Vier Tage in den Freibergen


Publiziert von kopfsalat , 1. Januar 2014 um 20:22. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Jura
Tour Datum:27 Dezember 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-JU   F 
Zeitbedarf: 4 Tage
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Pré-Petitjean
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Le Noirmont
Unterkunftmöglichkeiten:Ferme Lafleur in Montfaucon

Traditionellerweise (mehr als ein Mal ist schliesslich Tradition) verbringen wir ein paar Tage zwischen Weihnnachten und Neujahr in den Freibergen, genauer in Montfaucon, genauer in der wunderbaren "Ferme Lafleur". Ebenso traditionellerweise nehmen wir jeweils unsere Schneeschuhe mit, ohne sie dann jemals zu benützen. So auch dieses Mal. Es hatte schlicht zu wenig Schnee.

Freitag, 27.12.2013

Anreise mit der SBB nach Glovelier. Weiter mit dem CJ-Bus nach Montfaucon. Nach dem "Einpuffen" machen wir uns sofort auf die Socken, um das noch schöne Wetter auszunutzen. Mit dem roten Züglein fahren wir via Le Noirmont nach Les Breuleux, wo wir uns erst einmal verproviantieren - Wurst, Käse, Brot. Nun folgen wir dem Wanderweg zum Point de Vue. Stellenweise wären die Schneeschuhe im knietiefen Schnee gar nicht so unangebracht, aber jänu, es geht auch ohne. Aussicht hat's zwar - trotz anderslautendem Flurnamen - nicht allzuviel. Zudem geht ein bissiger Wind, sodass wir uns auf den Abstieg Richtung Le Creux-des-Biches machen. Das pothässliche CJ-Haltehäuschen bietet sich für eine kurze windstille Rast an. Weiter erst den Bahngeleisen entlang, dann geradeaus nach Le Peu-Péquignot, wo wir uns im Hôtel-Auberge mit einen heissen Renversé stärken, bevor wir die letzten knapp 2 km bis Le Noirmont in Angriff nehmen.

Z'nacht gibts im Hôtel de la Gare in Pré-Petitjean: ein feines Hirschschnitzel mit Pommes-Frites.

Samstag, 28.12.2013

Heute stehen wir nicht so früh auf, denn der Wetterbericht verspricht nichts gutes: Schneeregen und Wolken. Während wir uns mit dem ausgezeichneten und reichhaltige Petit-Déjeuner Kraft für den ganzen Tag holen, schlägt uns unser Gastgeber vor zum Doubs hinunter zu steigen, da es dort praktisch keinen Schnee habe.

So fahren wir mit dem roten Bähnlein abermals nach Le Noirmont und folgen dem Wanderweg nach La Goule (ein grosses Schild weist auf die stilvolle Auberge hin). Einigen zaghaften Tropfen folgen bald kontinuierlichere, sodass wir froh sind bei La Goule in der Auberge einen heissen Kaffee zu uns zu nehmen. Doch hoppla: "vacannces annuelles jusqu'au 22 févriers". So lange wollen wir nun doch nicht warten. Somit bleibt uns nur den Weiterweg unter die Füsse zu nehmen. Über die altersschwache Brücke queren wir auf die französische und orographisch linke Doubsseite. Aber auch hier regnet es mittlerweile in Strömen. Jänu. Der schmale Pfad erst durch ein wildromantisches Bergsturzgebiet und dann nur wenige Centimeter vom reissenden Fluss entfernt, lässt uns die Unbill des Wetters vergessen. Auch wenn es unterwegs ein paar 2-3 Unterstände hat, sind wir doch froh, als wir schliesslich in Goumois ankommen. Ein warmer Trunk in der Beiz auf der Französischen Seite, dann fährt auch schon unser Postauto.

Z'nacht gibts im Lion d'Or in Montfaucon: Menu: Salade verte, Carpe frite (sans arète) mit pommes-frites à discrétion (carpe und frites), millefeuille. Alles sehr empfehlenswert, wenn auch nicht gerade das was man leichte Kost nennen würde.

Sonntag, 29.12.2013

Wir schlafen abermals aus, pläuderlen ein wenig mit unseren Gastgebern bevor wir uns auf den Weg zum Petit Bois Derriére (hat nichts mit Erbsen zu tun), wo eine nette Jura-Beiz stehen soll. Der Schnee ist mehrheitlich weggeblasen und wir kommen gut voran. Leider ist das Restaurant des Voyageurs bis auf den letzten Platz besetzt, sodass wir unseren Renversé draussen auf dem Vorplatz trinken müssen. Erst ein Stück zurück bis Montbovats-Dessous, wo wir weglos über die offenen recht matschigen Juraweiden nach Nordosten Richtung La Combe abbiegen. Im renovierten Buffet de la Gare hats noch Platz genug. So nehmen wir dort eine kleine Stärkung zu uns, bevor wir den Heimweg nach Montfaucon antreten.

Znacht wiederum im Lion d'Or. Dieses Mal Steak de Cheval. Einmal seignant mit Nudeln, einmal à point mit Salzkartoffeln. Das Dessert lassen wir heute aus.

Montag, 30.12.2013

Und schon wieder heissts Abschied nehmen. Heute müssen wir zudem früh raus, da wir den 09:02 Bus nach Le Noirmont erwischen wollen, sodass wir unseren ganzen "Gerümpel" nicht zum Bahnhof runterschleppen müssen.

Strahlender Sonnenschein, stahlblauer Himmel. Eigentlich fast zu Schaden für nur einen kleinen Ausflug zum Refuge des Sommêtres. So nehmen wir es eben gemütlich, legen uns an einem schnee- und windfreien Platz ein wenig hin und saugen die Wärme in uns auf. Der stellenweise schmale aber überall gut mit Geländern versicherte Ab- und Aufstieg zum Refuge ist schnell gemeistert. Die phänomenale Aussicht auf das im Nebelmeer versunkene Tal des Doubs und die Franche Comté ist überwältigend. Am Horizont glauben wir gar, die Vogesen sehen zu können. Viel zu schnell sind wir wieder in Le Noirmont, sodass wir noch eine gute halbe Stunde auf dem Bahnhofsbänkli die Sonne geniessen können, bevor uns der "petit train rouge qui bouge" in die graue Halbwelt des Delsberger Beckens hinunterfährt.

Tourengänger: kopfsalat, lemon


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 1. Januar 2014 um 20:34
Jahresende mit stimmungsvollen Eindrücken - auf ein glückliches 2014!

lg Felix


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