Immenstädter Horn-Gschwender Horn und Prodelkamm


Publiziert von quacamozza , 19. April 2014 um 22:09. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:17 April 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 1790 m
Abstieg: 1660 m
Strecke:Immenstadt-Kanzel-Immenstädter Horn-Auf der Alpe-Kemptner Naturfreundehaus-Gschwender Horn-Seifenmoosalpe-Dreherberg-Eckhalde-Himmeleck-Denneberg-Prodelalpe-Tarzansteg-Steibis (24 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:B 19 nach Immenstadt, Beschilderung Richtung Mittagbahn, rechts über eine schmale Brücke und zum Friedhof; dort einige wenige Parkplätze
Kartennummer:AV-Karte Bayerische Alpen BY 1 1:25 000 Allgäuer Voralpen West Nagelfluhkette Hörnergruppe

Der nördlich und parallel der Nagelfluhkette vorgelagerte und deutlich niedrigere Höhenzug eignet sich hervorragend als Einlauftour im Frühjahr. Das Gelände ist zwar nur mittelgebirgsartiger Prägung und wartet deshalb auch nicht mit anspruchsvollen Passagen auf. Für einen ernsthaften Konditionstest reicht die Tour aber allemal, vor allem, weil doch eine beträchtliche Wegstrecke im ständigen Auf und Ab zurückzulegen ist.

Für die Rückfahrt nahmen wir ein Taxibus von Steibis. Alternativ kann man auch ein weiteres Auto an der Hochgratbahn parken oder mit Bus und Bahn über Oberstaufen zurückfahren.

Der frisch gefallene Neuschnee macht manche Unternehmung unkalkulierbar. Es ist deshalb nicht leicht für uns, heute eine geeignete Tour zu finden. Nach langer Überlegung erinnern wir uns an einen Tourenvorschlag vom berggeilen Rudi, laut AVF ein Geheimtipp.


Zur Schwierigkeit:

Einzelne Stellen T 3, ansonsten ist die Wanderung leicht.


Zum Zeitbedarf:

Immenstadt-Immenstädter Horn: 55 min
Immenstädter Horn-Gschwender Horn: 35 min
Gschwender Horn-Dreherberg: 35 min
Dreherberg-Eckhalde: 55 min
Eckhalde-Denneberg: 1 Std 10 min
Denneberg-Prodel: 10 min
Prodel-Tarzansteg: 1 Std
Tarzansteg-Steibis: 30 min

Wir waren heute ziemlich flott unterwegs und liefen die Aufstiege mit 800 Höhenmetern pro Stunde. Bei normalem Tempo ist ein Drittel mehr Zeit einzuplanen. 


Vom Friedhof in Immenstadt (740m) führt der Weg zur Firma Monta Richtung Almagmach und verzweigt sich bald. Die grüne Beschilderung "Immenstädter Horn" führt uns nach rechts und kurz darauf nach links in den Wald und an einigen Nagelfluhfelsen vorbei. Die ersten gut 400 Höhenmeter sind steil. Der Weg ist aber unschwierig und in gutem Zustand.
Nach 25 min gönnen wir uns an der Kanzel (1166m) die erste Trinkpause und genießen den Tiefblick auf Immenstadt. Ist der Niedersonthofener See zu erkennen? Ein kleines Zipfelchen der Wasseroberfläche ist auszumachen.
Aus dem Steigbachtal kommt von links der breite Weg hoch, den wir einige Minuten verfolgen, um alsbald geradeaus auf das Immenstädter Horn (1489m) zuzusteuern. Auf dem Gipfel warten Picknickbänke und ein großes Gipfelkreuz. Etwas versetzt steht die kleine, unbewirtschaftete Ingolstädter Hütte, eher ein Unterstand als eine Hütte.
Auf den noch feuchten Bergwiesen fängt die Krokusblüte an. Der Bergfrühling beginnt, die letzten Schneereste werden schon bald verschwunden sein. Dann wird es auch bedeutend wärmer. Am heutigen Tag empfanden wir Luftfeutigkeit und Temperatur als sehr angenehm.
Das Immenstädter Horn ist der Hausberg von Immenstadt und wird viel besucht, gerne auch in Begleitung von Kindern und Mountainbikes oder als Berglaufziel.

Entlang des Wildschutzgebietes steigen wir nun Richtung Alp-Alpe ab und dann an der Nordseite des Roten Kopfes zum Kemptner Naturfreundehaus (1415m). Hier müssen wir später wieder vorbei, sodass wir gleich weitermarschieren. Das Gschwender Horn (1450m) wartet. Aus dem Sattel zwischen Roten Kopf und Gschwender Horn sind es 10 Minuten, dann stehen wir auf unserem zweiten Gipfel. Die Aussicht ist ähnlich wie vom Immenstädter Horn. 


Zügig geht es zurück zum Naturfreundehaus. Heute fühlt sich der Rucksack so leicht an. Ah, statt 3 Litern befindet sich nur die Hälfte der Flüssigkeitsmenge in meinem Gepäck. Zwei kleinere Flaschen blieben unten im Auto. Grund genug, die große Flasche schnell zu leeren und im gastlichen Haus gleich aufzufüllen.

Ein gemütlicher Forstweg führt uns weiter zur Seifenmoos-Alpe (1355m), von der es zwei Varianten für den Weiterweg gibt. Unten geht der bezeichnete Wanderweg an der Roß-Hütte vorbei. Wir entscheiden uns für die interessantere Alternative. Der Dreherberg (1430m) mit einer umfassenden Aussicht auf die Nagelfluhkette lockt. Wir müssen steile, weglose 100 Höhenmeter im Gras überwinden.

Direkt und weglos schlagen wir uns durch den Wald nach Norden, an einem Hochsitz vorbei, gelangen wir in einen Sattel (1245m), wo wir die junge Weißach überqueren und uns der Wanderweg aufnimmt. Weiter geht's aufwärts zur Oberen Gundel-Alpe (1365m), ein längst verfallenes Gehöft. Kurz darauf erreichen wir die Höhe des Prodelkamms. Diesen werden wir nun komplett bis an dessen westlichen Ende ablaufen.

Wir befinden uns im Skigebiet Eckhalde. Am Lift vorbei gewinnen wir nur noch wenig an Höhe und müssen den höchsten Punkt, gleichzeitig der Kulminationspunkt unserer Wanderung (Eckhaldenkopf P.1491m), erst suchen. Eine kleine Wegspur hält sich an die Kammlinie, ist aber vom Hauptweg schwer zu finden. Die große freie Fläche, auf der Heidelbeersträucher wachsen, wird zunehmend vom Wald zurückgedrängt. Die Zeitangaben auf den Wegweisern sind weniger großzügig bemessen als noch im Bereich des Immenstädter Horns.

Einige größere Schneefelder werden überquert. Auf dem Himmeleck (1487m) legen wir eine weitere kurze Pause ein. Der Weg ist noch weit. Wir überlegen, lediglich bis zum Denneberg zu gehen und nach Thalkirchdorf abzusteigen. Doch so langsam wird das Gelände abwechslungsreicher. Bisher sind wir vorwiegend durch Wald gelaufen. Jetzt baut sich gegenüber die komplette Nagelfluhkette auf. Die dekorativen Schneereste in deren Nordflanke verleihen diesen doch recht niedrigen Bergen einen hochalpinen Anstrich.

Die freie Grünfläche des Vorderen Prodel (1470m) gehört zu den lohnendsten Abschnitten der Tour. Hier stellt sich ein Zustand völliger Entspannung ein. Jetzt könnte man sich auch hinlegen, biwakieren oder einfach stundenlang die schöne Aussicht genießen. 

Unter uns liegt die Obere Klamm-Alpe, die wir nicht ganz erreichen. Stattdessen geht es in zwei weiten Kehren wieder nach oben. Der Denneberg (1427m) ist unser nächster Gipfel. Der in der Topo-Karte eingezeichnete, gepunktete Weiterweg entpuppt sich als harmloser Pfad, der über den Prodel (1381m) sanft abwärts zur Prodel-Alpe (1207m) hinabzieht.

Durch den steilen Prodelwald steigen wir zur Weißach hinab. An der Lanzenbachbrücke bleiben wir auf der rechten Talseite, bis uns der Tarzansteg (804m) über die Weißach führt. Nochmals gewinnen wir 100 Höhenmeter, bis wir auf die Straße zur Hochgratbahn treffen. Das Gasthaus Hirsch ist allerdings geschlossen, und der letzte Bus nach Oberstaufen ist bereits vor mehr als einer Stunde abgefahren, Wir müssen weiter und nähern uns langsam dem Kurort Steibis (862m). Vorwiegend auf Asphaltwegen werden die letzten beiden Kilometer zurückgelegt. 
In der Ortsmitte warten wir nicht allzu lange, dann kommt das Taxi und bringt uns zurück nach Immenstadt.





Tourengänger: quacamozza, Andy84, Nic, yuki


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