Akklimatisierungstour zum Allalinhorn


Publiziert von MatthiasG , 8. April 2014 um 23:52.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 6 April 2014
Ski Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2:00
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 1320 m
Unterkunftmöglichkeiten:Britanniahütte SAC

Schon als ich Koni im November zufällig kennengelernt habe (Bericht), spielte ich mit dem Gedanken seiner Einladung auf das Rimpfischhorn zu folgen. Zu der Zeit war ich aber aufgrund eines Knochenbruchs (beim Kampfsport, nicht beim Bergsport zugezogen) noch nicht bereit für eine solche Unternehmung. Den südlichen Vorgipfel hatte ich bisher immer für den Gipfel gehalten, und allein wegen dieser Bilder wollte ich da schon immer mal hin. Als ich dann kürzlich Koni zufällig wieder getroffen habe (Bericht) war ich schon wieder wesentlich besser drauf und kurz nachher stand fest: wir werden es wagen. Geplant ist am ersten Tag sozusagen zum Aufwärmen das Allalinhorn zu machen, dann das Rimpfischhorn und am dritten Tag, sofern Wetter und Kondition mitspielen, vielleicht noch das Strahlhorn. Das Strahlhorn ist sich nicht mehr ausgegangen, aber das Rimpfischhorn haben wir gemacht (siehe Bericht). Aber zuerst wie gesagt das Allalinhorn.

Um 3:15 ist Tagwache bei mir und ich fahre von Feldkirch aus nach Rorschach, wo ich Koni um 4:00 abhole. Von dort geht es dann über Kandersteg ins Wallis und wir parken rechtzeitig in Saas-Fee, so dass wir mit der ersten Bahn auf die Bergstation Mittelallalin fahren können. Wunderbares Timing. Schnell ein Kaffee, Ausrüstung kontrollieren und ein paar Fotos machen und schon geht es los. Der erste Teil ist noch präpariert und es geht ein wenig abwärts. Dann anfellen und in sanfter Steigung hoch zum Feejoch, wo wir erstmals das morgige Ziel bewundern können. Nach kurzer Fotopause dann weiter auf den Gipfel.

Die Tour ist für eine Hochtour wirklich unschwierig und ich bin sehr positiv überrascht wie wenig Probleme ich mit der Höhe habe. Aufgrund meiner Erfahrung am Lagginhorn (Bericht) hatte ich mit mehr Schwierigkeiten gerechnet, aber damals bin ich wohl einfach viel zu schnell aufgestiegen (teils im Laufschritt wo es möglich war). Knapp unter dem Gipfel ist Skidepot, der Stau hält sich trotz Sonntag in Grenzen. Ein paar Meter darüber kann man super Pause machen, es ist genug Platz für alle. Und noch ein paar Meter darüber der Gipfel.

Ein besonders kurioser Zufall: ich treffe am Gipfel eine ehemalige Mitschülerin, wie klein doch die Welt ist! Obendrein wohnt sie jetzt genau da wo der Koni aufgewachsen ist. Wir machen eine ausgedehnte Pause um die Zeit auch zur Akklimatisierung so gut wie möglich zu nutzen und füttern die äußerst zutraulichen Dohlen ein wenig. Beinahe landet eine auf meiner Hand :)

Dann geht es runter. Zuerst ein wenig zu weit, aber ein Schlepplift gibt uns die verlorene Höhe zurück. Zwischendrin rumpelt es plötzlich, ein ordentliches Stück Gletscher bricht zwischen Alphubel und Täschhorn ab. Es wirkt plötzlich gefährlich nahe, ein sehr eindrückliches Erlebnis. Leider ist der Fotoapparat bereits tief im Rucksack verstaut, falls ich stürzen sollte. Das mach' ich auch einmal ordentlich und stelle fest, dass der Schnee genauso schmeckt wie zuhause. Pisten verleiten mich offensichtlich dazu schnell und unvorsichtig zu fahren. Ich gelobe Besserung.

Dann geht es wieder nach unten, unter'm Felskinn Richtung Osten und mit dem nächsten Schlepplift hinauf zum Egginerjoch. Von dort die Höhe ziemlich genau haltend zur Britanniahütte. Normalerweise geht der Weg deutlich weiter unten, aber wohl aufgrund der hervorragenden Schneeverhältnisse dieses Jahr (nur im Süden wohlgemerkt, der Norden hat kaum Schnee abbekommen) konnte man einen energiesparenderen Weg anlegen.

Die Anmeldung bei der Hütte geht schnell, das Personal ist super-nett und hilfsbereit. Die Hütte bietet eigentlich alles außer Handy-Empfang. Dazu gehen wir noch schnell auf das Klein-Allalin (nicht mehr auf dem GPS Track dabei). Von dort hören und sehen wir auch noch einen mittelgroßen Felssturz vom Egginer herunterkommen. Nach dem Abendessen richten wir alles her für morgen und gehen fast sofort schlafen, damit wir dann möglichst ausgeruht sind.

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Der Zeitaufwand bezieht sich auf den Aufstieg von der Bergstation Mittelallalin auf den Allalinhorn Gipfel und ist nur geschätzt, da ich wieder einmal viel zu spät daran gedacht habe das GPS einzuschalten. Dasselbe gilt für die Höhenmeter im Aufstieg.

WARNHINWEIS: Auch wenn es oft als "sehr einfach" bezeichnet wird ist das Allalinhorn trotzdem eine Hochtour mit Gletscherpassage. Wer ohne die nötige Erfahrung und Ausbildung blind einem GPS Track folgt, kann leicht in seinen Tod laufen.

Tourengänger: MatthiasG, Konni


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