SKT Ampferstein (2556 m) RELOADED - Willkommen in der 'Powdermatrix'

"Am Freitag auf'd Nacht montier i die Ski und dann verkriech i mi in's Stubaital…weil dort oben auf die Berg hams immer an leibanden Schnee…wei i wui Skifoan…wohohoh.

Auftakt in die schönste Jahreszeit - mit breitem Grinsen und unseren Brettln starten wir nach Axamer Lizum, um unsere ersten Schwünge in die weiße Pracht zu ziehen."

So war der Eingangstext zur letzten Tour auf den Ampferstein am 01.12.2013, als wir voller Hoffnung in die Tourenskisaison starteten. Ein fulminanter Auftakt, der leider nur wenige Zeit später im Keim erstickt wurde.

Nach erstklassigen Schneeschuhtouren in teilweise feinsten Pulver stand uns mehr noch als zuvor der Sinn nach einer Skitour. Blieb die große Frage: Wo nur?
Überall im Internet häufen sich die Berichte, die von 'für die aktuelle Schneelage gute Abfahrtsbedingungen' sprechen. Im Klartext heißt das: Der Schnee taugt nix und die Gefahr mindestens für Materialschäden ist groß. Vom Abfahrtsspaß mal ganz zu schweigen. Diese Tatsache akzeptierend entschieden wir uns also für eine Tour auf den Widdersberg, mit Option des Abbruchs und Pistenaufstiegs zum danebenliegenden Hoadl in Axamer Lizum.

Das Lizumer Kar ist ein rechtes Schneeloch, und man startet bereits auf über 1500 m. Wenn hier nix mehr geht, dann wahrscheinlich nirgends im Nordtiroler Raum...

Nach einem recht späten Start vom Tourengeherparkplatz mussten wir bereits auf dem kurzen Pistenabschnitt feststellen, dass es sich hier nicht wie reiner Kunstschnee anfühlte. Stattdessen das gute Gefühl von eingebundenem Naturschnee. Wir folgten dem üblichen Anstieg in's Lizumer Kar und konnten kaum glauben, dass hier noch eine so gute Schneelage herrschte. Von Steinkontakt, etc. keine Spur. Stattdessen eine gut gesetzte, weil stark befahrene, Schneeschicht mit schönem Pulver oben drauf. Gar nicht schlecht, und Auslöser für diesen neuen Bericht zum erst kürzlich besuchten Ampferstein. Da Improvisieren oftmals die halbe Miete im Leben ist, wurde der Widderstein gestrichen und der Ampferstein war nun das Ziel. Das schöne Steilkar mit dem fast unverspurten Hang und tollen Schneebedingungen war einfach zu verlockend.

Wie üblich ging's steil rauf und steil runter, aber der Schnee war durch die gesetzte Schicht noch besser als beim letzten Besuch. Auch viel weniger Leute waren heute unterwegs. Einen sehr unangenehmen, einzelnen Steinkontakt gab's zwar bei der Abfahrt im mittleren Bereich, aber der dürfte wohl wirklich als Pech zu betrachten sein.

Nach der Abfahrt war sogleich das Hoadl als Sekundärziel gestrichen. Stattdessen beschlossen wir, die benachbarten Steilhänge unsicher zu machen. Nur 2 frische Abfahrtsspuren im ersten Hang und 4 im zweiten ließen schrecklich viel Raum zum powdern, da auch die alten Spuren beinahe geschlossen waren. Insbesondere die längere Abfahrt von der Malgrubenscharte ließ nochmal richtig Powderglück aufkommen und zauberte ein breites Grinsen in's Gesicht. Den Widdersberg links liegenlassend ging's zuletzt wieder aus dem Kar hinaus, wobei wir uns den kleinen Spaß einer etwas holprigen, aber lustigen Abfahrt zur Piste durch einen lichten Latschengürtel dann doch nicht verkneifen konnten :-). Keine Sorge, es kamen keine Latschen zu Schaden, und es ist auch kein Winterschutzgebiet.

Wer hätte gedacht, dass der Ampferstein nun schon zum zweiten Mal in diesem Winter besucht wird. Aber wenn nix geht, muss man wohl Steilkare machen. So ein Pech :-)... Sichere Verhältnisse sind allerdings unabdingbar.
Ich schließe mit den Worten des letzten Fazit: "Es ist quasi angerichtet - wir warten auf reichlich Nachschub von Frau Holle..."