Über Serfauser Pisten auf einen Bergkamm mit unberührtem Schnee


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 26. Januar 2014 um 19:33.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Samnaun-Gruppe
Tour Datum:25 Januar 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 1 Tage 8:00
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit Fahrrad zum Garmischer Bahnhof, Zug nach Ehrwald, Busse bis Serfaus Seilbahn
Unterkunftmöglichkeiten:Kölner Haus

Am Samstag, 25.01.14 radelte ich von zuhause zum Garmischer Bahnhof, um um 06.37 Uhr mit dem Zug nach Ehrwald zu fahren. Mit Bussen fuhr ich von dort bis zur Seilbahn in Serfaus, an der ich erst um 11.00 Uhr ankam. Ich nahm die Komperdell-Bahn zur Mittelstation nahe dem Kölner Haus, sonst hätte ich die Tour nicht durchziehen können (für den letzten angestrebten Gipfel hat es dennoch nicht mehr gereicht).

Auf der linken Piste unter dem Lazid stieg ich auf. Dort hatte ich relative Ruhe, da sie die meisten Zeit frei von Skifahrern war. Am Kamm, der vom Lazidkopf in westliche Richtung verläuft u. sich Böderköpfe nennt, stieg ich zum höchsten Punkt auf. Es war keine Spur vorhanden.
Am einfach zu begehenden Bergrücken stieg ich etwas zu einer Scharte ab, dann wieder wenige hm auf zur Scheid.
Hinter der Scheid musste ich ca. 100hm auf einer Piste absteigen. Dann wanderte ich die relativ flache Piste zum Arrezjoch. Von dort über eine ebenso flache Piste bequem zur Pezidbahn-Bergstation. Zum Gipfel waren es noch ca. 30hm, die ich auf einer alten Spur bewältigte.

Über die etwas niedrigere Kammerhebung des Pezids verließ ich das Pistengelände. Am Grat stieg ich ca. 100hm in eine Scharte ab, um hinter ihr zum Riefenkopf aufzusteigen. Er war mit einem Namensschild mit Höhenangabe versehen (auf der Kompass- u. der Österreichischen Karte wird er nicht genannt). Nach kurzem Abstieg erreichte ich die nächste Erhebung, die auf den genannten Karten ebenfalls mit Riefenkopf bezeichnet u. mit Höhenangabe 2654m versehen ist.

Über einen mittelsteilen Schneehang mit wenig tiefem Schnee gelangte ich zum Riefenjoch. Leider schaute ich nicht auf die Karte, sonst hätte ich gesehen, dass dort ein Weg auf der anderen Seite hinabführt u. Richtung Serfaus verläuft . Aber da geht es steil hinunter. Bei Schnee vielleicht schwierig u. gefährlich. Ich wollte eigentlich noch über den Hinteren zum Vorderen Heuberg gehen, um vom letzteren abzusteigen. Erst hatte ich aber über den Rücken zum Vorderen Heuberg ca. 130hm hinter mich zu bringen. Dort lag nur wenig Schnee, aber inzwischen spürte ich die Anstrengung. Ich überschritt den höchsten Punkt u. stieg auf der anderen Seite den einfachen Kamm ein Stück ab. Ein Blick auf die Uhr u. auch die tiefstehende Sonne u. ich sah, dass ich schleunigst absteigen musste. Der Kamm hatte vom Pezid viel kürzer ausgesehen, als er sich dann dargestellt hatte.

Ich stieg die bis ca. 35° steile NO-Flanke ab. Teilweise konnte ich auf dem Hosenboden hinunterrutschen. Ich kam in eine breite Rinne, in der man auch mit Skier abfahren könnte (bei geringer Lawinengefahr). Ich hatte von oben auf der anderen Talseite einen Forstweg gesehen (auch auf der Kompasskarte), den ich erreichen wollte. Die Rinne wurde weit unten schmaler, ein Bachlauf war nun zu erkennen. Ich musste eine Steilstelle zwischen Felsen überwinden, in der der Bach hindurchfloss. In der Mitte war Eis. Ganz rechts hielt ich mich an den Felsen fest u. konnte meine Füße ohne Eisberührung in lockerem Schnee setzen. So gelangte ich in den Bachgrund, von dem aus ich in knietiefem Schnee ca. 50hm einen bewaldeten Hang bis zum genannten Forstweg aufstieg.

Der Forstweg war fast eben, ich kam wegen der Schneebeckung ohne vorhandene Spur nur langsam vorwärts. Es wurde dunkel u. ein Ende der Wanderung war nicht absehbar. Mir wurde klar, dass ich den letzten Bus von Serfaus nach Landeck nicht mehr erreichen würde. Das bedeutete Zimmersuche u. zusätzliche Kosten. Ich kam schließlich in einen Bereich, in dem auf dem Weg kaum oder sogar kein Schnee mehr lag. Die Abzweigung nach Serfaus verfehlte ich. Ich wollte aber sowieso ins Inntal absteigen. Ich erreichte eine asphaltierte Straße. Über diese gelangte ich nach Sankt Georg. Dort endete sie und ich musste auf dem schmalen Weg, nach dem ich kurz Ausschau halten musste, im dunklen Wald nach Tösens absteigen.

In Tösens hatte ich beim dritten Beherbergungsbetrieb Glück u. erhielt vom sehr gastfreundlichen Vermieter ein Zimmer.



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