Westerkienberg und Ächsele


Publiziert von quacamozza , 2. April 2014 um 19:51.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:30 März 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 880 m
Strecke:Parkplatz P.973-Himmelreich-Westerkienberg-Rässermändleskopf-Bärenmoosalpe-Vorderes Ächsele-Hinteres Ächsele-Pfrontner Alpe-Parkplatz Schönkahler-Parkplatz P.973 (13 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Pfronten Richtung Grän, kleiner Parkplatz auf der linken Seite P.973 hinter der Fallmühle
Kartennummer:AV-Karte Bayerische Alpen BY 5 1:25 000 Tannheimer Berge Köllenspitze, Gaishorn

Zwischen Kienberg und Schönkahler gibt es noch einige kleinere und weniger bekannte Gipfel mit ungewöhnlichen Namen, die sich gut als Einlauftour eignen, wenn man dem Rummel am Einstein oder Schönkahlergipfel entkommen möchte.

Vor zwei Tagen haben der Andy und der Nic *Vom Schönkahler zum Westerkienberg - Bekanntes und wenig Bekanntes in den Tannheimern die Runde inklusive Schönkahler und Pirschling unternommen, jetzt ging (fast) der ganze Senf in die andere Richtung. Deshalb und weil sich der Andy mit der Beschreibung recht kurz gefasst hat, gibt's von mir noch eine ausführliche Vorstellung.

Die Runde wird in der Tat gar nicht mal so selten begangen, obwohl es für einen Sonntag noch relativ ruhig zuging. Sie ist im AVF unter der Randnummer R. 1093 aufgeführt.


Zur Schwierigkeit:

Parkplatz P. 973-Himmelreich: T 1-2
Himmelreich-Westerkienberg: Eine Stelle T 4, sonst T 2-3
Westerkienberg-Rässermändleskopf: T 3
Rässermändleskopf-Ächsele: WT 3
Ächsele-Pfrontner Alpe: WT 1-2
Pfrontner Alpe-P.973: T 2


Zeitbedarf:

Parkplatz P.973-Westerkienberg: 1 Std 5 min
Westerkienberg-Rässermändleskopf: 15 min
Rässermändleskopf-Hinteres Ächsele: 1 Std
Hinteres Ächsele-Pfrontner Alpe: 30 min
Pfrontner Alpe-Parkplatz P.973: 50 min


Start am kleinen Parkplatz oberhalb der Fallmühle. Kurz an der Straße entlang, dann führt eine Treppe hinab zu einem Bach, der vom Himmelreich hinabkommt und keinen Namen in den gängigen Karten trägt. Durch einen schmalen Durchlass erreicht man den Weg, der von der Steinacher Ache hochführt. Kurzer Abstecher zum Wegweiser (963m) im Talgrund...jawoll, richtige Route. Zum Himmelreich eine Dreiviertelstunde. Bei mir waren's 25 Minuten. Oben noch'n weiterer Abstecher zur Ebene des Himmelreich (1220m) und zum Beginn des Weges auf den Kienberg. Einige Minuten zusätzlicher Aufwand, aber es ist wunderbar, auf der Ebene zu spazieren. Die heißt nicht umsonst Himmelreich. Ich genieße das Alleinsein in der Natur und bin froh um die Zeitumstellung. Es fühlt sich früh an...die Luft ist noch kalt und klar.

Wie im AVF beschrieben nahm ich nach der ersten Ebene den Aufstieg zum Ostrücken des Westerkienbergs in Angriff. Nach Ende des Grashangs beginnt der Wald, der gleich mal mit einer Überraschung aufwartet. So steil und ausgesetzt hatte ich mir den Ostrücken nicht vorgestellt. Ich musste mich zweimal an Baumstämmen hochhangeln. Der Untergrund ist moosig, rutschig, felsdurchsetzt und auf gut 20 Höhenmetern mit T 4 zu bewerten. Ein Pickel wäre hier ganz nützlich gewesen. Gut, diese Stufe ist auch in der Karte drin, aber im Führer werden derartige Stellen nicht erwähnt. Wahrscheinlich war schon mein Zugang zum Grat suboptimal, und auch die Spuren vom Andy und Nic waren erst weiter oben zu erkennen.

Danach ging's dann deutlich leichter zur Sache, allerdings auch mit weniger Höhengewinn. So bleibt man immer auf dem Kamm und folgt diesem zum kleinen Gipfelkreuz des Westerkienbergs (1488m). Auf einer freien Stelle auf gut 1400m kann man unterhalb schon die Bärenmoosalpe erkennen. Und vor allem, dass der Auf- oder Abstieg über den dorthin hinunterziehenden Grashang keinerlei Probleme bereitet.
An dieser Stelle lohnt sich auch ein Rückblick auf den Kienberg und das Vilstal. Schöne Erinnerungen an die *Kienbergtour von letzter Woche kamen hoch. 

Vom Gipfel zurück und dann über besagten Grashang hinunter bis fast zur Bärenmoosalpe, Querung hinüber zur Wegkehre am Rässermändleskopf (1267m) und in wenigen Schritten auf diesen, naja, Gipfel. Frühstückspause in der Sonne.

Auf dem breiten Weg schlendere ich zur Bärenmoosalpe (1260m) und freue mich auf den nächsten Gipfel, das Urfallköpfle (1304m). Dieses wird allerdings seit der Neuanlegung des Ächsele-Forstweges nicht mehr überschritten, sondern knapp 20 Höhenmeter unterhalb rechts liegen gelassen. Jetzt müssen mer natürlich da nochmal hin...der bewaldete Gupf wird sich allerdings kaum als selbständiges Ziel lohnen.

Am Beginn des Aufstiegs zu den Ächsele haben wohl schon andere auf Schneeschuhe umgesattelt. Oder diese abmontiert. Ein klarer Hinweis, dass jetzt die Treter an die Füße gehören. Relativ schlecht markiert folge ich einer Schneeschuhspur durch Gehölz, über kleinere Äste und gelegentliche Steilstufen. Dann quert die Spur nach rechts hinaus. Ich sehe an den Bäumen in regelmäßigen Abständen große, rot-weiße Punkte. Nach einem kurzen schweißtreibenden Hang stehe ich direkt am Gipfelkreuz des Vorderen Ächsele (1515m). Ich begebe mich noch nach links zum höchsten Punkt und überklettere einen großen Baumstumpf.

Die Scharte ist schnell erreicht. Ich habe schon wieder einen Bärenhunger. Und die mittlerweile aufgekommene Affenhitze im März setzt mir auch zu. Jetzt noch schnell über weiteres Totholz auf das Hintere Ächsele (1525m) und ausgiebig futtern. Hier präsentiert sich der Schönkahler von seiner abweisenden Seite. Die Spuren meiner Freunde sind gut auszumachen.

Die x-te Besteigung von Schönkahler und den Pirschling schenke ich mir heute. Vielleicht mal wieder Ende des Jahres. Den Weg zur Pfrontner Alpe (1456m) kenne ich noch nicht. Wirklich tolles Schneeschuhgelände. Der Weg apert allerdings zunehmend aus und wird noch in dieser Woche nicht mehr mit Schneeschuhen begehbar sein. Kurz unter der Alpe war dann ohnehin endgültig Schluss mit den Tatzen. Die grün ausgeschilderte DAV-Ski-und Wanderroute führt durch Wald und Schneisen zügig hinab. So kann man sich die vielen Kurven des Fahrwegs und einiges an Zeit sparen.
Auf bekannter Route erreiche ich bald den Parkplatz Schönkahler (1003m) und nach weiteren 1,7 Kilometern entlang der vielbefahrenen Straße Pfronten-Grän den Ausgangspunkt.

Fazit: Ein ruhiges Fleckchen im Allgäu - das gibt's auch noch.




  






Tourengänger: quacamozza


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (3)


Kommentar hinzufügen

Nic hat gesagt:
Gesendet am 2. April 2014 um 20:51
Schöne Tour und Fotos. Jetzt hast dann auch bald alle Tannheimer in der Tasche...Und die fehlenden holen wir uns dieses Jahr ;-)

quacamozza hat gesagt: Na, da fehlen mir...
Gesendet am 2. April 2014 um 21:15
...aber doch noch einige, z.B. der Seichenkopf oder der Roßberg. Die muss man vielleicht nicht unbedingt kennen. Vielleicht mache ich mal eine große Runde, auf der dann richtig "aufgeräumt" wird.
Aber die wirklich interessanten fehlenden, ja, die werden dieses Jahr definitiv bestiegen.

Nic hat gesagt: RE:Na, da fehlen mir...
Gesendet am 4. April 2014 um 07:09
Auf der Runde begleite ich dich. Auf dem Seichenkopf war ich schon, aber Roßberg und Sebenkopf fehlen mir noch. Vielleicht probieren wir mal die von Andy erwähnte "zweite" Rinne am Roßberg. Dann weiter zum Brentenjoch, Sebenspitze von Norden, Sebenkopf und über Sefenspitze und Lumberger Grat zum Seichenkopf.


Kommentar hinzufügen»