, die T6-Aktionen im Züri Oberland stelle ich mir obergrimmig vor...Respekt auch vor denjenigen Leuten, die diese Routen bei Schnee und/oder Nässe begehen!


Tourengänger: Zaza


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