Niederhorn (1963 m) - das kurzzeitige Schönwetterfenster genutzt


Publiziert von dulac , 13. Februar 2014 um 02:33.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum:11 Februar 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:bis Beatenbucht ab Thun bzw. Interlaken mit Bus Nr. 21, dann Standseilbahn Beatenbucht - Beatenberg (im GA enthalten)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dto.
Kartennummer:SLK 1:50.000 Berner Oberland

Das Niederhorn, obwohl nicht übermässig hoch, ist ein sehr attraktiver Aussichtsberg. Vor Jahren hatte ich davon schon einen Vorgeschmack bekommen, damals allerdings im Sommer und bei nicht optimaler Sicht. Für den heutigen Tag hatte meteo eine kurzzeitige Lücke zwischen den Tiefs angekündigt, von Westen her fortschreitend. So waren die Chancen hier besser als etwa in der Ostschweiz.
 
Bis kurz vor Bern war es bei der Anfahrt am Morgen allerdings noch trüb und bedeckt, so dass Zweifel aufkommen konnten. Doch dann riss es auf, zumindest bis zur Auffahrt mit der Standseilbahn nach Beatenberg. Denn hier hatte es noch viel Restgewölk.
 
Bei Ankunft in Beatenberg entpuppte sich dies allerdings nur als Teilproblem. Denn anders als im Prospekt, wo sich der Ort als Winterwanderparadies darstellt, wird der ortsunkundige Wanderer an der Bergstation erst einmal alleingelassen.
 
Dies wäre weniger problematisch, wenn diese Wege im Übersichtsplan auf einer richtigen Karte eingezeichnet gewesen wären. Da hätte es genügt, Karten lesen zu können. Doch es war eine schematische Darstellung. Da pinkfarbige Wegweiser vor Ort fehlten, war nun auch noch Hellsehen gefragt.
 
Das freilich ist nicht meine Paradedisziplin. Und so irrte ich zunächst nach Gefühl ein wenig hin und her. Die (Sommer-) wegweiser zeigten dann aber zumeist auf verschneite Wanderwege und die an den Fahrsträßchen angegebenen Ziele schienen überall hinzuführen, nur nicht auf´s Niederhorn.
 
Da im Prospekt als Ausgangspunkt aber immer die Bergstation auf dem Niederhorn angegeben war, kam mir dabei schon der Gedanke, dass dies vielleicht kein Zufall ist, sondern auch an pekuniären Geschäftsinteressen der Bergbahn liegen könnte.
 
Erfreulicherweise traf ich dann jedoch einen Ortskundigen, der mir erklärte, ich könnte dem beim Restaurant Rietboden beginnenden Fahrweg folgen, der würde auf jeden Fall bis Vorsass hinaufführen. Nun hatte ich es zuvor schon mit diesem Fahrweg probiert, aber da er bald weitgehend eben verlief und auch die Zielangabe nicht passte, war ich wieder umgekehrt. Dementsprechend reserviert war ich zunächst gegenüber der Empfehlung. Doch da er sie mir noch einmal ausdrücklich bestätigte, kehrte ich nun doch noch einmal dorthin zurück. Und tatsächlich, geraume Zeit später wurde klar; der Winterwanderweg ist identisch mit einem breiten Fahrweg, welcher jedoch nur unter sehr restriktiven Voraussetzungen befahren werden darf.
 
Ein sehr schöner, gewalzter Weg, der durch frischverschneiten Nadelwald führt, keine Fußspuren außer jetzt meinen. Allerdings so gemächlich ansteigend, daß die eigentlich wenigen Höhenmeter bis Vorsass doch unverhältnismäßig viel Zeit kosteten.
 
Auf dem Weg dorthin herrschte mittlerweile immer mehr Sonnenschein. Ab Vorsass war der weitere Aufstieg nicht nur durch (Winter-)wegweiser ausgeschildert, sondern auch noch durch Stangen markiert. Bis zum „Gipfel“, der eigentlich mehr einem Gipfelgrat ähnelte,  hatte es nun zur Abwechslung noch die eine oder andere (relativ gesehen) etwas steilere Passage.
 
Während der Brotzeit auf einer der Bänke ein Wechselspiel von freier und wolkenverhangener Sicht auf die hohen Berner gegenüber im Süden.
 
Danach flotter Abstieg, unterbrochen nur von einer knapp halbstündigen Rast auf  Vorsass. Die allerletzten Serpentinen vor Beatenberg dann noch über die nur gering verschneiten Wiesen in direkter Linie abgekürzt.
 
Die ursprünglich vorgesehene Variante für der Rückweg über Waldegg war heute leider nicht mehr drin. Die am Vormittag bei der Wegsuche verlorene Zeit und die zufällig entstandene, entspannte aber auch temporeduzierende Plauderei auf dem letzten Teil des Aufstiegs mit einer sympathischen Einheimischen, hatten ihren Tribut gefordert. Noch ein Grund für einen erneuten Besuch! Denn schön ist´s hier ja, keine Frage!
 

Tourengänger: dulac
Communities: ÖV Touren


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Kommentare (3)


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Runner hat gesagt: auweja !
Gesendet am 14. Februar 2014 um 13:04
Danke für die einleitenden Worte. Ich habe ab und an schon bei 'beschilderten' Wegen Mühe. Ich werde mir den Weg zu Beginn merken, falls ich es im Winter noch auf's Niederhorn schaffe - geplant ist's ...

dulac hat gesagt: RE:auweja !
Gesendet am 16. Februar 2014 um 23:47
Noch eine kleine Ergänzung als Nachtrag, wie man den Rietboden am einfachsten findet:
Ausgangs der Bergstation erst nach links, danach nach rechts auf den leicht ansteigenden "Erich-von-Däniken-Weg". Hinter dem Rietboden dann wie schon beschrieben wieder nach links abbiegen.
Falls Du es im Winter nicht mehr schaffst, das Niederhorn ist auch im Sommer ein schönes Ziel. Und dann lässt sich die Beatenbucht überdies auch per Schiff erreichen.

Runner hat gesagt: RE:auweja !
Gesendet am 17. Februar 2014 um 12:34
besten Dank - werde es mir merken !

Gruäss Runner


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