Felskarspitze - von der "Hölle" in den Himmel


Publiziert von Herbert , 17. März 2014 um 02:04. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Radstädter Tauern
Tour Datum:13 März 2014
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:15 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Bruck das Murtal hinauf nach Tamsweg und St.Michael im Lungau, dort abbiegen ins Zederhaustal, Parkplatz im Talschluß beim Naturpark Riedingtal.
Unterkunftmöglichkeiten:Quartiere in Zederhaus, aber auch in Tamsweg, Mauterndorf und St.Michael, da einige Pistenschigebiete in der Nähe.
Kartennummer:Amap 1:50000, Kompass Salzburg

Tourcharakteristik:
Die 'Hölle' erinnert ein bißchen an die Sextener Dolomiten
Das dolomitisch wirkende Felskar "In der Hölle" wird orografisch links vom Nordostgrat des Weißecks begrenzt (höchster Berg der Radstädter Tauern), und orografisch rechts von den filigranen Felstürmen der Seewand und des Kempen.
Den südseitigen Abschluß des riesigen Kars bildet der Kamm, der in einem Bogen ausgehend vom Südgrat des Weißecks, nach Osten umbiegend die Felskarspitze erreicht, und schließlich nach Nordosten in die Seewand übergeht.
Der Skianstieg durch die Hölle ist einer der Standardanstiege in der Umgebung des Riedingtals und dementsprechend gut besucht, vor allem, da es mehrere Abfahrtsmöglichkeiten von der Felskarspitze gibt, und der Anstieg auch zu einer Überschreitung des Weißecks genutzt werden kann (dann deutlich schwieriger und mit Kletterei über den Weißeck Südgrat, oder sehr steilem Schneeaufstieg durch die Südflanke verbunden).

Tourenbericht:
Wir verbringen mit unserem Töchterlein ein paar Tage im Zederhaustal und wechseln uns ab: Einmal macht die Mama eine Schitour, einmal der Papa.
Ein paar Freunde sind auch da, sodaß es nicht langweilig wird während der Tour. ☺
Da wir zufällig (mit unterschiedlicher Begleitung) an zwei hintereinander liegenden Tagen die Felskarspitze als Tourenziel ausgewählt haben, habe ich Petz der Einfachheit halber als Mitgänger eingetragen.

Ich verlasse mit Hans um 8 Uhr den Parkplatz bei Wald im Riedingtal, und nach einem steilen Aufstieg am linken Rand des Höllgrabens stehen wir bald vor der kleinen Jagdhütte, die wie verloren am Eingang der Hölle steht.
Durch das wunderschöne Felskar, das auch irgendwo in den Sextener Dolomiten sein könnte, geht es weiter, zuerst in der Sonne, dann im Schatten der Seewand.
Die Südostwände zwischen Weißeck und Bärnleitenkopf meiden wir - nicht weil es uns in der Sonne zu heiß ist, sondern weil uns das dauernde Knattern der Steinschläge und Naßschneerutsche in den sonnigen Wänden aus der Ferne mehr zusagt als aus der Nähe. ☺

Nun geht es über den steilen Schlußhang hinauf auf den Sattel zwischen Seewand und Felskarspitze, und über den schmalen Kamm weiter zum Gipfel.
Die Rast bei Windstille und fantastischer Fernsicht wird ausgiebig zum Fotografieren genutzt.
Aufgrund des herrlichen Wetters beschließen wir, nicht durch die Hölle abzufahren, sondern durch die steile Nordostflanke zum Mühlbachsee, und das Seeköpfl und die Gröbnitzen überschreitend zum Aufstiegsweg zurück zu kehren.

Das war eine gute Entscheidung, denn obwohl es schon fast eine Woche lang schönes Wetter hat, gab es erst gezählte 6 Spuren in der Nordostflanke, was wohl den zweihundert Höhenmetern Gegenanstieg geschuldet sein dürfte.
Jubelnd ziehen wir unsere Spuren zum Mühlbachsee, in schönem, wenn auch schon etwas gesetzten Pulver.
Dann geht es rauf aufs Seeköpfl, und über einen nicht mehr ganz taufrischen Firnhang hinunter zu der Jagdhütte an der Südostflanke der Gröbnitzen.
Zuerst halten wir die Hütte für einen Stein, doch dann sehen wir, daß es der Dachgiebel der Hütte ist, der nur einen halben Meter aus dem Schnee heraus schaut.

Zum dritten Mal werden nun die Felle aufgezogen, und wir steigen auf die Gröbnitzen hinauf.
Über deren Nordhang könnte man direkt zum Höllgraben abfahren, doch wir nutzen den Nordwesthang, um die sonnenseitige Holzbank bei der Jagdhütte nicht zu verpassen. Dort fehlt uns beim Braten in der Sonne nur ein Bier zum abschließenden Schifahrerhimmel, aber auch so genießen wir die Landschaft eine halbe Stunde ungestört. Doch dann wirds Zeit, der obere Höllgraben nimmt uns auf, und zum Abschluß folgt natürlich noch der unvermeidliche Hohlweg.

Erst 50 Meter vor dem Parkplatz endet der wunderschöne Schitag, und im Quartier mache ich Petra durch meinen überschwenglichen Bericht schon lange Zähne für ihre morgige Tour auf die Große Guglspitze.

Tourengänger: petz, Herbert
Communities: Skitouren


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Kommentare (2)


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mountainrescue hat gesagt: Gratulation!
Gesendet am 17. März 2014 um 11:39
Da habt ihr ja das herrliche Wetter ideal ausgenutzt!
LG
Erich

Herbert hat gesagt: RE:Gratulation!
Gesendet am 17. März 2014 um 13:49
Hallo Erich,
danke, da können wir uns wirklich nicht beklagen! ☺
War ein Ausgleich für die vielen Nebel- und Sturmschitouren heuer.

LG, Herbert


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