Chli Glatten 2305m


Publiziert von Bombo , 15. Februar 2014 um 17:32.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:15 Februar 2014
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   Ortstockgruppe   CH-SZ 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 1260 m
Abstieg: 1260 m
Strecke:siehe GPS-Datei
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Muotathal - Bisistal - Saliboden (kostenlose Parkplätze) --> 4x4 von Vorteil, sonst Ketten mitnehmen
Kartennummer:LK 1:50'000, Bl 246 S "Klausenpass"

David gegen Goliath - im Schnee wie auch im Wasser


Schon vor 2 Wochen bei der gleichen Tour zeigte sich der "älteste Urner" von seiner ruppigen Seite - wir spürten damals aber nicht viel davon, zumal wir doch immer windgeschützt aufsteigen konnten. 

Auch für heute hatte der Wetterbericht wieder Föhn von seiner stärksten Sorte angekündigt - für mich somit klar, dass ich genannte Tour nochmals wiederholen wollte, ebenfalls wieder mit Verzicht auf den Glatten 2505m, zumal es dort oben ziemlich orkanmässig ausgesehen hat. 

Da ich für den heutigen Nachmittag noch ein zweites (Windsurf-)Abenteuer auf dem Aegerisee geplant hatte, startete ich heute bereits als "early bird" kurz nach 7.00 Uhr im Sahli 1149m mit dem Vorteil, dass ich wie erhofft unverspurte, top eingeschneite Hänge antreffen durfte, mit dem Nachteil aber auch, dass ich ab dem Grosse Gade 1434m aufgrund der vom Wind längst verwehten Aufstiegspur alles wieder neu spuren durfte. Das nagte dann doch ziemlich an den Energiereserven, gab es doch einiges an Triebschnee "wegzupfaden". Dass sich beim Grosse Gade auch noch meine Sonnenbrille selbständig machte und ich dadurch unfreiwillig in den Genuss von "Bonus-Höhemeter" kam, passte ziemlich gut zu diesen Anstrengungen (deshalb die Schlaufe auf dem GPS-Track...).

Interessanterweise hatte der Föhn heute, verglichen mit der Tour zuvor, mit mir kein Erbarmen - der Wind preschte praktisch non stop frontal auf mich ein und dies, obwohl ich praktisch auf selber Spur wie damals lief. Zweimal wurde ich sogar beinahe vom Ski geworfen, mehrere Male nahm mir der aufgewirbelte Schnee die Sicht (vor allem oberhalb des Wächters Butzen). Man glaubt es kaum und es mag eigenartig klingen - aber solche Naturgewalten können auch Spass machen, vor allem wenn man im Endeffekt das Kräftemessen dann auch für sich entscheiden kann. 

So erreichte ich nach knapp 3 Stunden den Startpunkt für die Abfahrt, welcher sich südlich des Chli Gatten 2305m befindet. Vorsicht beim Start vor Wächten! Nachdem schon die ersten Meter in schönstem Pulver gezeichnet werden durften, wurde dann die Erwartung definitiv auch erfüllt: Die Nord-Abfahrt unterhalb der March Chälen war schlichtweg fantastisch - perfekt eingeschneit, schöner Pulver auf einer guten Unterlage. Ab ca. 1800m änderte dies jedoch markant - windgepresster Schnee wechselte sich mit schwerem Pulver ab. Zum Glück gibt's in dieser Gegend windgeschützte Mulden, in welche man ausweichen kann - auch hier gab's dann nochmals ein Pulver-Eldorado, wie ich es auf dieser Höhe bei den heutigen Bedingungen nicht mehr erwartet hätte. 

So schön dieser Teil auch war, so mühsam wurde dann die restliche Abfahrt über die Alpstrasse hinunter zur EBS Talstation 1155m. Vor 2 Wochen perfekte Bedingungen, heute vereiste, teilweise verharschte alte Abfahrtsspuren, welche zwar ein zügiges Vorwärtskommen garantierten, das Bremsen jedoch zu einer nicht ganz trivialen Übung machten. Dafür reichte der Schuss der letzten Abfahrtsmeter, um bis vor das parkierte Auto zu düsen. 

Die Einkehr im Schwarzenbach liess ich heute aus, dafür ging's nach Hause, wo die Skis raus genommen und die Windsurfausrüstung eingepackt wurde. Es folgte wenig später der perfekte und dank kräftigen Föhn mit viel Speed untermalte Raumschot-Kurs von Morgarten quasi direkt nach Hause in die warme Stube. Dass ich wenige Sekunden später nach dem Auswassern inklusive Neopren-Anzug unter der wohlverdienten heissen Dusche stand, das habe ich definitiv noch nie erlebt. Und all das am 15. Februar - Frau Holle und Petrus, was ist nur los mit Euch?


Fazit: 

Dort wo das Freeride-Herz schneller schlägt super Verhältnisse angetroffen. Sonst wie erwartet windbearbeitet und entsprechend streng im Aufstieg. Dank frühem Start das gesamte Gebiet alleine genossen, das hat man hier auch nicht alle Tage. Und mit dem "Windsurf-Downhill" wurde dieser Tag noch perfekt abgerundet - was will man noch mehr?


Tourenzeiten:
 
Start Sahli: 07.06 Uhr
Abfellpunkt: 09.56 Uhr
Ankunft Sahli: 10.47 Uhr
Aufstiegszeit: 2h 51min (inkl. Pausen)
 
 
SLF: "Erheblich"




Route Nr. 650a - SAC Zentralschweizer Voralpen und Alpen - Martin Maier



Tourengänger: Bombo


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Kommentare (2)


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orome hat gesagt:
Gesendet am 16. Februar 2014 um 08:01
Dann lässt Du Dir Deine Laune von dem merkwürdigen Wetter also nicht verderben, sehr gut! Vor allem, wenn sich dann doch noch ein super Tag ausgeht.

Grüsse aus dem Umzugsstress ;)

Bombo hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. Februar 2014 um 11:55
Du sagst es :-) Gib mir noch Bescheid, bevor's bei Euch dann losgeht.

Bis bald,
D.


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