Skitour von Niederthai durch das Grastal auf die Pleisenspitze


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 25. März 2014 um 12:09.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:22 März 2014
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1410 m
Abstieg: 1380 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Bus von Oetz nach Umhausen, per Anhalter nach Niederthai
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit Skibus von Niederthai nach Umhausen, Busse nach Ehrwald, Zug nach Garmisch

Am 22.03.14 stieg ich kurz nach 06.40 Uhr in Oetz, wo ich in einer Pension übernachtet hatte, in den ersten, etwas verspäteten Bus nach Obergurgl ein und fuhr bis Umhausen mit.
Dort begann ich, auf der Straße nach Niederthai zu Fuß weiterzugehen, da der Skibus erst um 09.45 Uhr (!) dorthin fahren sollte. Mein Plan, einen Lift zu bekommen, ging überraschend schnell auf. Ein PKW mit Skitourengehern nahm mich zum großen Parkplatz in dem genannten Urlaubsort, an dem sich auch eine Bushaltestelle befindet, mit.
Dort trafen sie sich mit weiteren Kameraden. Eine Frau der Gruppe erkannte mich wieder und sagte, dass sie mich letztes Jahr im Pitztal ein Stück mitgenommen hatte!

Eine andere Teilnehmerin sagte mir, dass das Grastal gesperrt sei. Das löste in mir natürlich kein gutes Gefühl aus. Ich ging bald nach der Gruppe los und sah dann tatsächlich an der Abzweigung ins genannte Tal ein Schild mit dem Hinweis, dass der Weg in wegen Lawinengefahr gesperrt ist. Ich aber ging weiter und musste auf dem Fahrweg 4 Halden von Nassschneelawinen überschreiten. Jemand mit Schneeschuhen war bereits über sie hinweg gewandert.

Nach Ende des Fahrwegs erreichte ich rasch das flache Grastal. Dort drohten jedenfalls keine Lawinen, die den Talgrund erreichen könnten, in dem ich aufstieg. Weiter oben im Tal wird das Gelände wieder steiler. Entlang von zahlreichen Skispuren erreichte ich schließlich über mäßig steile Hänge den schneebedeckten Grastalsee. Es war inzwischen etwas windig geworden. Die Bewölkung war dichter geworden und ließ nur noch ab und zu die Sonne durch. Nach kurzer Rast fuhr ich ca. 15hm ab auf den See, den ich überschritt. Meiner Erinnerung nach hatte ich auf Skitour noch nie einen zugeforenen See überschirtten. Die Skispuren gingen links etwas über dem See weiter Richtung Breiten Grieskogel. Wieder einmal war ich in einem Bereich ohne Skispuren unterwegs, was mich allerdings auch erfreute. Es war ein schönes Gefühl, selbst eine Spur abseits von Modetouren legen zu können!

Über teils mäßig steile, teils steile Hänge erreichte ich die Salchenscharte. Ich sah, dass man auf ihrer Südseite unter dem Grat noch ein erhebliches Stück mit Skier weitergehen kann. Als das Gelände steiler wurde und mehr Felsen aufwies, bog ich nach rechts zum Grat ab, wo ich mein Skidepot einrichtete. Eine steile Felspassage umging ich auf der Südseite, ebenso eine mit eisigem Schnee am oberen Ende der Nordflanke. Wieder auf dem Grat erreichte ich die steile Gipfelpassage. Zwischen plattigen Felsen konnte ich im Schnee aber wenig schwierig hinaufklettern. Auf dem Gipfel, auf dem eine kleine Holzstange steht, sah ich aber, dass es sich nicht um den höchsten Punkt des Grates, der zum höheren Hörndle weitergeht, handelt. Deshalb ging ich über die Südseite des Grates über leichte Felsen (I), Grasbändern und Schnee weiter auf diese Graterhebung.

Nachdem ich einige Fotos gemacht hatte, stieg ich wieder zum Skidepot ab. Kurz nach Beginn der Abfahrt versackte ich an einem ca. 80cm hohen, im Schnee verborgenden Felsen im nassen Schnee. Ich musste Schnee beseitigen, um die Bindung öffnen und den Ski wieder ausgraben zu können. Die Abfahrt hatte ja wirklich gut angefangen! Der Schnee hinunter Richtung See war teils windgepresst, teils Harsch. Ich fuhr rechts über dem See am Hang entlang in einen flachen Bereich rechts meiner Aufstiegsroute. Dahinter ging es steil abwärts ins Tal. Im Tal fuhr ich dann im sulzigen Schnee ab. Ich erreichte wieder den Fahrweg, von dem ich auf einen anderen, einem Wegweiser und Abfahrtsspuren folgend, nach links abbog.
Ich kam an einer Alm vorbei. Schließlich war nur noch am linken Rand des Weges Schnee. Bald musste ich die Skier ablegen. Ich sah von dieser Stelle den Parkplatz und die Skitourengeher, die ich am Morgen getroffen hatte, kurz bevor sie an ihren Autos ankamen. Ich stieg einen Fußweg nach rechts auf den Fahrweg im Talgrund ab und erreichte den großen Platz erst ca. 1min. nach Abfahrt der genannten Gruppe mit ihren Autos. Wäre ich nur etwas früher hingekommen, hätte ich mit ihrer Hilfe vielleicht einen Bus erreicht, der mir ein früheres Nachhausekommen ermöglicht hätte!

Gegen 15.15 Uhr kam ich am genannten Platz an. Wäre ich morgens mit dem Skibus nach Niederthai gefahren, hätte ich mit Sicherheit den letzten Bus um 16.45 Uhr nicht mehr erwischt! Ich hätte per Anhalter nach Umhausen fahren und noch einmal übernachten müssen oder 15,10 Euro Mehrkosten gehabt, da ich den Umweg über Innsbruck hätte nehmen müssen!
15.45 fuhr ich mit dem Skibus nach Umhausen, wo ich in ein Gasthaus einkehrte. Vor Abfahrt des Busses von Imst Richtung Reutte hatte ich sowieso noch über eine Stunde zu warten. Kurz nachdem ich am Ehrwalder Bahnhof angekommen war, traf schon ein Zug aus Reutte kommend ein, der von Garmisch nach München als RE weiterfährt. Ich hatte nicht gewusst, dass dieser am Wochenende fährt. Somit enfiel natürlich zu meiner Freude die halbstündige Wartezeit!




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