Eine solche himmelblaue Wettervorhersage gab es schon lange nicht mehr. Was steht an? Sonnencreme, Sonnenbrille und ein paar Bretter einpacken mit welchen man den pulverisierten Schnee herunter kurven kann. Genau desswegen machen wir ja diese Aufstiege in unerreichbare Höhen.
Am Morgen in der Früh stieg ich in den Zug und fuhr Richtung Schüpfheim. In Schüpfheim stieg ich dann in das gelbe Postauto bis Sörenberg-Schönenboden, der Talstation vom Brienzer Rothorn. Doch dieses mal soll es nicht das Brienzer Rothorn sein, nein, ein naher Gipfel mit prächtigen Abfahrtshängen sollte mein Ziel werden.
Da ich alleine unterwegs war fellte ich die Skier an und marschierte in langsamen Tempo von Sörenberg-Schönenboden der Passstrasse Richtung Arni, mit der Hoffnung, dass mich jemand einholt und mich in seine Gruppe mit aufnimmt, was dann auch prompt geschah. Danke liebe Bergkameraden ;-) Bei der Haarnadelkurve geht's dann gerade aus, von der Passstrasse weg und gleich zum ersten Mal über einen Bach - ohne Brücke. Das ganze wiederholt sich noch zweimal und neben dem vielen Gras rundherum komme ich mir eher wie ein Wasserskifahrer vor. Von der Passstrasse bis zum dritten Bach verliert man wieder an Höhe, danach geht's rasant aufwärts bis nach Mittlist Arni.
Nach der kleinen Alp Mittlist Arni bis Obrist Arni, ebenfalls eine kleine Alp, wird's kurz ausgesetzt. Doch auch diese paar hundert Meter sind sicher geschafft. Man traversiert hier auf der linken Seite des Tales hinauf nach Obrist Arni. In Obrist Arni mache ich den ersten Kontakt mit der wärmenden Sonne, bisher verlief alles im Schatten. Von Obrist Arni geht's auf einen kleinen Ausläufer des Arnihaagens. Hier verläuft die Spur in einer steigenden Rechtskurve hinauf zum Punkt wo sich die Berner 4000er plötzlich erblicken lassen, welch pompöses Panorama. Das mit dem Panorama ist das einte. Mit den Berner Alpen haben wir nun auch das Gebiet erreicht welches dem Wind ausgesetzt ist. Einerseits peitscht der kalte Wind um unsere Ohren und andererseits hat dieser Wind den meisten Schnee weggeblasen. Und so sind wir gezwungen für ein steiles Stück vor dem Gipfel die Skier aufzubinden.
Oben angekommen bestätigt sich das grandiose Panorama noch einmal. Doch der Wind ist aggressiver als mein Wunsch nach einer Pause und so stürze ich mich mit einem kleinen Grüppchen noch vor dem Mittag die Westflanke hinunter. Welch ein Genuss. Der Pulver von anfangs Woche ist noch da, nicht mehr so ganz frisch, aber er ist noch da. Vor Mittlist Arni gehen wir linker Hand Richtung Sörenberg, doch da siehts eher aus wie auf einer Finnland Skitour. Diverse Sträucher säumen den Weg. Hier empfiehlt sich via Mittlist Arni herunter zu fahren. Alles in allem habe ich mir die Tour anspruchsvoller vorgestellt, sie war jedoch für mich sehr gut machbar, der Weg zum Ziel ist sehr gut zu finden.
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