Fradersteller (Wechseljoch)


Publiziert von schimi , 5. Mai 2014 um 13:55.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum: 5 März 2014
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   I 

Seit gestern hat sich das Wetter kaum verbessert. Nach dem Frühstück geben uns leichter Schneefall und Wind aus Norden eine wechselnde Vorstellung. Im Tal ist vom Wind jedoch kaum etwas zu spüren, da das Obernberger Tal von Ost nach West verläuft. Manchmal jedoch grenzen sich die Wolken gegeneinander ab, und so können wir ihre beachtlich schnelle Reise in Richtung Italien verfolgen, und dabei erahnen, was heut auf den Gipfeln los sein wird.

Wir gehen von Almis Berghotel ins Frader Tal hinein und folgen den vielen Tourengängern, die aus der Aufstiegsroute am Bach schon einen breiten und festen Weg gezaubert haben. Recht steil geht es am Bach entlang in Richtung Frader Alm. Interessant sind im Verlauf des Aufstiegs die vielen Wildwechsel, die Wildtiere folgen also ebenso ihren ausgetretenen Pfaden, weil es dort natürlich deutlich leichter und sicherer geht.

Kurz vor der Frader Alm wird der Bachverlauf flacher und das Tal weitet sich etwas. Als wir auf das Almgelände hinaustreten sehen wir vor und eine schöne Fläche die im Sommer sicherlich vom Vieh als geschätzte und geschützte Futterstelle geliebt wird. Wir schätzen derweil, dass sich die Sicht in diesen Augenblicken mehr und mehr verbessert. Es hat aufgehört mit dem leichten Schneefall und wir alle hoffen, dass es so noch etwas weiter geht und es etwas mehr aufhellt.

Nach einigen Minuten haben wir das Almgelände hinter uns gelassen und es geht wieder etwas noch oben. Wir folgen dem Frader Bach nun nicht mehr links sondern auf der rechten Seite. Der Taleinschnitt wird sehr eng und uns wäre es am liebsten gewesen an der tiefsten Stelle auf dem dick zugeschneiten Bachbett zu gehen. Die steilen Flanken und die großen Schneemengen in dem steilen Trog lassen dies aber als wenig intelligente Route erscheinen. So gehen wir rechts oberhalb des Baches, wo auch schon andere ihre Spuren hinterlassen haben. Hier läuft es sich zwar sehr unbequem weil quer zum Hang, aber dafür sicher.

Mehr und mehr hellt es vor uns auf und damit wird auch unsere Seele aufgehellt. Wir freuen uns auf etwas Sonne und haben die schnell ziehenden Wolken bereits erfolgreich aus unserem Gedächtnis verdrängt. Bereits treffen einige Sonnenstrahlen durch eine paar dünne Wolkenbänder bis zu uns herab, als wir am Hochleger einer Hochalm am Talende auf der linken Seite ankommen.

Nach einer kurzen Pause beginnen wir links hochzusteigen um im Bereich des Flachjochs auf den Grat zu kommen, der zum Fradersteller (in einigen Karten auch Wechseljoch) zu gelangen. Schon während des Aufstiegs nimmt der Wind deutlich zu und wenige Höhenmeter vor dem Flachjoch wird es ungemütlich. Jetzt bereits schießen einzelne Schneeflocken vom fast blauen Himmel an uns vorbei, und als wir gegen die Windrichtung nach Norden schauen, sehen wir bereits deren Ursprung. Eine dunkle graue Wand steht fast beängstigend auf der Nordseite des Obernberger Tals und kommt wahrscheinlich mit einer geschätzten Windgeschwindigkeit von 60 km/h auf uns zu.

Wir sind ca. drei bis fünf Minuten auf dem Flachjoch um die Gruppe zu formieren und den weiteren Weg auszumachen, da ist die Wolke schon bei uns und macht uns die Sicht nach Norden dicht. Wir dichten unsererseits noch die Kapuzen ab und gehen nun leider weitestgehend gegen die Windrichtung in Richtung Fradersteller was noch etwa 130 Höhenmeter und 1,5 Kilometer bedeutet. Der Weg erscheint uns lange und anstrengend. Wir versuchen den Vordermann im Blick zu halten und stapfen vor uns hin. Am Gipfel verbringen wir nur so lange, bis alle unserer Gruppe hier sind.

Sogleich verlassen wir die Sturmarena nach Nordwesten in Richtung Frader Alm und tatsächlich reichen schon ca. 50 Höhenmeter und wir merken, wie der Sturm nachlässt. Keine 10 Minuten später können wir die Kapuzen wieder in der Warteposition fixieren. Wie schön, wenn der Wind nachlässt – wie gut, dass wir heute so tolle Kleidung haben!

Der weitere Abstieg zur Frader Alm ist ein genüssliches Abgleiten. Nach einer kleinen Pause vor  der Alm machen wir uns in unserer Aufstiegsspur auf den Rückweg zu Almis Berghotel.

Tourengänger: schimi


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