Wahrscheinlich wurde im Jahr 1311 nach einem Unglück am "Chänilwasser" mit dem Bau des Niwärchs begonnen. Somit ist das Niwärch - Neues Werk rund 700 Jahre alt. 700 Jahre - und immer noch neu. In Relation zu dieser Zahl ist bidi35 wesentlich neuer, und ich mit meinen 73 Jährchen demnach am neusten. Auf ricardo dürften wir uns als neuwertig, wenig gebraucht, anpreisen.
Spass beiseite. Unter Niwärch von Milachra bis Choruderri habe ich den unteren Teil des Niwärchs schon mal beschrieben. Es ist wiederum eine Suonenwanderung der besonderen Art. Die alten Holzhäuser von Milachra (Mühlacker) sind am Verfallen - die Weiden und Wiesen werden jedoch immer noch genutzt und intensiv bewässert. Alte Häuser, Wasser aus dem neuen Werk, alte jung gebliebene Wanderer - die Zeit vergeht und steht nie still.
Im Vegetationsgürtel der Suone blühen die Kirschbäume. Uralte Bäume, junge Blüten. Wir bücken uns unter den Felsen und geniessen es, solche ausgesetzten Stellen so locker zu passieren. Nach den braungebrannten Häusern von Sädol führt die Suone durch offenes Gelände, ein Panoramaweg mit ständigem Blick ins Tal und hinüber zu noch tief verschneiten Gipfeln. An der Suone blüht es. Zu unserer Überraschung entdecken wir schöne Bestände der Holunderorchis.
Nach der Querung des Leiggern-Strässchens halten wir oberhalb der Häusergruppe von Niwärch Mittagsrast. Aus meinem Rucksack zaubere ich noch zwei verirrte Ostereier. Tütschen am Niwärch - auch hier: alter Brauch am neuen Werk.
Nun ändert der Landschaftscharakter. Die Suone quert, teilweises verrohrt, den Lowigraben. Wir wandern durch den sonnenwarmen Bergwald und stellen einmal mehr fest, dass auf dieser Teilstrecke das Niwärch ausserordentlich schön saniert worden ist.
Bald stehen wir am Stolleneingang. Seit 1972 fliesst das Wasser für den zweiten Teil des Niwärchs und die Mittla Suone durch den Stollen. Wir wollen nun wenigstens noch einen Blick ins Baltschiedertal werfen und folgen dem historischen Niwärch bis zum Bänklein vor den Felsen. Wir stellen fest, dass es am Niwärch Gmeiwärch wiederum sehr viel zu tun gibt. Das Suonenbett ist voll von Laub und Ästen. Leider kann ich dieses Jahr nicht dabei sein.
Den Abstieg nach Ausserberg geniessen wir mit dem Anblick der sanierten Mittla und abschliessend mit dem Löschen des Durstes im Chleebodi. Ein im Bericht schon zitierter Stammgast ist leider nicht zu sehen ...
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