Ski- und Klettersteigtour und Flankenquerungen über St. Anton


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 4. April 2014 um 19:44.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Verwallgruppe
Tour Datum: 2 April 2014
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 1 Tage 7:00
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Zug von Garmisch nach Ehrwald, Busse nach Pitztal Bahnhof, IC nach St. Anton

Am 02.04.14 fuhr ich um 06.37 Uhr mit der Bahn von Garmisch nach Ehrwald u. nach einer mir zu lang erscheinenden Wartezeit mit Bussen zum Bahnhof Pitztal. Dort hatte ich noch einmal 58min. Wartezeit auf einen Intercity, der mich nach St. Anton brachte (in der Gesamtwartezeit hätte man es von GAP mit Auto nach St. Anton geschafft!).

Ich kam ca. 10.15 Uhr am Bahnhof des Ausgangsortes an u. musste nur ca. 300m zur Talstation der Rendlbahn gehen, die mich auf 2030m Höhe brachte.

Über Pisten stieg ich auf den Gampberg, auf dem zwar ein kleines Kreuz steht, der aber nicht als Gipfel bezeichnet werden kann. Nach der Kompasskarte zu urteilen, hatte ich vermutet, den Gampberggrat zu seinem höchsten Punkt begehen zu können (nicht immer kann man diesbezügl. nach der Karte gehen!). Als ich am Gampberg ankam und einen Überblick über den Grat gewann, konnte ich erkennen, dass ich sogar mit Skier auf seinen Gipfel hinaufkommen würde. Zunächst gab es Fußspuren am Grat, die aber irgendwo endeten. Eine kurze, wenig steile, aber felsige Gratpassage musste ich die Skier tragen, das steile Stück darüber zum Gipfel konnte ich im verharschten, aber griffigen Schnee mit Skier überwinden.

Nach der Gipfelrast fuhr ich kurz zur Riffelscharte ab, wo der "Erste Arlberger Winterklettersteig" beginnt. Zunächst schulterte ich den Rucksack mit den Skier, aber am gleich erreichten ersten Steilaufschwung des Steigs sah ich davon ab, alles mitzuschleppen. Ich ließ den Rucksack mit den Skiern stehen u. beging den wenig schwierigen drahtseilgesicherten Steig, auf dem Spuren vorhanden waren, über einen Vorgipfel auf den höchsten Punkt. Die meisten Drahtseile liegen so hoch, dass sie kaum unterm Schnee verschwinden können. Ein kurzes im flachen, einfach zu begehenden Bereich, auf das das nicht zutrifft, war dann aber doch im Schnee versteckt. Unterwegs sah ich, dass der Osgrat der Vorderen Rendlspitze, der zur hinteren führt, nur aus Gehgelände besteht. An letzterer konnte ich Skispuren sehen. Vom Gipfel der Vorderen Rendlspitze stieg ich südwärts ca. 40 hm an Drahtseilen entlang in eine Scharte ab u. die wenigen Höhenmeter zur unscheinbaren Mitterkarspitze auf.

Ich wollte mit dem Ziel Hintere Rendlspitze den Wiederanstieg über denselben Grat vermeiden, indem ich die Südflanke zur Scharte westlich der Hinteren Rendlspitze querte. Diese war aber dann länger, als sie vorher auf mich gewirkt hatte und einige Höhenmeter fielen unterwegs auch an, besonders zuletzt zur Scharte, auf die Skispuren führten. Zeit und Kraft hatte ich sicherlich nicht gespart, wohl sogar länger gebraucht, als über die Grate. Ich finde Flankenquerungen mit der damit verbundenen Routenfindung aber einfach spannend. Von der Scharte war es dann nicht mehr weit hinauf auf das flache Gipfelplateau.

Von dort oben sah ich Skispuren, die ziemlich weit den Hang nach Norden hinab- und solche, die zur Riffelscharte wieder hinaufführen. Ich begann, den Hang darüber westwärts zu queren, um nicht zu viel an Höhe zu verlieren, war aber zu weit oben unterwegs. Ich kam in Steilgelände (ca. 45°) über einigen kleineren Felsen. Ich hätte zurückgehen und absteigen können, wagte aber das Abenteuer, weiterzugehen. Schließlich hinderte mich eine Felszone, die ich nicht hatte sehen können, da sie hinter einer Geländekante liegt, an der Fortsetzung und ich stieg über eine (passend) unter mir liegende Rinne in flacheres Gelände ab. Ich erreichte bald die Skispuren, über die ich ich zur Scharte gelangte, was ich ohne Skier u. nach der hinter mir gebrachten Tour schon anstrengend empfand. Von der Scharte fuhr ich in herrlich weichen Sulz ins Pistengelände ab. Ein tolles Gefühl, die ganzen Pisten für sich allein zu haben! Schließlich endete die letztbenutzte Piste ohne eine Fortsetzung und ich fuhr abseits einen Hang hinunter. Dort war die Schneedecke schon ziemlich aufgebrochen. Ich musste Grasflächen umfahren und einen kleinen Bach überqueren. So ist das, wenn man ohne Pistenplan abfährt! Darunter stieß ich wieder auf eine Piste, die an einem Lift endet. Mir blieb nichts anderes übrig, als einen kurzen Steilhang zwischen Bäumen zum schneebedeckten Fahrweg zum Talgrund abzufahren, den man beim Anmarsch zur Darmstädter Hütte begeht. Nach einem längeren flachen Abschnitt gelangte ich über ihn wieder auf eine Piste, die ich bis zur Brücke, die über die Bundesstraße zur Talstation der Rendlbahn führt, hinuntersausen konnte. Nur ca.100m musste ich zur Bushaltestellen noch gehen, an der ich kurz vor 18.00 Uhr ankam.

Ich fuhr mit einem Skibus in den Ortsteil St. Jakob, wo ich dem Tip des Busfahrers folgend, mich auf Zimmersuche begab und  gleich eine günstige Übernachtungsmöglichkeit fand!






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Kommentare (1)


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Jackthepot hat gesagt: WoW !!!
Gesendet am 5. April 2014 um 14:52
Klasse Tour, die du da unternommen hast. Neidlos spreche ich dir Lob und Anerkennung aus.
Gruß Harald


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