Rekonvaleszententüürli auf den Mariannehubel


Publiziert von TomClancy , 16. Februar 2014 um 21:15.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum:16 Februar 2014
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 980 m
Abstieg: 980 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Postauto nach cff logo Grimmialp, Hotel Spillgerten

Der Start in den Februar ist leider aus gesundheitlichen Gründen etwas harzig gewesen: Grippe sei Dank! Nun, richtig auskuriert ist die Sache noch nicht, aber ich kann mich bereits wieder auf den Füssen halten, also was hindert mich, ein kleines Rekonvaleszenten-Tüürli zu machen?

Nach dem schönen Ausflug auf das Rauflihore von Mitte Januar, visierte ich heute also wieder das Diemtigtal an. Der Mariannehubel war mein heutiges Tourenziel: moderate Höhenmeter und ein nicht allzu steiler Aufstieg waren ausschlaggebend für diese Wahl.

Die Anreise gestaltete sich im gewohnten Rahmen. Nur mit den eigenartigen Zugskompositionen im Lötschberger/Zweisimmer-Zug hab ich immer noch etwas „Kommedi“. Also ab jetzt steige ich brav im letzten Wagen ein, dann kann nichts schief gehen.

Das Diemtigtal präsentiert sich frisch verschneit und nebelverhangen. So stelle ich mich auf meditatives Gehen im ruhigen Tal ein. Ganz fein schneit es und ich benutze die Forstrasse für den Aufstieg. So gewinne ich gleichmässig Höhenmeter um Höhenmeter bis zum Alpetli. Es ist windstill und so kann man den Neuschnee richtig geniessen. Doch da ändert sich der Stil drastisch. Wie sagt doch so schön letzthin jemand: „Skitüüreler die eine schöne Spur ins Gelände legen können sind eine aussterbende Spezies und gehören unter Artenschutz.“ Ganz so schlimm ist es natürlich nicht, aber es geht für meine heutige Form ganz ordentlich zur Sache und mein Drehzahlmesser steigt schnell in die rote Zone. Aber immerhin ist gespurt, das ist beim heutigen schönen, ca. 20 Zentimeter tiefen Pulverschnee für mich entscheidend und dafür bedanke ich mich auch ganz artig. bei meinen Vorspurerinnen und Vorspurern!

Bei der Alphütte auf 1794 MüM mache ich eine kurze Verschnaufpause und dann geht es über den föhrenbestockten Rücken hoch. Etwas abgeblasen ist er schon, aber nur eine Stelle ist etwas vereist. Es weht nun ein stetiger, kräftiger Wind. Trotzdem erreiche ich problemlos den Pt. 2083. Eine deutsche Tourengruppe fellt hier an und macht sich an die Abfahrt. Aber der Gipfel liegt so verlockend vor mir, ich versuch‘s einfach. Wenige Minuten später höre ich irgendwo Giachem und Gion blöken: "Khempfa, khempfa!" Und Kampf ist im Moment wirklich angesagt. Der Puls steigt in ungeahnte Höhen und ich arbeite mich wirklich Schritt für Schritt vorwärts. Ueli Steck ist sicher auch auf 8400 Metern noch leichtfüssiger unterwegs als ich. Was soll‘s, nun bin ich oben und kann durchatmen. Ich teile den grosszügigen Gipfel mit der netten, fitten Vorspurerin, die in ihrer Bescheidenheit ungenannt sein will. Das Wetter ist nicht so einladend, also beschränkt sich die Gipfelrast auf einige Minuten und schon bald machen wir uns gemeinsam auf die Abfahrt. Kurz aufgehalten von der erfolglosen Suche nach einer entflohenen Thermosflasche (ein potentieller Finder darf sich bitte bei mir melden!) folgen wir  der Aufstiegsroute. Die Abfahrt gestaltet sich sehr viel besser als befürchtet. Der Pulver ist ganz angenehm zu fahren und so geniessen wir jeden Schwung bis zur Waldeinfahrt. Das hat richtig Spass gemacht!

Die nun folgende Bobbahn durch den Wald ist etwas kraftzehrend (für mich als notorischen Stemmbögeler jedenfalls) und so treffe ich meine nette Begleitung erst wieder beim Parkplatz beim Senggibach. Das Poschi steht schon bereit. Ein toller Tourentag geht zu Ende!

Tourengänger: TomClancy
Communities: Skitouren, ÖV Touren


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