Nachmittagstour hoch überm Inntal - Kühberg und Zunterköpfl


Publiziert von maxl , 3. März 2014 um 13:53. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Rofangebirge und Brandenberger Alpen
Tour Datum:23 Februar 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Das schöne Örtchen Schönau - am besten über Glatzham zu erreichen. Dafür an der Bushaltestelle abbiegen. Im ruhigen, urigen Schönau überall Parkgelegenheiten
Unterkunftmöglichkeiten:keine

Ja nun, große Namen sinds wirklich nicht, diese kleinen Gipfelchen auf der Nordseite des Inns, aber für derartige Verhältnisse bieten sie doch unbestreitbare Vorteile. So führt der Zustieg lange Zeit durch eine sausteile, apere Südflanke, oben hats dann zwar ein bisschen Schnee, aber dafür ists auch einsam - garantiert sogar, wenn man die Tour eher in den Abend reinplant. So kann man dann das sensationell warme Licht über den Alpen genießen, in aller Ruhe, so hat mans gern...

Start ergo recht spät gegen viertel nach zwölf im idyllisch gelegenen Schönau. Im Ort gehts rechts hinauf, an einem Hof vorbei und auf ein kleines, nettes Steigerl, dass sich bald deutlich aufschwingt. Nach kurzer Zeit stoßen wir auf eine grauenhaft hässliche Baustelle, viel Beton und Schutt, Verbotsschilder, ach herrje, aber man kann trotzdem einfach durchgehen (zumindest an einem Sonntag) und stößt oben wieder auf den Steig. Notfalls ist eine Umleitung ausgeschildert....

Der Steig führt nun in vielen Kehren, teils etwas albern versichert, durch die steile Südflanke - er ist enorm luxuriös angelegt und hat genau die richtige konstante Steigung, um schnell an Höhe zu gewinnen. Erst kurz vor dem Niederleger der Nachberg-Alm ist er von knöcheltiefem Laub bedeckt, das eine nachgerade sensationelle Gleitfähigkeit aufweist.... naja, dann haben wir uns die Pause an der Alm auch wirklich verdient.

Der Niederleger der Nachberg-Almen, den wir nach 75min Gehzeit erreichen, zieht sich über einige Höhenmeter. Wir wählen die zweite Hütte für eine Rast, auf einer sonnenverwöhnten Bank mit gigantischem Inntalblick. Gott, ist das schön. Leider sind die Berge nach wie vor noch etwas in Wolken, aber AKW setzt sich schon langsam durch, das steigert die Vorfreude...!

Nach ausgiebiger Rast also weiter, zunächst zu den oberen Hütten des Niederlegers, dann auf einen Steig durch einen Wiesenhang, der eine Fahrweg-Schleife abkürzt. Dort, wo wir wieder auf den Fahrweg treffen, beginnt der winterliche Teil der Tour. Zunächst gehts sehr angenehm auf dünner Stapfschnee-Auflage den Fahrweg weiter zum Nachberg-Hochleger hinauf. Etwas östlich davon kommen wir an der Scharte zwischen Zunterköpfl und Kühberg heraus (gute halbe Stunde ab Niederleger, alles T2) und beschließen, erstmal den Kühberg weglos anzugehen... wenn man schon mal da ist....

...also rein in die dicht bewaldete Südflanke. Die ersten Schritte unterhalb des Waldes sind noch weitgehend schneefrei, danach wirds freilich anstrengend und wir schnaufen die steile Waldflanke durch den tiefen, teils schon etwas faulen Schnee hinauf. Oben angekommen stellen wir etwas konsterniert fest, dass wir mitnichten "oben" sind, sondern noch einen ziemlich langen, dafür auch reichlich mit Latschenwerk bestückten Rücken vor uns haben. Und man bricht oft im Schnee bis zum Bauchnabel ein, die Latschen machens möglich.... also Zähne zusammen gebissen und durch - irgendwann stehen wir am höchsten Punkt, der leider alles andere als ein schönes Panorama aufweist, aber was solls, wir sind ja nicht zum Spaß hier. Stunde ab Nachberg-Hochleger, Schwierigkeit W3 (=Wühl3).

Wirklich, so richtig lohnen tut sich der Kühberg nicht, eine Fleißaufgabe, das Zunterköpfl ist der schönere Gipfel. Der Vorteil unseres umfangreichen Abstechers ist allerdings, dass es nun schon gegen Abend geht, jegliche Restbewölkung inzwischen das Weite gesucht hat und die tiefe Sonne die Berge in ein ganz warmes, schönes Licht taucht. Um halb fünf sind wir wieder am Hochleger angekommen und folgen nun der luxuriösen Stapf-Spur hinauf zum Zunterköpfl. EIne flotte Viertelstunde später stehen wir am GK dieses zwar kleinen, aber doch enorm aussichtsreichen Gifpelchens, knipsen, was das Zeug hält und saugen die tolle Abendstimmung förmlich auf. Leider ists ebenso saukalt, so dass wir nach einer viertel Stunde Gipfelrast wieder das Weite suchen. Also zunächst hinabgeeilt zum Hochleger, dann über den Fahrweg zum Niederleger zurückgestapft, wo wir natürlich froh sind, den Schnee nun endlich hinter uns zu haben - die Schuhe sind inzwischen reichlich nass...!

Vom Niederleger aus haben wir jetzt noch ein Stünderl Abstiegszeit durch die steile Südflanke vor uns. Die letzten 20min müssen wir tatsächlich noch unsere Stirnlampen bemühen, kein Problem auf diesem breiten Weg. Um halb sieben etwa, also nach eindreiviertel Stundebn Abstiegszeit, sind wir zurück in Schönau. Und wirklich rundum zufrieden, haben wir den Tag doch mal wieder gebührend genutzt in diesem sonderbaren Bergwinter 2013/14.... die Möglichkeiten, Frühlingstouren zu machen, sind doch einfach zu verlockend, um sich in schattige, kalte Nordflanken zu begeben. Dafür nimmt man auch bisweilen kalte Füße in kauf...!

Tourengänger: andl, maxl


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Kommentare (1)


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Chris90 hat gesagt:
Gesendet am 5. März 2014 um 14:42
Des schaugt ja nach einer lässigen Runde aus! Muss ich unbedingt auch einmal nachgehen...
Lg Christian


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