Einmal Pulver, einmal Bruchharsch - Finstertaler Schartenkopf (2854m) mal 2

Hüttenzustiege sind nicht immer schön, vor allem nicht, wenn es sich um Forstweg-Rodelbahn-Kombinationen handelt. Umso besser, wenn man über einen Berg zur Hütte zusteigen kann, also auch als Hüttenzustieg nach langer Anfahrt noch eine schöne Skitour unternehmen kann. Und so ging es für uns von Kühtai über den Finstertaler Schartenkopf anstatt von Niederthai über einen langweiligen Forstweg zur Schweinfurter Hütte.

Die Route ist bis zum Ende des Finstertal-Speichers identisch mit derjenigen zum Sulzkogel, dann jedoch biegt man nach links anstatt nach rechts ab und steigt durch schöne Mulden in angenehmer Steigung in Richtung Finstertaler Scharte auf. Kurz unterhalb der Scharte muss ein steile, felsdurchsetzte Stufe mit einigen, sicheren Kehren überwunden werden - die einzig etwas anspruchsvollere Stelle der Tour. Von der Scharte stiegen wir zu Fuß über den Grat unter Mitnahme des Abfahrtsgeräts das erste Mal zum Schartenkopf auf.

Da die südseitigen Hänge hinab zur Hütte bestenfalls Nassschnee versprachen, gönnten wir uns als Schmankerl zwischendurch den herrlichen Pulver der nordseitigen Gipfelmulde und zogen unsere Spuren durch diese wieder hinab zu unserer Aufstiegsspur. Nach erneutem Scharten- und - weils als Pausenplatz so schön war - auch Gipfelanstieg war dann die südseitige Abfahrt hinunter zur Schweinfurter Hütte angesagt.

Der sehr nasse und schwere Pulver ließ sich zumindest mit dem Board noch recht gut durchcruisen. Am steilen Hang oberhalb der Hütte war dann aber Schluss mit lustig: Eine wenig spassige Mischung aus Steinen, Almrosen-Büschen, Nassschneerutsch-Brocken sowie Bruchharsch und tiefem, verfahrenem Nassschnee im schnellen Wechsel sorgte für etwas abenteuerliche und kraftraubende Verhältnisse. Das leckere Zitronenradler auf der Hüttenterrasse kam da wie gerufen :)

Schwierigkeiten:
Aufstieg von Kühtai: WS+ (leicht ausgesetzte Steilstufe zur Scharte)
Abfahrt zur Schweinfurter Hütte: WS