Trimlenhorn 14 mit Beilagen


Publiziert von Zaza , 13. April 2014 um 19:43.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Simmental
Tour Datum:13 April 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m
Kartennummer:1226

Wegen nächtlicher Bewölkung schien eine Schneetour heute weniger ratsam. Erfreulich immerhin, dass einem so das im Frühling übliche frühe Aufstehen erspart bleibt...Aber am Morgen war dann noch auf die Schnelle eine interessante und möglichst südexponierte Alpinwanderroute gesucht. Die Munichrine, wie manche Oberländer das Simmental liebevoll nennen, bietet da ein breites Angebot. Am Anfang oder am Ende der Sommersaison  sind die Boltiger Türme immer eine gute Wahl. Heute versuchte ich, alle "Wandergipfel" dieses kleinen Massivs miteinander zu verbinden (die Chemiflue und ihre kleine Schwester sind den Kletterern vorbehalten).

Der erste Gipfel ist die Schafflüe. Dazu gehen öV-Nutzer von Boltigen aus dem Wanderweg entlang (im unteren Teil kann man auch einen schönen Treppenweg im Wald rechts des Baches nehmen) nach Tubetal. Hier auf einem Fahrweg in nordöstlicher Richtung zwischen einer Felswand und dem Stampfibach aufwärts. Bald wird aus dem Fahrweg ein Fussweg, der kurz vor der Fahrstrasse die Richtung wechselt (zwei gelbe Pfeile) und durch die Südflanke der Schafflüe in westlicher Richtung ansteigt. Man kommt fast am Ende zu einem Aussichtspunkt ("Stephans Plätzli") und kann kurz danach direkt zu P. 1422 steigen. Von dort auf einen schwach erkennbaren Weglein nach Ramseren, das auch mit Auto auf bewilligungspflichtiger Strasse zu erreichen ist. Bis hier T2/3.

Fürs Trimlenhorn geht es am direktesten weglos hinauf durch ein steiles Grascouloir zu P. 1756. Von hier etwas ansteigend auf Schafwegen queren bis man unter dem Trimlenhorn steht. Hier führt eine Serie von Couloirs zum Grat, die wohl alle einigermassen begehbar sind. Eine recht angenehme Lösung ist es, von dieser Stelle aus links oder rechts um den Felsen anzusteigen, dann aufwärts zu halten, bis eine Querung nach rechts möglich ist. Sie führt in ein anderes Couloir, durch das der Grat etwas östlich des Gipfels erreicht wird. Abstieg auf der gleichen Route (T5).

Weiter geht's zum Holzerhorn: Etwas queren, bis man in den breiten Grassattel zwischen Trimlen- und Holzerhorn steigen kann. Nun zum östlichen Ende des Sattels, wo der Grat felsig wird. Hier etwas absteigen Richtung Süden bis zu einem mit Tannen bewachsenen Band. Der erste Baum weist Schnittspuren auf. Über das Band in die Südwand queren (vom Band geht übrigens eine originelle Kletterroute aus, die vor fast vierzig Jahren von chmblum und lucama eröffnet wurde) , zuerst ansteigend mit zwei kurzen Kletterstellen bis zu einem kleinen Steinmann, dann wieder absteigend, bis ein angenehmes Couloir erreicht ist, das problemlos auf den Grat führt, an der Schulter unter dem Gipfel. Von hier durch ein gut begehbares felsiges Couloir (II) auf den Gipfel. Abstieg auf der gleichen Route und runter zu P. 1756 (T5, II).

Die Mittagflue kann von Norden erreicht werden: Direkt gegen den Gipfel steigen bis zu den ersten Felsen. Hier links (West) hinaus querend aufsteigen, zuletzt etwas exponiert, dann direkt auf den Nordgipfel kraxeln. Ohne grosse Probleme hinunter zum Südgipfel und auf dem steilen Wanderweg  hinunter bis etwa 1700 m (T4).

Ein gut erkennbarer Pfad der Kletterer führt zum Fuss der Chemiflue hinüber. Man folgt dem Fuss der Felsen weiter (schwache Spur) bis unter den Sattel zwischen der Chemiflue und der kleinen Chemiflue. In den Sattel hinauf, auf der anderen Seite runter und den Felsen der kleinen Fluh entlang absteigen bis zum Beginn des Nordgrates des Chlushorns. Er ist mühsam zu begehen wegen des vielen Fallholzes und der tiefen Löcher in den Felsen. Zurück vom Gipfel auf der gleichen Route, dann aber auf der Ostseite um die kleine Chemiflue herum (mühsamer) und zurück in die offenen Hänge, durch die der Weg nach Nüschleten führt, wo es übrigens auch einen Brunnen gibt (T5, mühsam).

Bleibt zum Abschluss das Chienhorn: Am besten deponiert man den Rucksack gleich unten und kraxelt gegen den Grat hinauf. Bald kommt man zu einer Stufe, die es an guten Griffen zu erklettern gilt (II) und dann weiter über den felsigen, einfachen Grat. Retour auf gleicher Route nach Nüschleten (T5, II). Schliesslich auf dem markierten Wanderweg nach Ramseren, Tubetal und Boltigen.

Tourengänger: Zaza


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