Zwischen Ilanz und Bonaduz verengt sich das sonst meist offene Vorderrheintal zu einer Schlucht mit schroffen Kalkfelswänden, die durch ihre bizarren Formationen das Auge des Besuchers auf sich zieht: Die Ruinaulta, die Rheinschlucht. Schon die Anfahrt ist spektakulär, führt sie doch über eine enge und kurvenreiche Strasse am Abgrund der Schlucht entlang und öffnet immer wieder atemberaubende Ausblicke über die Schlucht, wo sich der Rhein zwischen den Felsen hindurchschlängelt.
Da die laue Nacht und die vielen Wolken am frühen Morgen nicht zu einer Skitour einluden, fiel die Wahl rasch auf eine Wanderung in der Rheinschlucht, die sich jetzt im Frühling besonders schön präsentiert. Unzählige Leberblümchen verzierten den Waldboden, und in sattem Lila leuchteten die Erika-Blüten. Dazu herrschten angenehme äussere Bedingungen mit optimalen Temperaturen und nur wenig Wind.
Die schönen, einfach zu begehenden Wanderwege in und über der Rheinschlucht bieten immer wieder tolle Ausblicke über die Kalkfelsen, die geradezu dahin zu brösmeln scheinen. Besonders eindrücklich ist der Tiefblick von der Aussichtsplattform in Conn, wo sich der eine oder andere Tourist schon mit der Begehung dieser mit Eisengeländern gut abgesicherten Konstruktion schwertut. Ich konnte dort dann nicht widerstehen und bestieg einen etwas vorgelagerten Felszahn unter der Plattform, wo ich allerdings mit ziemlich brüchigem Gestein auf einem ausgesetzten Grat (T6-) fertig werden musste. Besonders während der Turnerei zurück bekam ich dann etwas weiche Knie und war froh, wieder sicheres Gelände erreicht zu haben.
Auf dem Weiterweg zur Station Valendas-Sagogn begann es noch leicht zu regnen, was aber kaum störte; die Natur nahm diese Tropfen wohl dankend an. Diesmal klappte auch das Zeitmanagement und wir erreichten den kleinen Bahnhof kurz vor Abfahrt unseres Zuges. Nach nur fünfminütiger Fahrt in allerdings nochmals eindrücklichen Ambiente erreichten wir unseren Ausgangspunkt Versam-Safien.
Routenbeschreibung:
Station Versam-Safien - Conn (T2):
Man folgt stets dem gut markierten Wanderweg, teilweise bestehend auf Fahrsträsschen und teils aus gut ausgebauten Bergpfaden. Nach einer Eisenbahnbrücke über den Rhein steigt der Pfad in einigen Kehren den steilen Hang hinauf. Der kurze Abstecher zur Aussichtsplattform über der Rheinschlucht ist in jedem Fall empfehlenswert.
Conn - Station Valendas-Sagogn (T2):
Auch die Fortsetzung bietet aufgrund der guten Signalisation keine Wegfindungsschwierigkeiten. Im obersten Teil des Abstiegs in die Rheinschlucht ist der Weg ganz kurz etwas ausgesetzt und führt durch eine Passage, welche etwas steinschlägig zu sein scheint.
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