Schwendi - Untere Trift - Schwendi


Publiziert von 6beiner , 22. Dezember 2013 um 16:12.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum:21 Dezember 2013
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 736 m
Abstieg: 736 m
Strecke:11.6 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Auto oder ÖV den Sustenpass hinauf bis "Schwendi" / Talstation Trift-Bahn

Vorwort - Wanderbericht - Fazit - Fotos

Vorwort

1.5 Monate ist es schon her, seit Hund und ich unsere letzte Wanderung in Angriff genommen haben. Dann kam der Schnee, und die Beinchen waren zu kurz, um Ahanu's Kopf über dem Schnee halten zu können. Allerdings wurden wir beide etwas tranig in der Zwischzeit und auch des Nebels überdrüssig, also wagten wir den Versuch, unsere erste (freiwillige) Schneetour zu machen.
Schon lange wollte ich den Triftsee und die berühmte Brücke besuchen, jedoch schreckten mich die Berichte von überfüllten Seilbahnen jeweils ab, und die Zeit hat irgendwie auch nie gestimmt. Grund genug, dies nun in Angriff zu nehmen, wenngleich ich mir ziemlich sicher war, dass wir es nicht über die Untere Trift hinaus schaffen würden. Eher unfreiwillig, aber doch ausgeschlafen, standen wir um 4.45 auf und düsten bald darauf am Tag der Wintersonnenwende in Richtung Bern los...
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Wanderbericht

Zwar ist der Susten gesperrt, aber bis Schwendi schaffen wir es dennoch. Es ist immer noch dunkel, als wir ankommen und kaum ein Auto unterwegs. Im zweiten Anlauf schaffen wir es dann auch, den Parkplatz zu finden (erst falsch abgebogen, da kann man zwar auch parkieren - wenn es keinen Schnee hat - ist aber in der momentanen Jahreszeit ohne Off-Roader nicht empfehlenswert, wie ich im Eigenversuch festgestellt habe).

Der Mond scheint gutmütig über die Landschaft, als wir uns im Halbdunkel auf den Weg machen, Ahanu eingepackt in seinen Wintermantel. Die ersten paar hundert Meter geht es noch einer kleinen Bergstrasse entlang, bis der Weg über die alte Windegg beginnt. Leider ist dieser kürzere Weg durch die Triftschlucht wegen eines Erdrutsches gesperrt, also müssen wir umkehren und den längeren nehmen. Dafür werden wir zwei mal von einer Wildtierkamera fotografiert. Als was wir von den Forschern wohl klassifiziert werden? Mit meiner orangen Jacke gehe ich gerade noch so als Orang-Utan durch, Ahanu wird vermutlich als mit einem Stück Rinde getarntes Schnee-Frettchen in den Forschungsbericht eingehen.

Wir stapfen also noch etwas weiter der Strasse entlang und finden nun alsbald auch den Abzweiger von Weg Variante 2 zur unteren Trift. Abseits der Strasse wird der Schnee dann auch schon tiefer. Glücklicherweise hat wohl einige Tage/Wochen vor uns jemand mit Schneeschuhen oder Skiern den Weg bestritten. Dieser ist dort relativ festgetreten und ich kann beinahe mühelos darauf laufen. Ahanu das kleine Leichtgewicht läuft sowieso generell AUF dem Schnee. Wir folgen der vorgemachten Spur, welche die Orientierung doch um ein erhebliches verbessert. Ansonsten wäre das Finden des Weges doch etwas schwierig geworden. Und so führt uns der Pfad durch verschneite Wälder, in welchen der Weg mehr als ein Mal nicht einfach zu finden ist. So nehmen wir immer wieder eine sehr inoffizielle Wegführung in Kauf, treffen aber irgendwann immer wieder auf den richtigen Weg.

Bald einmal führt die Schneeschuhspur in eine andere Richtung. Im Wald liegt aber so wenig Schnee, dass dies kein Problem darstellt. Wir haben nun den höchsten Punkt erreicht, und begeben uns wieder bergab. Zwischendurch schimmern da und dort ein paar Berge durch, meistens aber sind wir von Wald umgeben, eine uneingeschränkte Aussicht auf die Bergwelt ist selten möglich. Wir gelangen zu einer kleinen Hütte (im indren Höri) und da wird es dann schon mal recht mühsam. Der Schnee ist tief, und ich sinke mangels vorgepfadeter Spur knietief ein. Der kleine Hund wandert weiterhin tapfer auf dem Schnee, ich jedoch kämpfe mich ächzend und schnaubend voran. Wir sind schon eine gefühlte Ewigkeit unterwegs und ich frage mich, ob wir es überhaupt bis zur unteren Trift schaffen werden. Auf jeder Tour kommt ein Punkt, an welchem ich lieber umkehren würde, ausserdem sind die Schuhe nicht mehr dicht, und ein paar Gamaschen wären wirklich keine schlechte Investition gewesen... aber Zähne zusammengekniffen, und weiter gewatet.

Bald wurde es dann doch wieder etwas einfacher, bloss an zwei Stellen war es noch etwas mühsam (das Passieren einer Stelle mit "Bergsturz" Warnung und kurz darauf entlanghangeln im abfallenden Schnee, da offenbar ein Stück des Weges abgerutscht war und daher fehlte, sowie kurz vor der Bergstation der Bahn als schlicht der Weg nicht mehr auffindbar war und wir im Hang herumgeturnt sind auf der Suche nach Einsicht). Nach gut 2 Stunden haben wir die Bahnstation untere Trift erreicht und somit auch gut die Hälfte der Hundereserven verbraucht. Die 1.5 Stunden zum Triftsee waren wie erwartet heute nicht mehr zu machen. Somit also unsere erste Wanderung ohne den Besuch eines Sees (als kleines Trostpflaster gibt es bei der unteren Trift wenigstens etwas, was mit viel gutem Willen als grössere Pfütze bezeichnet werden kann).

Nach einer kurzen Pause machen wir uns auf den gleichen Rückweg, welcher keine Überraschungen mehr bot. Das Stück bis zum höchsten Punkt schien nicht enden zu wollen, und das Waldstück hatte im vollen Tageslicht und beim weniger anstrengenden Abgang dann urplötzlich einen ganz entzückenden, eigenen Charme hervorgeholt! Nach etwas weniger als 2 Stunden hatten wir dann auch den Rückweg hinter uns gebracht und machten uns auf, zurück in den Nebel zu fahren...
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Fazit

Wenn der Schnee schon etwas länger liegt, ist das für den kleinen Hund kein Problem, er läuft einfach darauf. Für Herrchen allerdings wären wohl ein paar Schneeschuhe nicht schlecht. Leider ist der Weg gänzlich im Schatten, so dass wir von der Sonne nicht viel abbgekommen haben. Da das grösste Wegstück ausserdem im Wald liegt, hat man auch nicht viel von der atemberaubenden Bergsicht. Wenn der Weg durch die Trift-Schlucht wieder zugänglich ist, werden wir unser Glück nochmals versuchen. Oder aber den ersten Teil mit dem Bähnli fahren. Das haben wir uns jetzt verdient!
Ausserdem gab es ein paar Probleme mit der neuen Kamera. Die richtigen Einstellungen muss ich mir noch erarbeiten, und blöderweise hatte es einen Fleck mitten auf der Linse, was das Zentrum jeweils etwas unscharf macht...
Zudem noch ein paar wirklich bahnbrechende Erkenntnisse: Im Winter ist es morgens länger dunkel, und steile Abhänge wirken im Schee weniger dramatisch! Leider habe ich keine Ahnung, wie unsere kleine Tour in Sachen Schwierigkeit zu taxieren ist. Daher gibt es keine.
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Tourengänger: 6beiner


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