Chlushütte - Alp Schlund: auf der Suche nach der Sonne - war Spürsinn im Nebel gefragt


Publiziert von Felix , 4. März 2014 um 12:01. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum: 2 März 2014
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Ski Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: Schrattenflue-Gruppe   CH-LU 
Aufstieg: 460 m
Abstieg: 460 m
Strecke:Parkplatz Wagliseichnubel - Ober Wisstanne - P. 1600 - P. 1757 - Chlus - Chlus, Gedenkstätte - P. 1604 - Ober Ruchweid - P. 1455 - Schlund - P. 1393 - P. 1384 - Parkplatz Wagliseichnubel
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Häusernmoos, Sumiswald, Langnau, Wiggern nach Flühli und Sörenberg, Parkplatz Wagliseichnubel
Kartennummer:1189

Die Geschichte ist schnell erzählt - die Meteos täuschten sich doch arg; erst gegen den Abend konnten wir - wieder zu Hause - erste sonnige Abschnitte verzeichnen; das heutige Unternehmen gestaltete sich mehrheitlich zu einem „Blindflug“ - an eine Besteigung des Schibegütsch’ war , mit ca. drei Metern Sicht auf P. 1757, nicht zu denken …

 

Bereits beim Parkplatz Wagliseichnubel sind die Sichtverhältnisse schlecht: knapp erkennen wir westlich des militärisch ge- und verformten Hügels den Waldsaum, in welchem ein Seitenast des Bärselbaches zu Tale fliesst. Steuerten wir am 09.12.11 mit gero die nördlicher gelegene Lücke zwischen den Waldabschnitten an, so führt heute eine wenig ausgeprägte Spur um den mit (Schützen)-Gräben und Feuer-Unterständen um den militärischen Hubel herum direkt zum Waldrand. Zwischen den Bäumen hindurch leitet sie alsdann hoch auf die offenen Flächen östlich von Under und Ober Wisstanne.

Im undurchsichtigen weissen ansteigenden Gelände steuern wir hoch, zur Linken vermeinen (und hoffen) wir den Gratrücken zu erkennen, welcher zur erwähnten Alp führt. Auf diesem angelangt, schreiten wir - keine Anhaltspunkte vorfindend - in der hoffentlich zum ersten Ziel führenden Richtung weiter; erst wenige Meter vor den Alpgebäuden tauchen diese aus dem Nebel aus.

 

Immerhin: die erste Orientierungsprüfung bestanden - die zweite folgt sogleich: da das Trassée des Fahrweges, welcher zum und durch den Wald nach Ober Imbärgli führt, zugeschneit und -geweht ist, sind die Niveau-Unterschiede bald einmal nicht mehr zu erkennen; ebenso wenig wie der „Eingang“ in den Wald selbst von weitem auszumachen ist. Doch wir schaffen auch dies - der nachfolgende Gang in der recht breiten Schneise des Strässchens ist bei den jetzigen Verhältnissen ein beinahe reizvoller …

Ausgangs Wald gibt der Wegweiser die Richtung in den Kessel zwischen  Böli und Schibeflue an - doch nachdem sich die anfängliche Spur im windbearbeiteten Schnee verloren hat, sind wir wieder auf unsere Geländekenntnisse angewiesen.  Zur Linken die Hangneigung, zur Rechten gelegentlich schwach einige vorgelagerte Felsen des uns ja bekannten Berges erkennend, müssen wir eine bestimmte Steigung innehalten und tendenziell etwas nach links halten, damit wir im relativen „Blindflug“ den etwas steileren Schlussanstieg zu P. 1757 erreichen …

Tatsächlich erkennen wir nach einiger Zeit eine einzelne, dann einige Absperr-Stangen unmittelbar vor besagtem letztem Abschnitt; oben angelangt, herrscht allumfassendes Weiss - die Sicht beträgt hier ungefähr drei Meter. Von unserem eigentlichem Vorhaben, auf den Schibegütsch zu gehen, verabschieden wir uns hier - eine Irrfahrt wie damals, gepaart mit null Sicht auf dem Gipfel, wollen wir uns ersparen. Einmal mehr dem Gefühl und der Erfahrung vertrauend, streben wir im „Nebelmeer“ alternativ der Chlus zu - und finden sie auch auf Anhieb. Auch wenn wir zuvor bereits schwachen Rauchgeschmack meinten wahrgenommen zu haben, erstaunt es uns doch, dass die Chlushütte des SAC Entlebuch zugänglich ist: zwei geöffnete Paare Fensterläden im oberen Stock sowie der freigeschaufelte Eingang weisen auf Anwesende hin. So treten wir mal in den grossen Vor- und Holzraum ein - und bald laden uns die sieben Schneeschuhläufer, welche hier übernachtet haben, ein, uns im Obergeschoss mit an den Tisch zu setzen, und offerieren uns Kaffee „mit“ und Kuchen. Angesichts der Wetterlage seien sie auch davon abgekommen, auf den Hengst zu gehen - und würden später unseren Spuren zur Alp Schlund folgen …

 

Einmal mehr erkennen wir darauf, wie schwierig es ist, sich im dichten Nebel zurechtzufinden - auch wenn man denkt, man kenne sich doch gut aus in der Gegend: lange meinen wir, wir stiegen zu stark bergwärts an, einer glücklicherweise vorhandenen Spur folgend. Beinahe schon wollen wir umkehren, als wir die uns bekannten http://www.hikr.org/gallery/photo1060024.html?post_id=63180#1 Gedenksteine erblicken - so steht nun, da ab hier die Wegspur wieder abwärts angelegt ist, dem Marsch nach P. 1604 und danach durch die Ober Ruchweid nichts entgegen. Im Gegenteil: Ursula und Jumbo finden sogar abschnittweise beste Verhältnisse zum Skifahren vor (viel lockerer Pulverschnee auf guter Unterlage)!

Selbstverständlich ziehen mir die beiden auch in der längeren Waldpassage davon - ich sehe sie erst wieder, wie sie den kurzen Gegenanstieg zur Alp Schlund hoch marschieren. Hier, neu von Claudio geführt, und aufgeräumter und netter, einladender wirkend, kehren wir ein, bevor wir uns weitermachen: auch der Hengst ist heute kein Thema.

 

So nehmen die Skifahrer die Abfahrt zur Hirsegg unter die Bretter, während ich, meist der Strasse entlang, zurück schreite zum Parkplatz Wagliseichnubel. Wo dann wohl der anspruchsvollste Teil des heutigen Unternehmens folgt: dreimal rutsche ich mit dem Auto beinahe quer auf der vereisten, rutschigen Strasse runter …

 

Unterwegs mit Jumbo 


Tourengänger: Ursula, Felix


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