Titov Vrv, 2748m, zweithöchster Gipfel Mazedoniens


Publiziert von DJPapa , 6. April 2014 um 12:10.

Region: Welt » Nordmazedonien
Tour Datum:29 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: MK 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von Skopje aus nach Tetovo. Vom Ortszentrum Tetovo führt eine asphaltierte Straße hinauf nach Popova Sapka. Unser Navi hat leider nicht funktioniert (hat Fußwege mit Treppen als Straßen angezeigt), drum sind wir erst eine Weile durch Tetovo geirrt. Ein netter Einheimischer hat uns dann aber den Weg gewiesen.
Unterkunftmöglichkeiten:Am besten in Popova Sapka, alternativ in Tetovo oder Skopje. Popova Sapka ist ein Wintersportort. Im September 2013 war genau ein Hotel geöffnet (Snow Patrol Lodge, kann ich empfehlen) und das auch nur am Wochenende oder bei größeren Gruppen nach Voranmeldung.

Wege zum Gipfel

Von Popova Sapka aus gibt es zwei Wege zum Gipfel:
a) den Normalweg auf der Südseite des Kammes Ceripasina-Titov vrv
b) die Überschreitung des oben genannten Kammes.

Wir wählten die Rundtour b-a, sicherlich die reizvollste Variante.

Von der Länge her sind die beiden Routen fast gleich lang, die Überschreitung ist dennoch etwas anstrengender, weil hier einige Gegenanstiege zu meistern sind.
So sind auf der Normalroute ca. 1100 Meter hoch und ca. 50 Meter runter zu bewältigen, während sich die Aufstiege bei der Überschreitung auf rund 1.450 Höhenmeter und die Abstiege auf rund 400 Höhenmeter summieren.
Für Gipfelsammler bietet sich natürlich auch die Überschreitung an, da hier neben dem Titov Vrv drei weitere Gipfel bestiegen werden, u.a. der Bakardan, mit 2.706m der dritt- oder vierthöchste Gipfel Mazedoniens (der Turcin ist ziemlich genau gleich hoch).

Routenbeschreibung

In Popova Sapka gibt es leider weder Markierungen noch Schilder, die einem den richtigen Einstieg weisen. Die Orientierung ist dennoch nicht besonders schwer, weil oberhalb von Popova Sapka baumlose Grashänge (Skigebiet) vorherrschen.
Wenn man mit der Überschreitung beginnen will, orientiert man sich am besten an dem Rücken, der rechts von dem Berg herabzieht, der sich direkt über Popova Sapka erhebt und auf dessen Gipfel sich die Bergstation eines Skilifts befindet.
Ein guter Ausgangspunkt ist dabei die Hütte "Smrenka" im oberen Teil von Popova Sapka. Ein Gewirr von Pfaden und Pisten zieht sich durch die Wiesen, so dass man auch ohne den perfekten Weg mehr oder weniger zielstrebig vorankommt.
Wenn man dann den Fuß des Rückens erreicht hat, hat man wegfindungsmäßig das schlimmste geschafft. Nun ziehen sich zwei, drei deutliche Pfade und auch eine Forststraße (allerdings in weitem Bogen) den Berghang hinauf. 
Dort oben trifft man auf besagte Forststraße, die einen zur Bergstation des oben genannten Skilifts (ca. 2.400m) führt. Der Weiterweg ist durch den Kamm klar vorgegeben: Zunächst geht es hinauf zum Gipfel des Ceripasina (2531m). Auch dieser Gipfel ist gut erkennbar, denn dort oben stehen ein paar häßliche Antennenmasten.
Von hier oben kann man auch den Titov Vrv schon in der Ferne erkennen. Anhand des Turms auf seinem Gipfel ist er leicht auszumachen.
Weiter geht es in leichtem auf und ab zum Fuße des Karabunar (ca. 2450m). Ein kurzer, steiler Anstieg, und schon ist man oben (2.600m). Über den breiten Grasrücken geht es hinab in die nächste Scharte unterhalb des Bakardan (ca. 2500m). Hier wartet der nächste Gegenanstieg, mit gut 200 HM durchaus recht knackig. Dafür ist das Ziel vom Gipfel des Bakardan (2.704m) schon zum Greifen nahe. Nur blöd, dass es nochmals gut 200 HM hinunter geht. In der nächste Scharte (zwischen Bakardan und Titov Vrv, knapp 2.500m) trifft man auf den Normalweg. Nun heißt es nochmals Zähne zusammenbeißen für die letzten 250 HM zum Gipfel.
Zurück geht es zunächst auf gleichem Wege zu besagter Scharte. Der Abstiegsweg führt gut markiert durch die Südflanke des Bakardan und weiter durch Wiesengelände. Auf der linken Seite kann man immer hinaufschauen zu den überschrittenen Gipfeln.
Auf halbem Weg wurden wir von einer Horde kläffender Hirtenhunden gestoppt. Lustigerweise stellte sich heraus, dass der herbeigeeilte Schafhirte lange Jahre in der Schweiz gelebt hatte und daher noch immer (Schweizer-)Deutsch sprach.
Der Weg "zieht" sich ganz schön, ein paar Kilometer sind es vom Gipfel des Titov Vrv zurück nach Popova Sapka. Kurz vor dem Ort verschwinden dann die Markierungen, aber das letzte Stück kann man sich seinen Weg hinunter in den Ort ohne größere Probleme selbst suchen.

Die ganze Tour ist technisch leicht, fast überall Grashänge und gute Bergpfade, aber durchaus lang. 
 


Tourengänger: DJPapa


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