UNESCO-Weltkulturerbe - (bei) Pordenone


Publiziert von PStraub , 31. März 2014 um 21:12.

Region: Welt » Italien » Friaul-Julisch Venetien
Tour Datum:28 März 2014
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 1 Tage

Pordenone ist zwar ein hübsches Städtchen, aber in der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste figuriert es nicht.
 
Doch ganz in der Nähe, in der sumpfigen Gegend zwischen den Gemeinden Caneva und Polcenigo im Tal des Flusses Livenza liegt die Pfahlbausiedlung Palù di Livenza. Diese gehört zum weitgehend unbekannten und geographisch wohl kompliziertesten Weltkulturerbe "Prähistorische Pfahlbausiedlungen der Alpen", zu welcher Fundstätten von Frankreich bis Slowenien, einschließlich Deutschlands, der Schweiz, Österreichs und anderer italienischer Orte gehören.

Wer Pordenone überhaupt kennt, dem kommt allerdings eher Zanussi als UNESCO in den Sinn. Pordenone ist ein wichtiger Industriestandort, und Zanussi (Electrolux) ist der grösste Hersteller "weisser Ware" im südlichen Europa.
 
Der alte Stadtkern ist weitgehend intakt und (für italienische Verhältnisse) verkehrsberuhigt. Vor allem die ehemalige Contrada Maggiore (Corso Vittorio Emanuele II) und deren Umgebung ist attraktiv. Alte Palazzi, Cafés unter Arkaden und die relaxte Stimmung der flanierenden Einheimischen machen einen Bummel angenehm. Am Ende der Contrada liegen das Stadthaus mit einer "Mehrzweckfassade": Anstelle von Spitzbogen ist die Loggia des ersten Stockes mit einem grosszügigen Rundbogen ausgebaut, da die Fläche dahinter als eine Art Bühne benutzt wurde.
 
Daneben steht der Dom San Marco. Vom ursprünglich wohl romanischen Gebäude ist nicht mehr viel zu sehen, wenigstens ist der Innenausbau nicht allzu schwülstig.
 
Der einzeln stehende Glockenturm (Campanile) ist 79 Meter hoch und zählt zu den schönsten Italiens. Er wurde immer wieder beschädigt und sollte im 19. Jhd. abgerissen werden, doch der Befehl wurde nie vollzogen. Manchmal hat die italienische Schlamperei doch ihr Gutes ..
 
Pordenones Altstadt liegt auf einer sanften Anhöhe. In den Gässchen zwischen Bahnhof, Rathaus und dem Vicolo del Lavatoio sind Reste der Stadtmauer und deren Grabensystem zu finden. 

In einem Neubau-Quartier steht die von Mario Botta entworfene Kirche Beato Odorico.
Odorico (Odorich von Portenau) bereiste als Franziskanermönch ab etwa 1315 für rund 12 Jahre Asien und lebte drei Jahre in Peking. 
Pordenone gehörte im Mittelalter den Babenbergern, kam dann via Böhmen in habsburgischen Besitz und bildete bis 1508 eine österreichische Exklave. Odorich gilt darum als "erster Weltreisender Österreichs".
 
Nein, Pordenone "muss" man nicht gesehen haben. Aber gerade der Kontrast zwischen der beschaulichen Altstadt und den riesigen Industriezonen weiter draussen machen es zu einem lohnenden Ziel für einen Kurzaufenthalt.
 
Irènes Hotyoga-Blog über Pordenone.

Tourengänger: PStraub
Communities: Citytrip


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»