Flumser (Föhn!!-)Berge


Publiziert von countryboy , 16. Februar 2014 um 13:30.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:15 Februar 2014
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 420 m
Abstieg: 420 m
Strecke:ca. 13km: Prodalp - Panüöl - Fursch - Teilstück zur Spitzmeilenhütte - Fursch - Panüöl - Prodalp
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem Auto nach Flumserberg-Tannenheim
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Start/Ziel identisch
Unterkunftmöglichkeiten:Panüöl, Fursch, Spitzmeilenhütte
Kartennummer:1:25'000 Internet Kartenausschnitt

Howdy!

Ein bisschen Ausschlafen, gemütlich Frühstücken, Packen. So kann's gut und gerne 9 Uhr werden, bis man im Auto sitzt und auf der Suche nach Schnee vom Bodensee gen Süden fährt; auf nach Flumserberg. Dort wollte ich mich selbst davon überzeugen, wie es sich in der Schneearena zwischen Maschgenkamm und Spitzmeilen so wandert...

Facts zur Wanderung:

Wetter: Prodalp bis Panüöl sonnig, im Mittel ca. 5°C; rund um Alp Fursch gegen 0°C, Föhnsturm, Sonne und Wolken abwechselnd
Schneehöhe: 50cm-100cm (zwischen Alp Fursch und Spitzmeilenhütte teils abgeblasene Hügel)
Einstufung: Prodalp bis Alp Fursch WT1, Alp Fursch bis Spitzmeilenhütte WT2
Gefahren: bei normalen Verhältnissen kaum Gefahren; die Winterwanderwege sind gut unterhalten; zwischen Alp Fursch und Spitzmeilenhütte ist die Wegführung mit orangen Pfosten markiert (abseits davon vereinzelt Triebschneemulden)
Lawinenstufe: erheblich
Zeit: inkl. Pausen


Wanderbericht:

Darf ich meinen heutigen Begleiter vorstellen? Er heisst Föhn und kommt aus südlicher Richtung. Ich donnere die Rheinautobahn hoch und die anfänglich milden 7 Grad haben sich alsbald auf 16 Grad hochgearbeitet. Dies und die Tatsache, dass ich heute meine Fahrtrichtung mit ziemlich festem Griff am Lenkrad verteidigen muss, sind noch okay. Föhn. Wenn der Spritverbrauch dann aber Werte eines 20-jährigen Pickup-Trucks erreicht, hört der Spass auf. Föhn! Aber naja, ich wollte mir wieder mal richtig die Beine vertreten, Föhn hin oder her.

Um 10:30 Uhr starte ich meine Wanderung bei der Bergstation Prodalp (hier wieder "normalere" 5 Grad). Dank des gut gepisteten Winterwanderwegs trage ich meine Schneeschuhe bis auf Weiteres in Händen anstatt an den Schuhen. Bis Panüöl folge ich besagtem Weg, der stetig aber nie wirklich steil ansteigt. Bis hierhier hatte die Wanderung schon fast sommerlichen Charakter und der exhibitionistisch veranlagte und übertrieben freiheitsliebende Wanderer wäre wohl in Versuchung gekommen, nackig zu Berg zu gehen. Ich gehöre jedenfalls nicht zu jener Sippe, sondern schwitze gerne in alter Manier im Baumwoll-Tshirt. ;-) Nach kurzer Fotopause und einem Schluck Wasser setze ich meinen Weg zur Alp Fursch fort. Etwa auf halbem Weg zwischen Panüöl und Fursch wurde es aber ziemlich ungemütlich. Man sah den Föhn über die Spitzmeilen-Bergkette ins Schilstal fegen und starke Böen waren jetzt deutlich spürbar. Im offenen Gelände die Jacke auszuziehen und einen Fleece-Pulli drunterzuziehen wird so zu einem kleinen Akt der Kunst.

Bis zur Alp Fursch ist der Winterwanderweg gepistet, also mit oder ohne Schneeschuhe problemlos machbar (WT1). Bei der Alp Fursch angekommen, lasse ich die Eindrücke des Föhnsturms etwas auf mich einwirken, bevor ich mich von einem "Schpätzli"-Schild ins Warme locken lasse. Als Skitourer oder mit Übernachtung in der Spitzmeilenhütte hätte ich meine Wanderung wohl fortgesetzt. Aber durch den Sturm je rund 1.5h hoch und wieder runterstapfen, dafür war's mir dann doch etwas zu widerwärtig. Die Spitzmeilenhütte läuft nicht weg. Nach dem guten Essen in der Furschhütte, wandere ich noch etwas weiter Richtung Spitzmeilenhütte, einfach um noch etwas mehr auf Tuchfühlung mit dem Sturm zu gehen. Die vom Wind bewegten Eiskristalle stechen wie tausend Nadeln stetig auf jede unbedeckte Körperstelle ein. Sowas möchte ich nicht bei -20 Grad erleben! Schliesslich kehre ich um und kehre nach Panüöl zurück. Dort folge ich erst dem Winterwanderweg Richtung Maschgenkamm und biege etwas später wieder in Richtung Prodalp ab.

Bei der Bergstation Prodalp könnte man Schlitten mieten (15.-/Tag). Ich erinnere mich an den hohen Benzinverbrauch der Anfahrt und verspürte den Drang, diese Kosten wieder reinzuholen. Also doch nur die bereits bezahlte Talfahrt in der Gondel. Und eigentlich waren ja Wanderung und Föhnsturm heute Erlebnis genug.

Nächste Woche wartet das Bündnerland auf mich...

Gruss,
countryboy

P.S. Meinen Hut habe ich in weiser Voraussicht zuhause gelassen und mit Cap und Kappe Vorlieb genommen. ;-)

Tourengänger: countryboy


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Kommentare (3)


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wam55 hat gesagt: Den Hut zuhause gelassen,
Gesendet am 16. Februar 2014 um 21:16
deshalb habe ich Dich nicht gesehen, als ich von der anderen Seite des Walensees zu den Flumserbergen rüberblickte ;-)

Gruess vom Werner

countryboy hat gesagt: RE:Den Hut zuhause gelassen,
Gesendet am 19. Februar 2014 um 17:40
Salü Werner
Ich war einmal bei starkem Föhn mit meinem Hut unterwegs (Augstenberg FL). Habe meine Lehren draus gezogen! ;-)
Wie unterschiedlich die Umgebung doch sein kann, obwohl wir nicht wirklich weit voneinander unterwegs waren: bei dir fast sommerliche, bei mir beinahe arktische Bilder.
Gruss, Yves
P.S. Vielleicht laufen wir uns irgendwann mal über den Weg; hoffentlich hab ich dann meinen Hut an. :-)

wam55 hat gesagt: RE:Den Hut zuhause gelassen,
Gesendet am 19. Februar 2014 um 21:27
Ja, das Klima am Walensee ist schon speziell. Es hat fast für jeden etwas!
Sollten wir uns mal über den Weg laufen, wirst Du mich wohl an meinem Hund erkennen. Er ist eigentlich immer dabei.

Gruess vom Werner


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