Die Krinnenspitze-ein ideales Ziel für den Skitourenauftakt. So war mein Plan. Doch weit gefehlt. In Rauth erwarten mich saftig-grüne Wiesen, frühlingshafte Temperaturen und ein Aufstiegsweg, der sich in perfekt ausgeapertem Zustand präsentierte. Ein Blick in den Kalender...es ist ja noch gar nicht Winter, sondern Herbst.
Was war der Schnee doch abgetaut in den vergangenen Tagen. Unglaublich!
Ich nahm zwar vorsichtshalber Schneeschuhe mit, aber die blieben bis zum Gipfel am Rucksack hängen, während sie bei der anschließenden Umrundung des Berges doch hilfreich waren.
Zur Schwierigkeit:
Aufstieg von Rauth: T 2
Umrundung und Meraner Steig: T 2 und stellenweise WT 3
In Rauth (1140m) beginnt der Aufstieg am Parkplatz kurz hinter der Ortsmitte (Wegweiser). Über eine Wiese auf den dann breiter werdenden Pfad bis zu zwei Abzweigen auf gut 1200m. Beide führen zur Krinnenalpe. Unten geht der Meraner Steig ab, oben trifft man auf die Fahrstraße von Rauth.
Geradeaus auf der Nr. 23 bleibend durch den Wald zu einer weiteren Gabelung auf 1420m. Auch hier geht's rechts zur Krinnenalpe über die Rauther Alpe. Dieser Weg führte mich später zurück.
Bei einer ersten Hütte tritt man aus dem Wald und hat freie Sicht auf die Ostflanke der Krinnenspitze. Nun teils sehr steil einen Rücken aufwärts. Zur Belohnung wartet an dessen oberen Ende auf etwa 1700m das erste von mehreren kleinen Hüttchen mit Aussichtsbänken. Hier muss man einfach eine Pause einlegen und den Blick auf die Lechtaler und Ammergauer Alpen genießen. Sogar die Parseierspitze ist schon auszumachen.
Über den sonnenbeschienenen Hang zielt man auf eine kleine Gratlücke (ca. 1840m). Der weitere Aufstieg vollzieht sich über den harmlosen Südwestrücken. Gegenüber erhebt sich der Litnisschrofen. Dann endlich am Gipfelkreuz der Krinnenspitze (2000m) der fantastische Blick auf die berühmten Tannheimer Kletterberge vis à vis. Sehr beeindruckend. Mit einem Fernrohr kann man die einzelnen Routen gut studieren.
Zeitbedarf: 1 Std 30 min von Rauth
Im Sommer gibt es vom Gipfel nicht weniger als vier Abstiegsmöglichkeiten. Zwei davon führen durch die felsige und steile Nordseite, darunter der sogenannte Gamsbocksteig. Um Gämsen zu beobachten, brauchte man freilich nicht diesen Weg einschlagen. Das ging auch vom Gipfel ganz gut.
Für mich ging's durch die harmlosere Südwestflanke mit kurzen Steilpassagen abwärts. Kurz unter der Gräner Ödenalpe ist dann der alpine Teil endgültig vorbei.
Während zunächst noch der Litnisschrofen, die Sulzspitze sowie das Neunerköpfle die Szenerie bestimmen, rücken nach der Nesselwängler Ödenalpe (1670m) wiederum die prominenten Tannheimer Gipfel vom Aggenstein bis zur Gehrenspitze ins Blickfeld.
Bald gelangt man zur Krinnenalpe (1527m) mit Skilift, Sessellift und Berggasthaus.
Zeitbedarf: 1 Std 15 min ab Gipfel
Der Meraner Steig führt dann vollends um die Krinnenspitze herum. Auf 1400m kann man direkt nach Rauth absteigen. Wegen Astbruch auf diesem Weg ging ich noch an den Aussichtsbänken der Rauther Alpe vorbei, um bald darauf auf den Aufstiegsweg zu gelangen. Dann in zügigem Abstieg zurück zum Auto.
Zeitbedarf: 1 Std ab Krinnenalpe
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