Ein ideales Frühlingsziel - zur Krokusblüte auf den Alp Sigel

Zum dritten Mal ging es für den Fabian und mich nun in's schöne Alpstein. Nachdem wir dieses einmalige Gebirge schon im Herbst sowie mit leicht winterlichem Flair kennenlernen haben dürfen, sollten jetzt ein paar Frühlingseindrücke her. Ein tolles Frühjahrsziel ist der Alp Sigel, wie Fabian schnell herausgefunden hatte, quasi der Gipfel vom Ivo66, der sich die Mühe gemacht hat, auf dem höchsten Punkt ein schönes, liebevoll dekoriertes Gipfelbüchlein zu deponieren - merci! Somit haben wir das von hikrs nachgerade überflutete Buch noch um zwei Namen ergänzt - trotzdem wird's wohl noch a bisserl halten....!
Start der Tour im netten Brülisau um kurz vor elf. Hier geht's ziemlich zu, denn die Gondel auf den Hohen Kasten startet daselbst. Per pedes scheinen sich freilich nur die wenigsten in die Höhen des Alpstein aufzumachen, prima, um so ruhiger haben wir's! Wir schlendern das Sträßchen taleinwärts und kommen an den Beginn einer Schotterstraße, die zum Plattenbödeli hinaufführt. Phasenweise gemein steil, was dem Fabian leider nix ausmacht, er rennt hier hoch, als gäb's kein morgen..... ich japse hinterher, und bin also froh, als wir nach dem steilsten Stück und insgesamt einer Stunde am Plattenbödeli rauskommen, einem Alpengasthof mit Übernachtungsgelegenheit. Gottseidank noch zu, so haben wir die besonnte Terasse für uns (bis auf einen frechen Vogel), können einmal durchschnaufen (zumindest ich) und die ersten Blicke in's Alpstein genießen.

Nach kurzer Pause schlagen wir den Weg ein, der direkt am Plattenbödeli abzweigt. Er führt in sanfter Steigung und vielen Kehren die sonnige, komplett apere, allerdings ziemlich dicht bewaldete Südflanke etwas eintönig hinauf. Nach etwa einer halben Stunde werden die Ausblicke allerdings besser, wir kommen bei den Hütten des Alp Sigel heraus und schlendern durch das Gras auf den Kamm, um endlich einen unbehinderten Rundblick zu haben. Auf dem Kamm schließlich schlägt der Frühling so richtig zu - Krokusse en masse, ganz leicht verblüht zwar schon, trotzdem toll! Jetzt geht's etwas langsamer - ein Schritt, ein Photo, ein Schritt, ein Photo - aber was soll's wir haben ja Zeit. So gehen wir den sanften Wiesenrücken langsam richtung Hauptgipfel des Alp Sigel. Am Schluss ganz kurz mal harmloses T3, sonst glatt T2. In unserem Tempo eine Stunde ab Hütten.

Oben ist's warm und windstill, toll! Wir genießen in Anstand und Würde die gigantischen Nahblicke auf die von hikrn hervorragend erschlossene Prominenz des Alpsteins. Außerdem tut die Sonne schon ziemlich gut, an diesen sonst reichlich verregneten Ostertagen. So machen wir erst ausführlich Rast, bevor wir den Fortgang der Tour überlegen. Man könnte inzwischen schon den Nordabstieg nach Brülisau wählen - die noch vorhandene Wechte gewährt am entscheidenden Punkt einen Durchschlupf. Wir hingegen beschließen, in der warmen und sonnigen Südflanke zu verweilen, steigen ein paar Meter den bekannten Weg zurück, um dann querfeldein durch die moderat steile, grasige Südflanke in beliebiger Routenwahl abzusteigen (gerade T3). Ein Querweg von den Alphütten überschreiten wir, den zweiten allerdings nehmen wir, denn dieser führt zunächst zu den Sigelwald-Hütten (ein weiterer schöner Rastplatz), um dann durch den steilen Waldgürtel in vielen Kehren wieder zurück in's Tal zu gelangen. Etwas westlich vom leider nur bedingt romantischen Sämtisersee kommen wir raus, jetzt müssen wir nur noch zum Plattenbödeli zurückschlendern, um dann noch die letzte gute halbe Stunde die sausteile Forststraße hinabzurobben.... Abstiegszeit also samt einer kleinen Pause etwa 2h. Um vier, also nach insgesamt gut 5h sind wir wieder in Brülisau, um ein paar Frühlingseindrücke im traumhaft schönen Alpstein reicher...