“Im 15. Jh. gehörte das Leihegut C. den Edlen von Ramstein“!


Publiziert von Henrik , 12. November 2014 um 18:47.

Region: Welt » Schweiz » Jura
Tour Datum:23 Februar 2014
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-JU   CH-SO 
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 350 m
Abstieg: 350 m
Strecke:Courchapoix - Fringeli - Bärschwil
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV
Kartennummer:Gourmessa

…Zürich, Basel, Bern … ein bisschen fern, St. Gallen und Genève….und noch eine Vielzahl mit viel Historie….aber, Leute, im Jura hat auch Geschichte stattgefunden. So findet sich im Helvetischen Diktionär  eine Notiz über den Flecken „Courchapoix“, z. B. hier mit diesem Zitat: “Im 15. Jh. gehörte das Leihegut C. den Edlen von Ramstein“!
 
… mein Name ist Silberstein, aber ausser dem Namen findet sich nirgends eine Spur von Edeltum oder Leihegut bzw. Schlossherr! Das einzige Gut, dem ich fröne und das manchmal edel daherkommt, ist die deutsche Sprache – also weniger GALA als NZZ Feuilleton….nur so zur gemeinsinnlichen Erhellung….
 
… wir reisen an mit der S 3 von Basel nach Delsberg (Delémont), steigen um in den Postbus, der das Val Terbi bedient. Etwas zum Val Terbi möchte ich hier unterbringen – noch ist es nicht lange her, da schrieb ich  in einem Bericht etwas über das Val Terbi, und es gab hikr.s, die glaubten, das sei was Ausserirdisches. Das sich weitende Tal nach Delsberg hin, wird entwässert durch die Scheute (Scheltebach), dessen Ursprung unterhalb des Scheltenpasses liegt, der Balsthal mit Delsberg verbindet – eine Region wie aus einem Märchenland…. eine Landschaft mit Mystik und „Waldmenschen“ (no Bigfeet). Prairies, pâturages, forêts et nombreux chemins et sentiers qui permettent de parcourir ce patrimoine en des lieux variées et changeants au fil des saisons. An Wochenenden kann es allerdings zu Massenaufläufen kommen, die Passage ist bekannt für Biker und Motorräder. Vom Scheltenpass sind es nur wenige HM zur Hohen Winde, daselbst mit einem Sektionshaus des SAC Breitenbach. Und gegenüber liegt die Bergwirtschaft Matzendörfer Stierenberg.
 
… das Val Terbi ist auch kulinarische eine Verführung – zuletzt haben wir im „Canon d’Or“ hervorragend gespeist (Oktober 2014). Das Lokal sieht von aussen her aus wie ein Kaufladen, mit heruntergelassen Markisen…doch drinnen wird gekonnt verführt!
 
… in Courchapoix verlassen wir den Postbus und setzen uns ins Relais Val Terbi. Auch hier sagt die Äusserlichkeit höchstens aus, dass die Schale nie die ganze Wahrheit verspricht – wir sind begeistert. Und auch an diesem Sonntag beinahe alleine im grossen Saal.  Unser Wanderziel liegt ennet des Fringeli, somit haben wir etwas zu steigen und zum Verbrennen, und schliesslich HM, die „vernichtet“ werden….eigentümliche Redewendung…die Sonne lugt gerade aus den Wolken hervor, als wir starten!

… Gleich hinter dem Restaurant beginnt unser Spaziergang hinüber nach Bärschwil über das Fringeli. Leicht ansteigend zuerst auf Hartbelag, dann auf einem Bauschuttgemisch mit Hausziegeln (werden gerne draussen verwendet), dann mit Schotter, schliesslich dann Mergel und zuletzt den Schläge aufnehmende Waldboden – die Sehnsucht jeden Läufers!
 
… die Flur „Sur les Morcelas“ [auf der Teilet] passieren wir auf einer Betonpiste, die dann schwungvoll im Wald endet. Hier steigen wir hinan bis an dessen Ende eine Refuge erscheint – der Weiterweg stürzt hinab, und schon liege ich infolge mangelnden Trainings und fehlender Kondition im feuchten Waldgebiet, weder dünne Baumstämme noch Wurzeln konnten meinen 5-Meter-lang-Hinfall nicht bremsen – Quintessenz: vom Bahnfahren,  Autofahren und der Bequemlichkeit sich distanzieren. Vorsätze scheitern allerdings meist, oder?
 
… zwischen dem Hof Nieder Fringeli und dem Hof La Providence führt der WW durch eine kleine Schlucht – kein Gesslerhut gilt es zu grüssen, eher achte man im Steilbereich auf Schleifspuren und Fall“gruben“. Die Kuppe, die wir erreichen müssen, um dann nach Bärschwil runter zu laufen, hat den Namen „Falchriedberg“…. Hier steht schwerstes Holzschlaggerät, Langholzwagen und riesige Trecker – der Boden ist feucht und total aufgerissen, ein grünes Tohuwabohu liegt beidseitig des Weges. Wir täppeln, um nicht im Morast zu „versaufen“, unterzugehen, um Spritzer an Hosen zu vermeiden, statt 30 Minuten, „verbrauchen“ wir hier beinahe eine Stunde – wie romantisch sind doch die Bilder, als das Pferd noch im Wald zugelassen war, um Stämme zu ziehen und beim Roden unverzichtbar war.
 
… wir treten auf einer Lichtung hinaus und sehen vor uns Bärschwil, das zum Kanton Solothurn gehört. Hier wird noch Landwirtschaft betrieben und gelebt, doch viele Schlaf-„Städter“, die morgens nach Laufen fahren, dort grösstenteils mit dem ICN und aber auch mit der S 3 weiterreisen, arbeiten in Basel. Bärschwil: Ländlich ist unser Dorf eingebettet in die solothurnischen Juraketten und zweigeteilt in die Sonnenstube Wiler und das alte Dorf am Fusse des Fringeliberges - zugleich Sprach- und Kantonsgrenze zum welschen Jura. Stündlich gibt es eine Postbusverbindung via Grindel (Baselland) nach Laufen.  Und der Bus ist leer….
 
… das Val Terbi sowie dessen Zugang zum Scheltenpass empfehle ich unter der Woche einzig deshalb, „totally lonesome“!
  
Spaziergang und Gourmessa mit Claudia
  

 


Tourengänger: Henrik
Communities: Touren und Tafeln


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt: "lecker" ...
Gesendet am 29. Dezember 2014 um 21:05
dein Bericht ;-)

winterliche Grüsse aus dem KH

Felix


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